Wer kann Deutschland noch retten?
28.12.2010 um 16:09Deutschland und die ganze Eurozone wird mit in den Strudel gerissen werden und zwar aus folgendem Grund:
Die chinesischen Dollar-Reserven eine „Geheimwaffe“?
Es waren dramatische Worte, aber der Situation waren sie angemessen.
Die Welt befinde sich in einem Währungskrieg, sagte der brasilianische Finanzminister - und nutzte das gleich als Argument, um zurückzuschlagen.
In diesem Währungskrieg gibt es nur wenige Allianzen, jeder kämpft gegen jeden. Geschossen wird nicht mit Panzern und Pistolen, sondern mit Steuern, Zöllen und Wechselkursen. Der brasilianische Finanzminister erhebt künftig eine höhere Steuer auf Börsengeschäfte, um ausländische Sparer aus seinem Land fernzuhalten. Die japanische Notenbank senkt ihren Zins von "so gut wie nichts" (0,1 Prozent) auf "gar nichts" (0 bis 0,1 Prozent), weil sie mit dem Wechselkurs ihrer Währung nicht zufrieden ist. Indien und Thailand haben angekündigt, sich gegen die Aufwertung ihrer Währung zu stemmen. Selbst die Bundeskanzlerin äußert sich ausnahmsweise zu Wechselkursfragen und lässt ihren Sprecher die Dollar-Schwäche kritisieren. Das sind erste Scharmützel, und wenn es schlecht ausgeht, könnte die Weltwirtschaft in eine neue tiefe Krise stürzen.
Deshalb überbieten sich derzeit die Experten mit Warnungen.
"Ganz offensichtlich verbreitet sich die Idee, Währungen als politische Waffe einzusetzen", sagte der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, vergangene Woche.
"Wenn daraus Taten folgen, wäre so eine Idee ein gravierendes Risiko für die globale Erholung."
Strauss-Kahn hatte am Wochenende die Finanzminister und Notenbankchefs der Welt zu Gast in Washington - und alle Welt hoffte, dass der Streit dort beigelegt wird. Doch so kam es nicht (siehe IWF findet keine Lösung für Währungsstreit)
Die chinesischen Währungsreserven sind die größten der Welt.
Alles begann mit dem Aufstieg Chinas vom kommunistischen Entwicklungsland zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Wenn ein Land reicher wird und immer mehr Ware an andere Länder liefert, dann wird normalerweise auch seine Währung gefragter und stärker. Die Waren dieses Landes werden im Ausland etwas teurer und sind dann nicht mehr ganz so extrem nachgefragt, das Wachstum lässt etwas nach, dafür können sich die Landsleute dort mehr Dinge aus dem Ausland kaufen.
Das Problem daran: Manchmal wird die Währung zu schnell zu teuer.
So ging es Japan schon einmal. In den achtziger Jahren hatten alle westlichen Konkurrenten Angst vor den Autobauern und Elektronikkonzernen aus Fernost. Dann stürzte das Land 1990 in eine Krise, von der es sich nie richtig erholt hat.
Davor hat die chinesische Regierung Angst. Das enorme Wirtschaftswachstum hilft, das chinesische Volk zufrieden zu halten und die eigene Herrschaft zu stabilisieren. Deshalb kontrolliert sie den Kurs ihrer Währung, des Yuan, fast manisch: Der Kurs darf sich nicht frei entwickeln wie der anderer Währungen, sondern er ist seit 2008 wieder fest an andere Währungen gekoppelt - vor allem an den Dollar. Und zwar auf einem Niveau, das außerhalb Chinas niemand mehr für angemessen hält. Vergleicht man beispielsweise die Warenpreise in den beiden Ländern, müsste der Yuan mindestens doppelt so stark werden, damit sich das Verhältnis ausgleicht. Von diesem Kurs profitiert China, weil seine Güter auf dem Weltmarkt billig sind.
Täglich strömen 700 Millionen Dollar nach China, die die chinesische Regierung zu ihren Währungsreserven legt, anstatt den Yuan aufwerten zu lassen.
