@Gute_Luise Wenn du mir sagst, welche, kann ich dir auch sagen, ob ich sie befürworte
:DUnter den amerikanischen Bundesstaaten reichen die verschiedenen Waffengesetze nämlich von:
,,Man darf sogar beim Einkaufen sein AR15 mitnehmen, zum Selbstschutz natürlich¨, bis hin zu ziemlich restriktiven Vorschriften.
Sagen wir mal, ich bin für einen gesunden Mittelweg.
Ich will auch nicht, dass jeder Verrückte und Möchtegerngangster einfach in den nächsten Laden gehen und sich Schusswaffen kaufen kann, vor allem keine vollautomatischen.
Das Problem mit Schusswaffen ist, dass sie für manche Menschen ein unheimlich verführerisches Werkzeug darstellen, es ist gleichbedeutend mit einem gewaltigen Machtzuwachs.
Die Waffe in die richtige Richtung halten, den Finger krümmen und bumm - schon ist das Ärgernis bzw. der Angreifer eventuell tot oder schwer verletzt.
In Bezug auf Selbstschutz mag das ja noch angehen, diese Sichtweise, zumindest wenn man mit den Konsequenzen klarkommt, einen Menschen erschossen zu haben.
Aber das gilt leider auch für den cholerischen Opa, der sich wie ein blöder darüber echauffiert, dass sein Nachbar schon wieder nicht die Geranien geschnitten hat, wie es doch im allerheiligsten Bundeskleingartengesetz ausdrücklich Vorschrift ist.
Das gilt leider auch für Achmed, der überzeugt ist, seine Ehre wiederherstellen zu müssen, indem er einen Beleidiger abknallt.
Und leider auch für Thomas, der total ausrastet, weil seine Freundin ihn betrogen hat und der vor Hass fast explodiert.
In solchen Händen sind Schusswaffen schreckliche und unangebrachte Werkzeuge.
Bei einer völligen Legalisierung ist es einfach zu leicht, schnell an diverse Schusswaffen zu kommen, perfekt für Kurzschlussreaktionen.
Bei der gegenwärtigen Situation in Deutschland, trotz der ständigen ,,wissenden¨ Betonungen, man könne ja überall problemlos auch illegal Schusswaffen bekommen, ist es zum Glück RELATIV schwer, wenn man nicht die richtigen Leute und Orte kennt.
Und die stehen natürlich nicht im Telefonbuch oder haben auf der Hauptstraße einen Laden.
Jedoch finde ich es ziemlich nervtötend und wiederum ins andere Extrem, des totalen Verbotes, gerichtet, praktisch sämtliche Waffen verbieten zu wollen, egal, welchen Typs oder ihren Besitz nur auf eine winzige Klientel des Staates beschränken zu wollen, also nur Polizei und Soldaten und eventuell noch Bodyguards.
Ich empfinde das in einem solchen Umfang als Generalverdacht, als Beweislastumkehr, als Bevormundung, als Aufhebung meiner Freiheit.
Wenn ich, ein normaler, erwachsener Mensch, ohne Vorstrafen, ohne psychologische Auffälligkeiten, gerne einen Teleskopschlagstock mit mir führen will, wenn ich spazieren gehe, weil ich nicht möchte, dass mein kleiner Hund von irgendeinem großen Hund angegriffen wird und wehrlos ist oder wenn ich selbst mich gegen Angriffe schützen möchte, gegen Überfälle, dann will ich das auch tun!
OHNE einem ,,misstrauischen Polizist¨ Rede und Antwort zu stehen, wie ein Krimineller.
OHNE mich dafür, auch hier, zu rechtfertigen und mir das ganze Gerede anzuhören von wegen:,,Gewalt erzeugt doch nur Gegengewalt...damit wirst du doch selbst ein Schläger...braucht man doch nicht...¨.
In einer Verteidigungssituation kann ich dem Angreifer auch nicht mit philosophischen Überlegungen kommen und ihn mit einem gezielten Rätsel geistig so verwirren, dass er in eine Starre verfällt und ich weglaufen kann
:DEs wird einen Räuber ganz einfach nicht interessieren, dass man die Einstellung hat:,,Ach nein, keine Gewalt, sowas macht man doch nicht...¨.
