Zu Guttenberg - Doktorarbeit abgeschrieben

So, 20.02.2011 - 05:49 — Merlinius

Das Ergebnis dieser Umfrage ist wirklich bestürzend. 30% glauben nicht, dass er bei der Arbeit abgeschrieben hat? Also haben mind. 30% der Befragten schon einmal eine Meinung, ganz offensichtlich ohne sich im Geringsten mit der Faktenlage auseinander gesetzt zu haben.

>60% glauben tatsächlich, dass einem mal eben auf die Schnelle ausversehen zig Seiten 1:1 in die Arbeit rutschen, wenn man viel beschäftigt ist? Ganz ohne Betrugsabsicht, versteht sich. Und 70% glauben an eine große Verschwörung der Neider. Traumhaft! Der rechtschaffene Karl Theodor hat also gar nicht abgeschrieben, ihm wurde das Diebesgut lediglich in die Tasche, pardon..., Dissertation untergeschoben.

Meinetwegen soll jeder sagen "mir ist's egal, dass er ein Blender ist, ich will ihn trotzdem als Minister", aber diese Antworten sind eine Dreistigkeit gegenüber den Tatsachen. Und nebenbei: Die Überschrift "Mehrheit will G. weiterhin als Minister" ist eine dreiste Verfälschung dessen, was in der Umfrage gesagt wurde.

So, 20.02.2011 - 06:00 — sichtsurfer

Handelblatt, Financial Times Deutschland, Focus, die Liste ließe sich beliebig verlängern.
Wer derzeit versucht, noch vor wenigen Stunden vorhandene Artikel aufzurufen, die plausibel einen unausweichlichen Rücktritt begründen, bekommt zunehmend den immer gleichen Hinweis zu lesen: "Seite nicht gefunden".
Stattdessen Umfrageergebnisse, die kaum glaubhafter wirken, als die Person, für deren Verbleib auf der politischen Bühne offenbar geworben werden soll.
Nur zu! Wenn der Mann noch lange bleibt, ist nicht nur er als Fake aufgeflogen, sondern auch die neutrale Berichterstattung, das Bildungssystem, der Rechtsstaat und am Ende sogar die hiesige Demokratie.
Vielleicht hat dann irgendwann auch der Letzte begriffen, dass hier ganz gewaltig etwas schief läuft.
Doch wer weiß wozu es gut ist, denn alles neu macht ja bekanntlich erst der Mai.

Plagiate sind ein großes Problem für Universitäten und Schulen in Deutschland. Der Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld, Wolfgang Krohn, schätzte: „In über 25 Prozent der wissenschaftlichen Arbeiten wurde zumindest zum Teil aus dem Internet abgeschrieben.“ Eine Umfrage an der Uni Münster legt nahe, dass Web-Plagiate auf dem Campus alltäglich sind: 60 Prozent der befragten Studenten haben schon aus dem Internet kopiert, 20 Prozent übernahmen längere Passagen.

Weder ist das Schmuecken mit fremden Federn ratsam, noch ist es die Regel, und von Erfolg gekroent ist es schon gar nicht. Mehrfacher Erfahrung nach fliegen solche Dinge immer auf, manchmal frueher, manchmal spaeter, dann aber gewaltig.

Comguard2 schrieb:Deshalb glaube ich dass er die Fehler nicht aus Dummheit gemacht hat, sondern es einfach nicht besser wusste. Auch jetzt erkennt er glaube ich überhaupt nicht wieso genau sich die Menschen denn jetzt so aufregen.

Dr.Shrimp schrieb:Lest doch mal.... Er genießt weiter großen Rückhalt.