@Foss Ich glaube, Jabbathecup hat mit seiner oben gegebenen Antwort das Nötige gesagt.
@f.william Einverstanden, ausser mit der Aussage, dass Neoliberalismus und Manchesterkapitalismus die Gründe für die "Berechtigung" der SP seien. Das ist historisch gesehen zwar richtig, aber nicht auf die Neuzeit bezogen. Ich finde schon, dass "soziale Marktwirtschaft" dem heutigen Bild besser entspricht. Die Korrekturen, die die Sozialisten/ Sozialdemokraten in den reinen Markt eingebracht haben, waren zum grossen Teil nötig und zugunsten des Wirtschaftsfriedens sinnvoll.
Ohne irgend auf eine Art überheblich sein zu wollen, finde ich auch, dass man die politischen Strukturen und Abläufe in der Schweiz mal ein bisschen ernsthafter als Beispiel für andere Länder ins Auge fassen sollte.
Üblicherweise guckt man ja einfach gelegentlich mit einem Lächeln mal zu uns, behauptet, es sei halt einfach in so einem kleinen Staat, irgendwelche Banken hätten das Sagen und die Berge seien nicht übel, in Österreich jedoch günstiger anzuschauen.
Dieses Micky Mouse- Bild ist natürlich so falsch, wie es nur falsch sein kann.
Ich empfinde die Zeit als gekommen, dass nun speziell in Deutschland (als Vorbildnation der EU) mal ernsthafterweise die Möglichkeiten, die die Schweiz aufzeigt, prüft.
Diese Prüfung der Strukturen erfordert wenig Aufwand, was alle innerstaatlichen Abläufe betrifft und Übernahme von Strukturen wären innert weniger Jahre möglich, weil die Zeit dafür reif ist und die Bevölkerung auf ernsthafte Verbesserungen wartet.
Ausserstaatliche Abläufe und die Verflechtung mit der EU stellen schon gigantischere Probleme dar und sind vielleicht gar nicht korrigierbar, ohne den EU-Vertrag als Ganzes in Frage zu stellen.
Denn dass die Schweiz aussenpolitisch nicht mithalten kann (weil Volklbefragungen es verhindern, dass Politiker konkrete Stellung nehmen können, insbesondere zum voraus!) liegt an eben unserem System, welches ja geschaffen wurde, "Schnellschüsse" über die Köpfe der Bevölkerung hinweg zu verhindern!
Deutschland würde also bei "Übenahme" von direkter Demokratie aussenpolitisch KEINE GROSSE ROLLE MEHR SPIELEN KÖNNEN. Dies müsste vorneweg mal jedem klar sein! Folglich wird es nennenswerte Gegner der direkten Demokratie geben: klassische politische "Eliten", die in Brüssel bereits ein hübsches Nest gebaut haben, "Berufspolitiker", die sich dann um ach so fade Innenpolitik und Alltagsprobleme kümmern müssten statt um hehre grosse Visionen und bestimmt die Sozialisten/ Sozialdemokraten, die per se und mehrfach belegt die Teilnahme des dumpfen Bürgers nicht schätzen, denn sie sind für ebenso hehre Visionen ausgelegt und meistens Berufspolitiker...