Wenn er mich überfällt und bedroht, ist er im Unrecht und ich will und muss mich verteidigen, so einfach ist das.
Und leider bin ich nicht 2 Meter groß und versierter Boxer
;)Auch kann ich mich nicht mit den schlauen Sprüchen anfreunden, man solle doch dann einfach das Portemonai hergeben, Geld und Ausweis und EC-Karte könne man doch ersetzen...
Das sehe ich nur in bestimmten Fällen gegeben, wenn ich wirklich keine Chance hätte, wenn das Risiko schwerer Verletzungen oder gar Tod einfach zu hoch ist, es sich also nicht lohnt, sich zu wehren. In solchen Situationen ist es natürlich richtig.
Aber in Situationen, wo ich mich wehren könnte, will ich mich auch wehren und nicht einfach klein beigeben und mich wehrlos ausrauben lassen. Das wäre eine Niederlage von vornherein gegenüber dem Verbrecher, der im Unrecht ist. Es würde ihm für die Zukunft signalisieren:,,Aha, sie an, so einfach ist das! Mach ich doch einfach mal weiter!¨
Damit produziert man neue Opfer.
Der Typ hat mich einfach nicht zu überfallen, Punkt.
Nun kommen wir zu dem Punkt, wie man sich wehrt.
Das ist ja ein Thread über Schusswaffenlegalisierung, also fange ich mit dem Thema mal an.
Bei einer kompletten Legalisierung von Schusswaffen habe ich zwar die Möglichkeit, mir zum Selbstschutz sagen wir mal eine Pistole zu kaufen und sie mitzuführen.
Das KANN mir helfen - wenn ich damit umgehen kann, dies ist ein entscheidender Punkt!
Und mit ,,umgehen können¨ meine ich nicht nur, auf jemanden zielen und abdrücken, das ist rein technisch ziemlich einfach.
Mit ,,umgehen können¨ meine ich auch, mit den Konsequenzen klar zu kommen.
Es kann sein, dass ich einen Räuber sofort erschieße. Und später erfahre, dass der vielleicht auf `nem Trip war und gar nicht so richtig wusste, was er tut. Oder geistig gestört war, mit dem gleichen Effekt. Oder gezwungen war, weil man ihn bedrohte.
Und ich lehne es ganz generell ab, Menschen zu töten, wenn es sich vermeiden lässt, Menschenleben sind unendlich wertvoll.
Der Einsatz einer Pistole kann schwere Konsequenzen haben. Konsequenzen, die das Behalten meines Portemonais nicht wert sind und Konsequenzen, die unumkehrbar sind.
Zudem könnte es auch sein, dass der Räuber gleich aus dem Hinterhalt schießt oder von vorne, weil er ja fürchten muss, sein Opfer sei bewaffnet und würde sich entsprechend wehren können.
Dann also gleich von der Bedrohung zur Tat, scheiß drauf.
Wenn ich meinen Teleskopschlagstock dabei habe (auch hier muss man damit umgehen können, das ist bei jeder ,,Waffe¨ der Fall), dann kann ich mich zu einem gewissen Grad und unter gewissen Umständen wehren, ohne allergrößten Schaden anzurichten. Ich kann den Angreifer nieder- oder in die Flucht schlagen. er trägt vielleicht Knochenbrüche davon, blaue Flecke. Und ja, natürlich kann man auch jemanden ERSCHLAGEN. Aber eben nicht so leicht und ein Teleskopschlagstock besitzt auch in weiterem Sinne nicht so ein Zerstörungspotenzial, wie eine geladene Pistole.
Es ist also für mich durchaus nachvollziehbar, Schusswaffen nicht im großen Rahmen zu legalisieren.
Man sollte aber den normalen Menschen auch zugestehen, dass sie sich schützen wollen, vor allem, wenn sie alleine unterwegs sind oder in gefährdeten Gegenden wohnen.
