@Glünggi Auf jeden Fall keinen Deut besser und genauso suspekt wie Assad, den er ja mit jeglichen Mittel stürzen will!
Das sich diese bewaffnete Krake des Terrors schlussendlich auch gegen ihre Förderer wendet, ist absehbare logik.
Die ganze Des-Entwicklung ist sehr destruktiv, und traurig.
"Extremisten unter Flüchtlingen
Die blutigen Zwischenfälle, die an Intensität zunehmen, haben zu einer tiefen Verunsicherung in der libanesischen Gesellschaft geführt - der die 15 Jahre Bürgerkrieg zwischen 1975 und 1990 immer noch tief in den Knochen stecken. Und die Situation in Arsal ist prototypisch für die Lage, in der sich das ganze Land befindet: Die Kleinstadt hat 35.000 Einwohner, muss aber mit einem Ansturm von 100.000 Flüchtlingen aus Syrien fertig werden. Bei den meisten handelt es sich um Sunniten, und die ebenfalls sunnitischen Dschihadisten sind offenbar bemüht, die Region als Rückzugsort zu benutzen.
Gleichzeitig wächst bei den libanesischen Sicherheitskräften der Verdacht, dass die Flüchtlinge den Extremisten Unterschlupf gewähren oder sich ihnen sogar anschließen. Zwar handelt es sich bei 78 Prozent der Syrien-Flüchtlinge im Libanon um Frauen und Kinder, ein gewisses Reservoir an männlichen Jugendlichen, die, ohne jede Perspektive, auf der Seite der Dschihadisten in den Krieg ziehen könnten, ist jedoch vorhanden."
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/welt/weltpolitik/656285_Im-Sog-des-blutigen-Konflikts.html (Archiv-Version vom 05.09.2014)"Die Radikalen spalten die arabische Welt
Der IS spaltet den Nahen Osten entlang mehrerer Bruchstellen. Argwöhnisch beäugen sich die verschiedenen Konfessionsgruppen untereinander, und auch entlang unterschiedlicher sozioökonomischer Schichten zieht sich der Riss. Ist der Nachbar ein heimlicher IS-Sympathisant? Der rasante Siegeszug der Miliz und ihre Brutalität verstören viele zutiefst.
Arabische Intellektuelle - Wissenschaftler, Journalisten, Religionsgelehrte - versuchen, die Ursachen für den raschen Aufstieg des IS zu ergründen. Im Netz verbreiten sich rasant Satiren über die Radikalen. Doch außerhalb der bessergestellten Kreise verfolgen die wenigsten solche Debatten.
Viele im Nahen Osten stehen dem IS schlichtweg fassungslos gegenüber. Sie können sich nicht vorstellen, wie eine solche barbarische Miliz entstanden sein könnte. Also machen sie andere für den Aufstieg verantwortlich: Die USA und Europa trügen die alleinige Schuld daran - der Einmarsch in den Irak 2003, das Nichteingreifen in Syrien.
Besonders beliebt, um das schwer Begreifliche zu erklären, ist die Verschwörungstheorie: Viele glauben, dass der amerikanische und israelische Geheimdienst den IS erfunden haben, um den Nahen Osten weiter zu schwächen und zu unterwerfen. In Ägypten eine weitverbreitete These: Die Ex-US-Außenministerin Hillary Clinton habe den IS geschaffen.
Nicht wenige arabische Medien verbreiten Lügen bereitwillig, und auch die Politik befeuert sie gern, denn es erspart ihr, die eigene Verantwortung zu hinterfragen. Im Libanon sagte der Außenminister Gebran Bassil, er habe vom US-Botschafter in Beirut eine Erklärung verlangt. Die amerikanische Botschaft sah sich daraufhin genötigt, öffentlich zu dementieren, dass sie etwas mit der Gründung des IS zu tun habe.
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-im-irak-im-libanon-verbrennen-jugendliche-flagge-des-is-a-989877.html"Tyrannei mit Stabilität verwechselt
Khashoggi weiter: "Alle, die von einer ausländischen Verschwörung faseln, verdrängen die Wahrheit und schließen die Augen vor unseren eigenen Fehlern." Man habe Tyrannei mit Stabilität verwechselt, man habe soziale Verelendung in den Völkern ignoriert, das religiöse Leben sei passiv und inaktiv, Religion diene vor allem der Legitimierung von Macht. Doch niemand wolle eigene Fehler zugeben. Und so ist "das Einzige, was sich noch dynamisch vorwärts bewegt, die Flut des Extremismus".
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http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/islamischer-staat-nahost-diskussion