Auf diese Weise sind die chinesischen Währungsreserven heute schon die größten der Welt. 75 Prozent davon sind in Dollar angelegt, schätzen Experten. Zwar fehlen diese Dollars den chinesischen Bürgern, die sie jetzt nicht ausgeben können - der Hedgefonds-Manager George Soros sagt über diese Politik:
"Das wirkt wie eine Steuer, aber es geht viel einfacherer."
Doch dafür wächst die Wirtschaft, und es entstehen immer neue Arbeitsplätze.
In Chinas Fabriken laufen oft Maschinen aus Deutschland
Auch Deutschland profitiert von Chinas Stärke, weil China seinerseits seine Fabriken oft mit Maschinen aus Deutschland ausstattet. Für die anderen Länder wird der Wechselkurs allerdings zum Problem. Ihnen fällt es schwer, mit den niedrigen Preisen der Chinesen zu konkurrieren - das gilt vor allem für amerikanische Firmen. Amerikanische Konsumenten wiederum profitieren von den niedrigen Preisen; sie können chinesische Waren extrem günstig einkaufen, was vor allem arme Amerikaner gerne nutzen, wie Studien gezeigt haben.
Doch die Arbeitslosigkeit in Amerika ist inzwischen hoch.
Nun geht es den Vereinigten Staaten mit vielen Ländern so, dass sie mehr importieren, als ihrerseits zu verkaufen. Doch gegenüber anderen Ländern hat sich dieses Ungleichgewicht nach der Finanzkrise verringert. Nur gegenüber China nicht.
Es sind aber nicht nur die Vereinigten Staaten, die ein Problem mit Chinas Wechselkurs haben. Auch viele europäische Länder kommen nicht gegen die chinesischen Preise an und viele andere Schwellenländer erst recht nicht.
"Chinas Währungspolitik unterhöhlt die Wettbewerbsfähigkeit von Afrika und anderen armen Regionen",
stellte der angesehene Harvard-Entwicklungsökonom Dani Rodrik im September fest. Und ergänzte:
"Die Entwicklungsländer hält wenig davon ab, dem chinesischen Modell zu folgen."
Es ist, als hätten die anderen nur darauf gewartet. Thailand und Indien haben jetzt angekündigt, Dollar vom Markt zu kaufen, um die eigene Währung künstlich schwach zu halten. Brasilien hat das vergangene Woche bereits getan - mit lauten Beschwerden über die Politik der Industriestaaten, die in der Finanzkrise Geld druckten, um die Wirtschaft anzukurbeln, und so ihre Währungen schwächten.
Der Streit ist heftig.
China redet von Aufwertung - doch es passiert nichts!
Doch für die Finanzminister der Welt ist es schwierig, eine neue Lösung zu finden. China kündigt zwar seit Monaten an, die eigene Währung demnächst aufwerten zu lassen - geschehen ist allerdings noch nichts. Und alle Alternativen zu einer chinesischen Aufwertung haben ihre eigenen Haken.
Im amerikanischen Kongress beispielsweise ist gerade ein Gesetz unterwegs, um Zölle auf alle Importe aus China zu erheben - mit der Idee:
Wenn China seine Produkte künstlich verbilligt, macht Amerika sie wieder künstlich teurer.
Allerdings ist höchst fraglich, ob das den Regeln der Welthandelsorganisation entspricht. Sollte Amerika diese Zölle tatsächlich erheben, provoziert das Gegenwehr. Dann würde aus den Währungsscharmützeln ein handfester Handelskrieg, wodurch der internationale Austausch der Waren immer teurer würde. Das würde sowohl den Konsumenten als auch den Exportfirmen in allen Ländern schaden.
Andere Experten diskutieren darüber, grundsätzlich wieder feste Wechselkurse einzuführen. Das gab es früher schon, zum Beispiel nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Welt im amerikanischen Örtchen Bretton Woods auf ein System fester Wechselkurse mit dem Dollar als Leitwährung einigte.
Aber ob die Staaten sich auf tatsächliche Wechselkurse festlegen könnten, ist fraglich. Zudem sind feste Wechselkurse oft nicht stabil. Zwar unterliegen sie nicht den enormen Schwankungen, die freie Wechselkurse haben können.
Doch in vielen Systemen fester Kurse zeigte sich bald:
Sie sind nicht flexibel genug, um Ländern mit unterschiedlichem Wachstumstempo gleichzeitig gerecht zu werden.