Durch absolut rigorose Verbote, beispielsweise das Verbot, einen Schlagstock mitzuführen, behindert man sie jedoch in ihrem Schutzbedürfnis und verschafft Kriminellen gleichzeitig einen Vorteil.
Denn die Kriminellen scheren sich ja nicht um das Waffenverbot, die nehmen sich auch einfach einen Schlagring oder ein Butterflymesser oder einen Schlagstock für ihren Überfall, ihre Auseinandersetzung, mit und setzen das auch ein. Ohne das Gegenwehr geleistet werden kann.
Leider gibt es auch schon in Deutschland Gebiete, da kann die Polizei deinen Schutz nicht mehr gewährleisten. Dann muss man sich selbst schützen.
Ich empfehle allerdings hierbei immer, lieber eine gute, praxisnahe Kampfkunst/Selbstverteidigung zu lernen.
Aber kein sportlich orientiertes Kram, wo bei der einzigen Auseinandersetzung nur so getan wird, als schlägt oder tritt man oder wo man mit tausend Schutzmöglichkeiten ausgerüstet ist und gleich ein Kampfrichter dazwischen springt und man den Kampf unterbricht, wenn ein Punkt gemacht wurde oder was regelwidriges geschah.
Das ist nämlich absolut unrealistisch in Selbstverteidigungssituationen.
In solchen Situationen gibt es keine Regeln, keinen Kampfrichter, keine Fouls etc., da gilt nur: Entweder kannst du deinen Gegner zurückschlagen oder nicht. Punkt.
Das beste, meiner Meinung nach, an guten Kampfkünsten oder guter Selbstverteidigung ist aber, dass sie Selbstbewusstsein und Geist stärken, man lernt, Konflikte nicht gleich gewalttätig beenden zu müssen. Ein Prinzip selbst von Kampfkünsten, die wirklich für`s Schlachtfeld oder die Auseinandersetzung ,,auf Leben und Tod¨ waren, lautet oft in irgendeiner Form:,,Die gewalttätigen Techniken, die du lernst, sind nur das letzte und im Grunde schlechteste Mittel, um einen Kampf zu verhindern/beenden.¨
Nun noch zum Thema ,,Waffenverbote sind Herrschaftsinstrumente¨:
Es ist immer im Interesse einer Obrigkeit, einer Führung, die Gefahr für sie zu minimieren.
Ein bewaffnetes Volk ist ein gefährlicheres Volk, für Polizisten, für Politiker, für Verwaltungsangestellte...
Ein unbewaffnetes Volk ist ein ungefährlicheres, leichter zu kontrollierendes Volk.
Daher verbietet man von Herrscherseite bevorzugt Waffen oder reglementiert zumindest ihren Gebrauch.
Deshalb durften zum Beispiel im alten Japan nur die Samurai Katanas tragen, die den Herrschern treu ergeben waren. Nicht die gewöhnlichen Bauern.
Das hat natürlich auch schon damals Kriminelle nicht interessiert, die haben sich trotzdem mit allerhand Waffen ausgerüstet, weshalb die gewöhnlichen Menschen aus ihrem Schutzbedürfnis waffenlose Kampfkünste erfanden, aber auch Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs umfunktionierten und in ihre Kampfkünste einarbeiteten.
Ein Wanderstock oder eine Stange, mit der man über den Schultern irgendeine Last schleppen konnte, konnte auch eine erstaunlich gute Verteidigungswaffe sein, wenn man wusste, wie man sie einsetzte.
Eine Sichel, mit der man das Getreide schnitt, war auch eine gute Waffe.
Ein Dreschflegel konnte nicht nur Getreide dreschen, man konnte damit auch gut einen Angreifer umhauen.
Alles ganz unverdächtige Gegenstände, als Ersatz für ,,richtige Waffen¨, die ja verboten waren
;)Sie entstanden unter anderem aufgrund der Tatsache, dass die Herrscher Waffen verboten, um ihre Herrschaft zu sichern.
Von daher:
Ja, Waffenverbote waren immer schon Herrschaftsinstrumente
;)