chriseba schrieb:Nunja, wir haben viele, viele Grundrechte. Dennoch nutzen wir diese nicht ständig und überall.
So ist es.
Und vllt nutzen wir auch viele dieser Grundrechte ohne groß drüber nachzudenken, weil es selbstverständlich (für manche: geworden) ist.
Ich bin in der DDR aufgewachsen wo es bekanntermaßen weniger Grundrechte gab.
Und ich denke dass es für einen Teil der Bevölkerung wichtig ist sich sicher zu sein dass das Grundgesetz gilt, dass sie in einem freiheitlichen Land leben.
Damals vor der Wende gab es so einige, die die DDR aus dem Grund verlassen haben weil man eben nicht "frei" war.
(Ich beziehe mich dabei nicht unbedingt nur auf die Reisefreiheit.)
Ich kann es akzeptieren dass man sich aus diesem Grund unwohl gefühlt hat, auch wenn ich persönlich deshalb keinesfalls Todesschüsse riskiert hätte.
In der jetzigen Situation gehts vllt manchen ansatzweise ähnlich.
Mir selbst ist etwas mulmig zumute wenn ich über dieses Ermächtigungsgesetz lese.
chriseba schrieb:Man kennt das: AfD´ler wunderten sich scharenweise, dass man nicht einfach seine Meinung in Form von "Die sollte man alle an der Grenze abknallen" äußern darf.
Für mein Empfinden geht so manchem AfDler ziemlich viel an Äußerungen und Hetze durch...
chriseba schrieb:Meine Religion kann ich immer noch frei ausüben
Schlimm wenn es nicht so wäre...
chriseba schrieb:Da hängen sich Menschen daran auf, das sie eine Maske tragen müssen oder sollen. Nunja, diese Maßnahme dient aber halt der Wahrung des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit.
Die Einschränkungen könnten wesentlich milder sein. Aber das setzt gesunden Menschenverstand bei den Bürgern voraus. Das Grundgesetz besteht nicht umsonst aus nur 2, 3 Artikeln, und unsere anderen Gesetzbücher sind nicht umsonst so dick.
Ich bleibe für mich dabei: Der, der am lautesten brüllt das er keinen Lockdown mehr will ist auch der, der am lautesten heult, wenn er sich am Ende infiziert hat.
Solange geltendes Recht eingehalten wird sollte es in Ordnung sein seine Meinung äußern zu können.
Ich denke es geht so manchem Bürger gegen die Hutschnur wenn Rechte demonstrieren, trotzdem dürfen sie es.
Noch nicht mal die jährlichen Nazi-Aufmärsche in Dresden am 13. Februar waren verboten, und wenn du mich fragst halte ich diese Demos für weitaus gefährlicher als die Forderung nach Maskenpflichtaufhebung.
Wer wie laut schreit wenn er sich infiziert vermag ich nicht vorauszuschauen und mag da auch keinem was unterstellen.
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abberline schrieb:Verbal halte ich mich gegenüber den Demonstranten noch sehr zurück. Jeder kann und soll demonstrieren können für oder gegen was er will, von mir aus das abstruseste Zeug wie den Bill Gates Mist etc. Allerdings nicht derzeit, wenn man damit die Gesundheit oder gar das Leben anderer gefährdet, keine Maske trägt, Abstandsregeln nicht einhält etc.
Soweit ich mitbekommen habe entscheiden momentan auch öfter Gerichte ob eine Demo stattfinden kann oder nicht.
Insofern ist das in Ordnung.
Ich halte die Richter für kompetent genug einzuschätzen ob eine zu große Gesundheits- oder Lebensgefahr besteht.
Nebenbei gesagt: ein Infektionsrisiko besteht immer, sofern man nicht unter einer Glasglocke lebt.
abberline schrieb:Was ich allerdings unterirdisch fand, ist der Auftritt des sächsischen Ministerpräsidenten, bei dem er ohne Mundschutz zur Demo ist. Immerhin hat er eine Anzeige dafür kassiert.
Ich fand seine Aktion klasse.
Vorallem auch was er später darüber gesagt hat.
U.a.
Die Politik höre zudem, "was die Bevölkerung sagt". Das sei ein durchaus "lernender Prozess".
https://www.mdr.de/sachsen/corona-virus-sachsen-ticker-sonntag-siebzehnter-mai-100.html