Warum, das sieht man am Beispiel von China und den Vereinigten Staaten, deren Wechselkurs gerade ja fixiert ist.
Und diese Situation kann auch nicht bleiben, wie sie ist. Sie treibt Amerika noch tiefer in die Krise. Experten gehen zwar davon aus, dass die hohe Nachfrage nach chinesischen Gütern und der schnelle Zuwachs an Arbeitsplätzen auch irgendwann die chinesischen Löhne und die dortige Inflation treibt, so dass die Preise sich auch ohne Wechselkursbewegung aneinander anpassen. Doch der Weg dahin ist lang und schmerzhaft - vor allem, weil im Gegenzug die Löhne und Preise in Amerika sinken werden, wie der Wirtschaftsforscher Willem Thorbecke von der Asiatischen Entwicklungsbank betont. Wird aus diesem Druck eine echte Welle von Preis- und Lohnsenkungen,
"Deflation" genannt, wäre das für Amerika verheerend.
In solch einer Situation gehen viele Arbeitsplätze verloren, und die Wirtschaftspolitik kann kaum etwas dagegen tun.
Chinas Reserven bestehen mutmaßlich aus amerikanischen Staatsanleihen
Das wäre umso gefährlicher, als Amerika bereits hoch verschuldet ist.
Jeder Dollar, den die Chinesen als Währungsreserve halten, ist quasi ein Kredit, den Amerika eines Tages zurückzahlen muss. Das meiste Vermögen besteht mutmaßlich aus amerikanischen Staatsanleihen.
Damit kann China Amerika in die Krise drücken, wenn es die verkauft und Amerika keine neuen Gläubiger für diese riesige Menge an Papieren findet.
Doch selbst wenn China ruhig bleibt, ist die Gefahr enorm. Der ehemalige IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff hat in einer großen historischen Untersuchung von Finanzkrisen aus 700 Jahren gerade erst gezeigt, dass Schulden die wichtigste Ursache für Finanzkrisen sind. Irgendwann kommen die Schuldner nämlich an den Punkt, an dem sie nicht zurückzahlen können - und wenn Amerika pleiteginge, würde das die Weltwirtschaft in eine neue, tiefe Krise stürzen.
Tatsächlich scheint nur eine Hoffnung zu bleiben, dass China bald seine Währung aufwerten lässt. Landeskenner wie der in China lehrende Professor Horst Löchel hoffen, die Führung tue das bald von selbst .
Es wäre die einfachste Lösung. Der Weltwährungsfrieden hängt jetzt von der chinesischen Regierung ab.
Die amerikanische Notenbank ist über den weiteren geldpolitischen Kurs zerstritten. Der internationale Bankenverband warnt indes vor einem Absturz des Dollar-Kurses, falls die Fed ihre Geldpolitik weiter lockert.
Ralf Guenther
Prophet, Visionaer und Schriftsteller
http://ralf-guenther.blogspot.com
http://jesuschristusmessias.wordpress.com
Die chinesischen Dollar-Reserven eine „Geheimwaffe“?
Es waren dramatische Worte, aber der Situation waren sie angemessen.
Die Welt befinde sich in einem Währungskrieg, sagte der brasilianische Finanzminister - und nutzte das gleich als Argument, um zurückzuschlagen.
In diesem Währungskrieg gibt es nur wenige Allianzen, jeder kämpft gegen jeden. Geschossen wird nicht mit Panzern und Pistolen, sondern mit Steuern, Zöllen und Wechselkursen. Der brasilianische Finanzminister erhebt künftig eine höhere Steuer auf Börsengeschäfte, um ausländische Sparer aus seinem Land fernzuhalten. Die japanische Notenbank senkt ihren Zins von "so gut wie nichts" (0,1 Prozent) auf "gar nichts" (0 bis 0,1 Prozent), weil sie mit dem Wechselkurs ihrer Währung nicht zufrieden ist. Indien und Thailand haben angekündigt, sich gegen die Aufwertung ihrer Währung zu stemmen. Selbst die Bundeskanzlerin äußert sich ausnahmsweise zu Wechselkursfragen und lässt ihren Sprecher die Dollar-Schwäche kritisieren. Das sind erste Scharmützel, und wenn es schlecht ausgeht, könnte die Weltwirtschaft in eine neue tiefe Krise stürzen.
