@tothDanke das Du die These der mangelnden politischen Kultur mit Deinen Erklärungen ihrer Herkunft selbst bestätigt hast.
Erstaunlich finde ich das ich aber gerade im Osten höre "Jetzt muß mal Schluß sein mit Stasivergangenheit", da hat man überhaupt nichts dagegen das ehemalige Spitzel wieder einen Job haben. Die Alternative wäre diese Leute den Rest ihres Lebens von Allem auszuschließen. Ich wäre gespannt wie der Osten auf so einen Vorschlag reagieren würde. Ich glaube nicht positiv.
Außerdem gibt es noch einen ganz anderen Punkt der traurig aber wahr ist. Die ehemaligen Staatsbediensteten und Mitglieder der politischen Kaste waren blöderweise auch oft die Verwaltungsfachleute. Die konnte man auch nicht wegen jeder kleinen Spitzelei absetzen, weil man sie gebraucht hat. Wie man reagiert hat, als massig Westbeamte (für teueres Geld) in die ostdeutschen Verwaltungen beordert wurden, ist mir noch gut im Gedächtnis. Auf Symphatie ist das nirgendwo gestoßen.
Aber zurück zum Thema, welches heißt "Nazis verschrecken Investoren". Wie ist den bitte Deine Reaktion darauf das Investoren durch die Wahlergebnisse abgeschreckt werden und z.B. der Tourismus in der Sächsischen Schweiz (NPD 20%!) am Einbrechen ist. Ursache und Wirkung, und die Wirkung war doch vorhersehbar. Also muß man jetzt auch mit ihr leben. In 4 Jahren hat man dann hoffentlich gelernt und prüft seine Wahlentscheidung besser.
@aratronIch gebe Dir in einigen Punkten recht, meine Lieblingsbeispiel ist da immer der Foron Kühlschrank ohne FCKW, der von Westfirmen vom Markt ausgeschlossen wurde. Das die Treuhand der Plattmacher der DDR Betriebe war ist in Teilen auch richtig, man darf aber auch nicht vergessen, daß die meisten Betriebe auch schlicht und einfach in einer kapitalistischen Ökonomie nicht überlebensfähig waren. Die vielen Entlassungen kamen doch auch daher, das eingestellt wurde was gingm, weil man keine offizielle Arbeitslosigkeit haben wollte. Die Treuhand hat viel Mist gebaut, aber aus Mist Gold machen, das ist nunmal oft nicht möglich.
Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind.
(Festinger, Leon: Theorie der kognitiven Dissonanz, Bern, Stuttgart 1978)