Bürgerkrieg in Syrien
13.04.2016 um 11:53Welche Gruppen halten eigentlich die Grenzen zu Israel in Syrien?
Jedimindtricks schrieb:muss einer meiner aussagen revidieren . der IS hat nördlich von aleppo eine gegenoffensive gestartet ,geht ratzfatz .Ja - nicht das erste mal. Und wenn die Türkei nicht die YPG / SDF daran gehindert hätte die Gebiete um Azaz bis zum IS zu erobern, würde diese Flüchtlingskatastrophe nicht entstehen können. So muß YPG / SDF warten, bis die FSA dort erledigt ist und sich anschließend das Gebiet holen - wenn nicht die Türkei noch auf komische Ideen kommt...
ihr hauptziel sind dabei flüchtlingscamps -> exodus
canales schrieb:und wurde eigentlich durch die Luftangriffe und die Kurden daran gehindert weiter vorzurücken...Nö. Luftangriffe in der Region werden nur von der Koalition unternommen und sollten der FSA helfen. Hat ja auch kurzzeitig funktioniert. Die FSA konnte einige Gebiete entlang der Grenze erobern. Jetzt rennt sie weg und läßt dem IS die Waffen da. Und nein, nicht die YPG hat die FSA gehindert sondern die Türkei - sonst wäre die FSA in Nord-Aleppo längst Geschichte.
ornis schrieb:Nö. Luftangriffe in der Region werden nur von der Koalition unternommenKommt drauf an was unter " der Region " gemeint ist . Bis vor wenigen Wochen hat ja da die russische Luftwaffe die FSA Positionen zu Klump geschossen , deshalb ja auch der Rückzug in der Region zugunsten ypg / assad .
Jedimindtricks schrieb:Dort in der Region gibt es ein offiziellen Nichtangriffspakt zwischen den Parteien bis auf die FSUnd das magst Du auch belegen?
Jedimindtricks schrieb:Und ich meinte natürlich inoffiziellen, das hat das Handy " korrigiert ".Ah, dann verzichte ich auch auf den Beleg für den "offiziellen".
Die Syriengespräche in Genf haben den Nullpunkt erreichthttp://www.srf.ch/news/international/die-syriengespraeche-in-genf-haben-den-nullpunkt-erreicht
Russland und die USA haben letzte Nacht beide bekräftigt, dass sie in Syrien eine politische Lösung anstrebten.
Doch wie, ist völlig unklar. Die Waffenruhe ist zusammengebrochen, gleich an mehreren Fronten sind in den letzten Tagen die Kämpfe aufgeflammt.
StaYFlY schrieb am 13.04.2016:Welche Gruppen halten eigentlich die Grenzen zu Israel in Syrien?Diese Frage stelle ich mir auch immer,
Wenn überhaupt Personen zu sehen sind, dann gehören sie zu den syrischen Rebellen, erklärt der Kommandant der israelischen Armee, Nir Chavaletzky.http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/weltsichten/201602/232127.html (Archiv-Version vom 03.04.2016)
"Unterhalb des Hermon Berges sehen wir ständig Kämpfe zwischen unterschiedlichen Gruppen", erzählt er. "Es gibt über hundert verschiedene Gruppen. Jedes Dorf bildet quasi seine eigene, die gegen das Assad-Regime kämpft. Es gibt natürlich auch die großen Bündnisse, die alle Welt kennt – Da’esch, Jabhat el Nusra und so weiter. Die Situation ist komplex. Denn wir befinden uns hier an der Grenze und in einer Entfernung von 500 Metern kämpfen Syrer um ihr Leben. Und wir mischen uns nicht ein."
So there are three elements engaged in the war in southern Syria: regime/Iran associated forces, Islamic State-associated groups, and rebel groups of both Islamist and non-Islamist stripes.Unter den "Rebellen" sind die meisten Nicht-Moderat, die Southern Front machtnur einen kleinen Teil aus.
In terms of who controls what, the non-Islamic State rebels control the greater part of the area immediately adjoining the Israeli-controlled Golan. But both the regime and Islamic State are also present in the area.http://www.jpost.com/Opinion/Behind-the-Lines-Ready-for-the-storm-451279
Regime forces control a small enclave at the northern edge of the borderline around the town of Beit Jinn. Further south, regime-supporting forces control the Druse village of Khader, just east of Quneitra.
An Islamic State franchise, the Shuhada al-Yarmuk (Yarmuk Martyrs’) Brigade, meanwhile, holds an area at the southern edge of the borderline, from the town of Tasil down to the Jordanian border.
