Zu Guttenberg - Doktorarbeit abgeschrieben

@klausbaerbel

Nein, es kam bisher nicht bei jedem irgendwas raus.

Hört doch mal auf so albern zu verallgemeinern!

@Dr.Shrimp

Tut mir sehr Leid, aber seit der Ära Kohl habe ich große Schwierigkeiten die Politiker nicht alle über einen Kamm zu scheren.

Klingt blöd, ist aber so.

@klausbaerbel

Es gibt auch wirklich ehrliche Leute, kleine Strafzettel wegen zu schnell fahren oder so was ist ja Kinderkacke.

Aber ich meine eben, es gibt diese ehrlichen Politiker, die wirklich Ideale haben, aber sie werden von den Seilschaften nicht ganz nach oben gelassen. Aber es gibt sie und sicher auch im Bundestag.

@Dr.Shrimp

Ganz bestimmt gibt es sie. Nur ist mir noch keiner aufgefallen.

Naja, wie dem auch sei. Wenn ein Politiker etwas sagt, dann habe ich ganz große Probleme das als Wahrheit anzunehmen.

Irgendwie hatte ich ja von Anfang an so das Gefühl, daß der seine Arbeit von einem Ghostwriter hat schreiben lassen - von wegen sieben Jahre nebenbei in harter Arbeit :D . Aber das könnte er ja nun erstrecht nicht zugeben :D , in dessen Haut möchte ich jetzt aber erstrecht nicht stecken ... vielleicht outet der sich ja selbst irgendwann :D .

emodul schrieb:Allerdings frage ich mich gerade, was passiert, wenn G. seinen Doktortitel nun -wider erwarten- nicht für immer ablegen muss und z.B. einfach seine Arbeit nachbessern kann.

Wäre das nicht ein willkommener Präzedenzfall für alle diejenigen, die wegen eines weitaus geringeren Vergehens ihre Titel nicht erlangt haben oder wieder abgeben mussten?

Könnten die sich dann nicht auf die causa Guttenberg berufen und ihre Titel doch noch erlangen oder wieder zurück erhalten?

Die Frage hab ich mir auch schon gestellt... nach den ganzen Sachen, die jetzt ans Licht gekommen sind, hat die Uni Bayreuth eigentlich gar keine andere Wahl als ihm den Titel abzuerkennen. Jede andere Entscheidung würde direkt als Kuschen vor dem Namen zu Guttenberg ausgelegt werden, der Imageschaden wäre auch für die Uni riesengroß. Dann wäre jeder Doktortitel, zumindest wenn er von der Bayreuther Uni verliehen wurde, quasi wertlos.

Hallo Leute,
es ist eine von Plagiaten bereinigte Version aufgetaucht.

http://proll.files.wordpress.com/2011/02/verfassung-und-verfassungsvertrag.pdf

@bit

Sorry, der Witz war zu offensichtlich. ^^

Hab gewusst, was kommt, bevor ichs angeklickt hab.

Die PDF wurde übrigens mit TeX erstellt....

Die haben heute alle Sekundenkleber am Hinterteil und haften an ihren Pöstchen. Man kann echt nur mit dem Kopf schütteln.

Das Einzige was Guttenberg bisher erfolgreich, aber durchschaubar verteidigt hat, waren seine Pleiten, Pech und Pannen.

Rezension bezieht sich auf: Verfassung und Verfassungsvertrag:
Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU (Broschiert)
18. Februar 2011

Eine wirklich kreative und sprachgewaltige Publikation. Sie liefert zwar nicht unbedingt neue wissenschaftliche Erkenntnisse, aber dafür ist die sprachliche Vielfalt beeindruckend. Fast hat man das Gefühl, die Arbeit ist nicht nur von einem einzigen Autor verfasst. Einzelne Passagen sind so wenig akademisch verklausuliert, daß sie fast schon volksnah wirken und die enorme geistige Tiefe dieses Machwerkes auch von einfachen Männern und Frauen erfasst werden kann, um dann wieder - fast übergangslos - in eine intellektuelle, gestochen scharfe Sprache zu münden, wie ich sie sonst nur von prominenten Historikern wie Hagen Schulze kenne. Nicht verwunderlich, stammt Guttenberg doch aus der sog. "bayreuther schule", einer Juristenschmiede der alten Schule, die sich rühmen kann, bereits viele einflussreiche Größen aus Politik und Wirtschaft zu akademischem Ruhm und Ehre geführt zu haben. Diese Arbeit zeigt, daß politische und wissenschaftliche Kreativität keineswegs Gegensätze sind, sondern oft aus einer gemeinsamen Kraft gespeist werden, die unsere gesellschaftlichen Eliten auszeichnen: Macht und Geld. Insgesamt eine ganz ausgezeichnete Auftragsarbeit. Von der ersten Zeile bis zur letzten hat man das Gefühl, daß der Autor viel Routine im Verfassen von Dissertationen hat. An manchen Stellen, hat man sogar fast den Eindruck, die Arbeit ist von Guttenberg persönlich verfasst.

Etwaige Plagiatsvorwürfe ich hätte diese Rezesion von Amazon bezogen muß ich schon im Vorwege strengstens zurückweisen.
http://www.amazon.de/review/RZE426YKDDULB/ref=cm_cr_dp_cmt?ie=UTF8&ASIN=3428125347&nodeID=299956&tag=&linkCode=#wasThisHelpful


Das ich so etwas bei Amazon.de lesen durfte hätte ich bisher nicht mal zu träumen gewagt. :D

@emodul

emodul schrieb:Könnten die sich dann nicht auf die causa Guttenberg berufen und ihre Titel doch noch erlangen oder wieder zurück erhalten?

