@Bonnie
Die Möglichkeit, Vorurteile abzubauen, ist aber etwas anderes, als ,,keine Vorurteile haben".
Im einen Fall habe ich zwar Vorurteile, bin aber bereit, diese zu ändern, wenn mich Argumente und Tatsachen in einer Angelegenheit überzeugen.
Im anderen Fall behaupte ich wahrheitswidrigerweise, keine Vorurteile zu haben. Und das kaufe zumindest ich niemandem ab, dass er gar keine Vorurteile gegen andere Menschen oder Gruppen hegt
:DFrauLehrerin schrieb:Respekt, Toleranz und Akzeptanz ist ein Grundrecht im Sinne der Menschenwürde, die jedem Menschen zusteht. Es tut auch niemandem weh, diese umzusetzen.
Wenn diese Rechte so selbstverständlich wären und es kein Problem wäre, sie umzusetzen, müssten wir diese Rechte doch nicht verteidigen und fördern und festschreiben, meine ich.
Etwas anderes, neues zu akzeptieren und zu tolerieren kann durchaus ,,weh tun", wenn aufgrund dieser Toleranz und Akzeptanz alte, feste, als angenehm bzw. richtig empfundene Umstände aufgehoben werden müssen.
FrauLehrerin schrieb:Es ist NICHT alleinige Aufgabe der Integrationswilligen sich zu integrieren. Aber genau das wird immer von allen verlangt und das ist nunmal nicht der richtige Weg.
Naja, dazu kann man auch sagen: Umgekehrt gibt`s auch wieder die Leute, die eigentlich immer nur fordern, dass die Mehrheitsgesellschaft gefälligst offener sein soll, während man neuen, potenziellen Mitgliedern der Gesellschaft grundsätzlich freundliche Bereitschaft andichtet
;)Deshalb sind solche Sprüche, wie:,,Es wird immer nur verlangt, dass Ausländer sich anpassen" nicht wirklich hilfreich, genausowenig, wie:,,Jaja, die Deutschen sollen alles akzeptieren...".
Für mich sind sowas in Diskussionen Vorwürfe auf Kinderniveau, von wegen:,,Ich will nicht mit dem da spielen, wenn der nicht mit mir spielt!" - ,,Aber ich spiel erst mit dem da, wenn er mit mir spielen will!"
Der Erkenntnis, dass Integration nur gemeinsam zu lösen ist, durch beiderseitiges Engagement, Veränderungsbereitschaft, aber auch Bereitschaft, nicht auf gewisse Dinge zu verzichten, stimme ich absolut zu.
Und ich spreche mich schon seit Jahren für sie aus.