Auch hier würde ich allen Verschwörungstheoretikern, die beweislos behaupten, Assad wäre für einen Bürgerkrieg in Syrien verantwortlich, folgende Lektüre empfehlen:
http://www.inamo.de/wp-content/uploads/2015/08/khalidi-hoffmann-tanner_inamo-51-2007.pdf (Archiv-Version vom 21.09.2017)Der Kontext dieses Papers wird zeigen wie sich bereits ab ca. 2003 bis heute, die bis dahin zu vermutend "gesunde Infrastruktur" in Syrien, drastisch veränderte. Grund waren unter anderem die Folgen des Irak-Krieges, der eine enorme Flüchtlingswelle auslöste!
Bis zu 2.000.000 Flüchtlinge hatte Syrien/Assad Regierung, bis 2008 aufgenommen,
andere wiederum waren nach Jordanien geflüchtet.
Im Paper wird einiges deutlich, ich kann nur aufs wärmste empfehlen sich den Inhalten anzunehmen.
Die überwiegende Mehrheit befindet sich in Syrien
(*1,5 Mio. bei einer Einwohnerzahl von 18 Mio.) und Jordanien. Da beide Länder die Genfer
Flüchtlingskonvention von 1951 nicht unterzeichnet haben ist der Status der Flüchtlinge
immer noch der von Gästen oder Touristen. Die bemerkenswerte Bereitschaft Syriens, seine
Grenzen und Sozialleistungen für Iraker weiterhin offen zu halten, liegt u.a. auch in seiner
Staatsideologie verwurzelt. Entsprechend der panarabischen Ausrichtung der herrschenden
Baathpartei betrachtet diese alle Araber als derselben Nation zugehörig. Ab 1. September
werden neue Reglungen in Kraft treten.
(* Sternchen von mir. Obiger Stand Ende 2006. Anfang 2007)
weiters Bsp:
Warum nach Syrien?
Syrien, zusammen mit Jordanien, beherbergt das Gros irakischer Flüchtlinge. […] Einer der
wichtigsten Gründe dafür ist die [geographische] Nähe Syriens zum Irak. […]
Ein zweiter entscheidender Faktor besteht darin, dass es für Iraker leichter ist, nach Syrien
einzureisen als in jedes andere Land. Syrien fordert von Irakern (oder anderen Arabern) kein
Einreisevisum. Die syrische Regierung hält sich an die starke Verpflichtung zu pan-arabischer
Solidarität, die aufrechtzuerhalten sie sich verpflichtet sieht. […]
Wirtschaftliche Faktoren spielen auch eine wichtige Rolle.
Es ist für Flüchtlinge leichter, Gelegenheitsjobs in Syrien zu finden als in Jordanien,
von wo irakische Flüchtlinge berichten, dass sie manchmal Schwierigkeiten haben,
am Ende des Monats bezahlt zu werden.
Die Lebenshaltungskosten sind in Syrien ebenfalls niedriger als in vielen Nachbarländern. […]
[Außerdem] sehen Sunniten Syrien nicht als so pro-USA wie einige andere arabische Staaten.
In den Augen vieler Schiiten wurden die Syrer vom Saddam-Regime nicht bevorzugt
behandelt, wie dies ihrer Ansicht nach vielen Jordanier oder Palästinensern zugute kam […].
Im Allgemeinen und trotz vieler Beschwerden wissen die Iraker, dass sie in Syrien besser
behandelt werden als woanders. […]
Resmümee 2007:
Ausblick
[…] Aufgrund der schwierigen Situation im Irak ist es sehr wahrscheinlich, daß in naher
Zukunft noch mehr Iraker nach Syrien aufbrechen werden. […] Bisher gibt es keine
allgemeine Armut, Not oder Hoffnungslosigkeit unter den irakischen Flüchtlingen in Syrien.
Bisher. Dies könnte sich aber sehr schnell ändern.
Hinweis abschliessend:
Aufenthaltsorte in Syrien
Die Mehrheit der irakischen Flüchtlinge lebt im Großraum Damaskus, v. a. in den
Stadtvierteln Jaramana, Sayyida Zeinab, Masakin Berza, Qudsiya und Yarmouk. Hier enden
die Routen aus dem Irak und es lässt sich am ehesten Beschäftigung und Wohnraum finden.
Auch befinden sich in Damaskus die meisten Botschaften und Büros internationaler
Hilfsorganisation. Außer in Damaskus haben sich irakische Flüchtlinge v. a. in Aleppo,
Homs, Hama, Lataqia, Tartus, Hasaka, Qamishli und Deir az-Zour niedergelassen.
Man beachte das Daraa, Damaskus, an der Grenze zum Jordanischen Einzugsgebiet liegen!!!!
Und das Gebiet Daraa von den Massenmedien weltweit 2011 als "WIEGE DER REVOLUTION" bezeichnet wurde!
Hausgemachter Bürgerkrieg in Syrien, als Folge schlechter Lebensbedingungen, durch den Machthaber Assad verursacht?
Die hierigen Indizien und Fakten können, denke ich, zur weiteren Aufklärung beitragen.
Als dann....