Further east, the regime late last year succeeded in cutting and holding a line between rebel forces in Deraa province, and this division of forces remains.
Against the background of the cease-fire between the rebels and the regime, fighting between Islamic State and the rebels is taking place east of the border with Israel. Shuhada al-Yarmuk is being supported by an additional jihadi militia, Harakat al-Muthanna, which has yet to formally align itself with Islamic State.
On the rebel side, both Jabhat al-Nusra and Ahrar al-Sham, powerful jihadi militias, are present. Fighting Islamic State alongside them are the Western- and Jordanian- supported forces of the Southern Front.
“I doubt it if Syria will ever return to what it once was,” Netanyahu said, echoing what he said over the weekend to U.S. Secretary of State John F. Kerry. “We won’t oppose a political settlement in Syria on condition it doesn’t come at the expense of Israel. In other words, at the end of the day, the forces of Iran, Hezbollah, and ISIS must be expelled from Syrian territory.’’http://www.latimes.com/world/middleeast/la-fg-israel-syria-20160417-story.html
A militia in a village by the Israeli-Syrian border declared its allegiance to Islamic State this year, alarming Israeli intelligence officials. That militia’s offensive now threatens to destroy the Southern Front, a loose coalition of Syrian rebel factions that have received backing from the West.
Since the outbreak of the Syrian civil war five years ago, Israel has avoided taking sides in the conflict, and has refrained from commenting on the potential outcome. When Israel has intervened, it's been to strike weapons shipments to Hezbollah in Iran and to keep pro-Iranian militias away from the Golan Heights line between the two countries.
The Syrian government, however, insists that Israel is offering support to the rebels, even tolerating the presence of the Al Qaeda-affiliated Nusra Front as one of the dominant forces in the Golan and the southwestern province of Qunaiterah.
USA und Deutschland: Golan kein Bestandteil von Israelhttp://www.israelnetz.com/aussenpolitik/detailansicht/aktuell/usa-und-deutschland-golan-kein-bestandteil-von-israel-95765/ (Archiv-Version vom 22.04.2016)
BERLIN / WASHINGTON (inn) – Der Golan gehört nicht zu Israel. Das haben Deutschland und die USA erklärt. Damit wiesen sie entsprechende Aussagen von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu zurück. Die Arabische Liga spricht indes von einer „neuen Eskalation“
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Keine sofortige Rückgabe an Syrien
Eine sofortige Rückgabe der Golan-Höhen an Syrien fordere die Bundesregierung jedoch nicht, da das Gebiet derzeit nicht von der syrischen Regierung kontrolliert werde, sondern von „verschiedenen, auch extremistischen und dschihadistischen Rebellengruppen“, sagte Schäfer weiter. Er fügte hinzu: „Es hat da – daran werden Sie sich erinnern – im Laufe der letzten Monate und Jahre durchaus auch schon Vorfälle gegeben, die die Sicherheit Israels bedroht und gefährdet haben.“ Dies ändere jedoch nichts an der grundsätzlichen Haltung der Bundesregierung, auf der Grundlage des Völkerrechts.
Die eng mit der Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) verbundene »Brigade der Märtyrer von Jarmuk« (Liwa Schuhada Al-Jarmuk) hat in der Provinz Dara im Süden Syriens erhebliche Geländegewinne verzeichnet. Zusammen mit zwei weiteren islamistischen Gruppen hat die Kampfgruppe vor gut zwei Wochen eine überraschende Offensive gegen die verfeindeten Rebellen des Al-Qaida-Ablegers »Al-Nusra-Front« und die vom Westen unterstützte »Freie Syrische Armee« (FSA) begonnen. Die umkämpfte Region liegt direkt an der Grenze zu Jordanien und zum von Israel besetzten Golan. Besonders die FSA ist in eine missliche Lage geraten: In ihrem Rücken stehen die Regierungstruppen, mit denen seit ungefähr einem Monat die auf internationalem Parkett ausgehandelte Feuerpause besteht.
Doch der Waffenstillstand wackelt. Am Sonntag meldete die regierungsnahe Nachrichtenseite Al-Masdar den ersten Verstoß: Ein Spähtrupp der FSA soll auf das von der syrischen Armee kontrollierte Gebiet vorgedrungen sein. Das wäre ein klarer Bruch der Feuerpause. Drei Eindringlinge sind offenbar von syrischen Soldaten getötet worden. Gleichzeitig war die FSA am Sonntag verschiedenen Berichten im Internet zufolge auch in heftige Gefechte mit den IS-Dschihadisten verwickelt.