Ein sehr guter Punkt. Mich hat die lange Arbeit auch abgeschreckt. Während Guttenberg anscheinend händisch kopiert hat (7 Jahre mühevolle Kleinarbeit) traue ich den Anwärtern des 21sten Jahrhunderts dank Copy & Paste und Google eine viel schnellere Arbeitsweise zu.

Könnte mir das so ähnlich vorstellen wie den Führerschein auf Probe, den Doktortitel auf Probe, bis man die Mängel beseitigt hat.

Stell dich darauf ein dass Deutschland demnächst das Land mit den meisten Promovierten der Welt ist, wo das Studium automatisch mit der Promotion endet. Deutschland ist dabei einfach nur fortschrittlich und nutzt die technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters.

@Thalassa

Thalassa schrieb:Irgendwie hatte ich ja von Anfang an so das Gefühl, daß der seine Arbeit von einem Ghostwriter hat schreiben lassen

Gegen den Ghostwriter spricht für mich immer noch dass er den wissenschaftlichen Dienst zweckentfremdet hat, also wird er schon selbst Hand angelegt haben. Was die ganze Sache aber eher noch peinlicher macht.

Letzter Stand: auf 65% der Seiten finden sich Plagiate.

@Comguard2

Ich hab gehört, dass alle Worte von Guttenbergs Doktorarbeit im Duden stehen....
Das wäre dann ein 100%iges Plagiat...

Nein, mal im Ernst, da sind einige Funde dabei die keine sind. ^^ Sachen z.B. wie Übersetzungen aus dem Englischen, die so gut umformuliert sind, wie es geht.

Also die Zahl 67 % ist schon ein bisschen übertrieben hoch.
Sie muss auch nicht so hoch sein, um ein Skandal zu sein.

Aber hat schon son bisschen Goldgräber-Mentalität? xD Wer findet noch was?

Ein gefundenes Fressen für die BILD.....und die anderen Medien

@Comguard2

Es kann doch jemand sein, der in dieser Abteilung tätig war/ist ...

Auf jeden Fall ist es mehr als peinlich, gerade die Einleitung zu einer Doktorarbeit 1:1 abzuschreiben ... das wäre selbst als gekennzeichnetes Zitat oberpeinlich, das hab ich nichtmal bei meiner Abschlußarbeit in der Lehre gemacht :D !

Dr.Shrimp schrieb:Nein, mal im Ernst, da sind einige Funde dabei die keine sind. ^^ Sachen z.B. wie Übersetzungen aus dem Englischen, die so gut umformuliert sind, wie es geht.

Trotzdem muss auch bei umformulierten Übersetzungen ein Hinweis auf den geistigen Urheber der Argumentation (oder was auch immer er da übernommen hat) angegeben werden.

Dazu müsste man dann natürlich die Stelle in Guttenbergs Arbeit mal genauer anschauen.

Der Typ müsste weg! Wenn er echt soviel Rückhalt in der Bevölkerung genießt, kann ich mich einigen Vorrednern nur anschließen, dann haben echt alle Wähler exakt das, was sie verdienen. Wenn Betrug, oder Veruntreuung, oder Schwarzgeld, alles keinen Grund mehr zum Rücktritt darstellt, was denn dann?

@Tommy137

Ja, das ist so, man müsste das Buch richtig hier haben....

Aber um die Quellen alle durchzuprüfen brauch man wenigstens ne Woche frei und dann würde ich dafür auch bezahlt werden wollen. ^^

Aber das machen die netten unbestechlichen Leute von der Uni Bayreuth ja für uns.

Gibts schon nen PDF Leak?

@Dr.Shrimp

Dr.Shrimp schrieb:Sachen z.B. wie Übersetzungen aus dem Englischen, die so gut umformuliert sind, wie es geht.

Ja, aber die Originalquelle muss ja trotzdem zitiert sein. Habe jetzt nicht alle 2xx Stellen angesehen, aber bei den Übersetzungen hat er imo auch immer die Quellenangabe weggelassen.

@Reinhold

Reinhold schrieb:Ein gefundenes Fressen für die BILD.....und die anderen Medien

Für die BILD eher unangenehm, Guttenberg ist doch ihr liebster Schützling. Da läuft die Verharmlosungskampagne schon längst.

@Thalassa

Thalassa schrieb:Auf jeden Fall ist es mehr als peinlich, gerade die Einleitung zu einer Doktorarbeit 1:1 abzuschreiben ... das wäre selbst als gekennzeichnetes Zitat oberpeinlich, das hab ich nichtmal bei meiner Abschlußarbeit in der Lehre gemacht !

Das ist auch ein absolutes NoGo und Armutszeugnis zugleich :)

Witzig finde ich aber, auch hier im Thread, sie Studierten die meinen Kritik sei nicht erlaubt wenn man nicht selber studiert hat- sich die Plagiatsvorwürfe selbst aber garnicht angesehen haben.

Das ist jetzt das lustige, eine akademische Diskussion bei der die ganze Bevölkerung mitmachen kann - ich finde das für die Wissenschaftskultur in Deutschland sehr positiv.

Ich denke die exakte Prozentzahl, wird sich letztlich so um die 25 einschießen, also genau die Stellen, die am Offensichtlichsten waren. Der Rest kann dann auch und natürlich nur Korinthenkackerei sein! Der Inhalt der Beanstandung und die eigentlich notwendigen Konsequenzen bleiben aber unberührt, auch wenn es nur 10% wären und sind!

@schmitz

Stimm dir vollkommen zu!

Aber durch die vielen Stellen, die man woanders findet, kann man zumindest schonmal sagen, dass der neue Erkenntnisgewinn durch die Arbeit sehr klein sein muss, da ja die Infos schon woanders zu finden sind. ^^

Was wieder das "summa cum laude" in die Knie zwingt.