Die Entwicklung ist gefährlich. Im Moment besitzen die Anhänger des IS-Kalifats nur einen relativ kleinen Brückenkopf. Doch falls die FSA sich zurückziehen muss, werden die Dschihadisten vor der Provinzhauptstadt Daraa auf die Regierungstruppen treffen, was die Kämpfe erheblich verschärfen dürfte. Im Nachbarland Jordanien macht sich deshalb Nervosität breit, denn die drei dem IS treuen Milizen könnten auf die Idee kommen, die Grenzstadt auch über Jordanien anzugreifen.
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Dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan warf Abdullah vor, »eine religiöse Lösung für Syrien« anzustreben. Jordanien unterstütze hingegen »moderate Kräfte«. Das tut das Königreich offenbar auch durch militärische Interventionen. So soll nach Informationen von Middle East Eye unlängst eine jordanische Eliteeinheit »moderaten Rebellen« bei der Eroberung eines wichtigen irakisch-syrischen Grenzübergangs geholfen haben, den zuvor der IS besetzt hatte. Der jordanische König will in Zukunft offenbar auch enger mit Russland zusammenarbeiten, schreibt die in der Regel gut informierte Middle East Eye. Jordanien geht inzwischen davon aus, dass der syrische Präsident Baschar Al-Assad auch nach dem Krieg weiter eine wichtige Rolle in seinem Land spielen wird. »So schlecht Assad auch ist, der IS ist für uns der Hauptfeind«, soll König Abdullah angeblich in Washington klargemacht haben.
Syrien-Experte Landis: "Grosses Aussortieren" nach Religionhttp://www.presseportal.ch/de/pm/100007062/100786448
Minderheiten chancenlos
12.04.2016 – 08:25
Binz bei Maur (ots) - Im Konflikt im Nahen Osten werde die religiöse Identität immer wichtiger, sagte der renommierte amerikanische Syrienexperte Joshua Landis kürzlich bei einem CSI-Vortrag in Boston. Eine riesige Anzahl Menschen müsse ihr Zuhause verlassen und bei Machthabern ihrer Religion Zuflucht suchen.
"Im Rebellen-Gebiet in Syrien gibt es keine religiösen Minderheiten mehr", sagte Joshua Landis am Boston College. Landis, Direktor des Center for Middle East Studies an der University of Oklahoma, sprach an einem Anlass von Christian Solidarity International (CSI) in Boston (USA) zum Thema "Der Islamische Staat, die Christen und nationale Identität im Nahen Osten". "Die Christen glauben, dass mit einem Sieg der Rebellen ihr Ende gekommen wäre. Die Alawiten glauben, dass sie bei einem Sieg der Rebellen ins Meer getrieben würden - und das könnte durchaus passieren."
Grossmächte missbrauchen den Nahen Osten für ihre Interessen
Joshua Landis ist einer der führenden amerikanischen Syrien-Experten. Er sprach von einem "grossen Aussortieren", das derzeit im Nahen Osten vor sich gehe. Weil die religiöse Identität im Konflikt immer wichtiger werde, sei eine riesige Anzahl Menschen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und Schutz bei Regierungen und Rebellengruppen der eigenen Religion zu suchen. Landis verwies auf die Vernichtung der jüdischen Gemeinschaften in der arabischen Welt in den 1950er Jahren. Diese hatte ebenfalls eine Massenflucht - damals nach Israel - in Gang gesetzt.
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Islamischer Staat lediglich das extreme Beispiel
Religiöse Minderheiten, die über keine eigene Regierung oder Streitkraft im Nahen Osten verfügen - wie zum Beispiel Mandäer, Jesiden und Christen -, hätten in diesem "grossen Aussortieren" keine Chance. Wenn die Regierungen fallen, die ihnen einst Schutz boten, bleibe ihnen nur die Flucht oder Verfolgung und Tod. Im Irak, der gewaltsam in schiitische, sunnitische und kurdische Blöcke zerteilt wurde, seien seit Beginn des Krieges (2003) über eine Million Christen geflohen. In Syrien hingegen würden die Christen vom Regime von Präsident Baschar al-Assad, der selber einer Minderheit angehöre, geschützt.
Landis identifizierte den Islamischen Staat mit seinen grossangelegten Massakern an nichtsunnitischen religiösen Minderheiten als "das extreme Beispiel" des gegenwärtigen "grossen Aussortierens". Gleichzeitig, so Landis, hätten viele Rebellenführer in Syrien religiöse Säuberungen gegen Nichtsunniten verlangt. Einer von ihnen sei der prominente Rebellenführer Zahran Alloush, der letztes Jahr in einem Luftangriff getötet wurde und dessen Bruder jetzt in Genf die syrische Opposition vertrete.