Deshalb überbieten sich derzeit die Experten mit Warnungen.
"Ganz offensichtlich verbreitet sich die Idee, Währungen als politische Waffe einzusetzen", sagte der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, vergangene Woche.
"Wenn daraus Taten folgen, wäre so eine Idee ein gravierendes Risiko für die globale Erholung."
Strauss-Kahn hatte am Wochenende die Finanzminister und Notenbankchefs der Welt zu Gast in Washington - und alle Welt hoffte, dass der Streit dort beigelegt wird. Doch so kam es nicht (siehe IWF findet keine Lösung für Währungsstreit)
Die chinesischen Währungsreserven sind die größten der Welt.
Alles begann mit dem Aufstieg Chinas vom kommunistischen Entwicklungsland zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Wenn ein Land reicher wird und immer mehr Ware an andere Länder liefert, dann wird normalerweise auch seine Währung gefragter und stärker. Die Waren dieses Landes werden im Ausland etwas teurer und sind dann nicht mehr ganz so extrem nachgefragt, das Wachstum lässt etwas nach, dafür können sich die Landsleute dort mehr Dinge aus dem Ausland kaufen.
Das Problem daran: Manchmal wird die Währung zu schnell zu teuer.
So ging es Japan schon einmal. In den achtziger Jahren hatten alle westlichen Konkurrenten Angst vor den Autobauern und Elektronikkonzernen aus Fernost. Dann stürzte das Land 1990 in eine Krise, von der es sich nie richtig erholt hat.
Davor hat die chinesische Regierung Angst. Das enorme Wirtschaftswachstum hilft, das chinesische Volk zufrieden zu halten und die eigene Herrschaft zu stabilisieren. Deshalb kontrolliert sie den Kurs ihrer Währung, des Yuan, fast manisch: Der Kurs darf sich nicht frei entwickeln wie der anderer Währungen, sondern er ist seit 2008 wieder fest an andere Währungen gekoppelt - vor allem an den Dollar. Und zwar auf einem Niveau, das außerhalb Chinas niemand mehr für angemessen hält. Vergleicht man beispielsweise die Warenpreise in den beiden Ländern, müsste der Yuan mindestens doppelt so stark werden, damit sich das Verhältnis ausgleicht. Von diesem Kurs profitiert China, weil seine Güter auf dem Weltmarkt billig sind.
Täglich strömen 700 Millionen Dollar nach China, die die chinesische Regierung zu ihren Währungsreserven legt, anstatt den Yuan aufwerten zu lassen.
Auf diese Weise sind die chinesischen Währungsreserven heute schon die größten der Welt. 75 Prozent davon sind in Dollar angelegt, schätzen Experten. Zwar fehlen diese Dollars den chinesischen Bürgern, die sie jetzt nicht ausgeben können - der Hedgefonds-Manager George Soros sagt über diese Politik:
"Das wirkt wie eine Steuer, aber es geht viel einfacherer."
Doch dafür wächst die Wirtschaft, und es entstehen immer neue Arbeitsplätze.
In Chinas Fabriken laufen oft Maschinen aus Deutschland
Auch Deutschland profitiert von Chinas Stärke, weil China seinerseits seine Fabriken oft mit Maschinen aus Deutschland ausstattet. Für die anderen Länder wird der Wechselkurs allerdings zum Problem. Ihnen fällt es schwer, mit den niedrigen Preisen der Chinesen zu konkurrieren - das gilt vor allem für amerikanische Firmen. Amerikanische Konsumenten wiederum profitieren von den niedrigen Preisen; sie können chinesische Waren extrem günstig einkaufen, was vor allem arme Amerikaner gerne nutzen, wie Studien gezeigt haben.
Doch die Arbeitslosigkeit in Amerika ist inzwischen hoch.
Nun geht es den Vereinigten Staaten mit vielen Ländern so, dass sie mehr importieren, als ihrerseits zu verkaufen. Doch gegenüber anderen Ländern hat sich dieses Ungleichgewicht nach der Finanzkrise verringert. Nur gegenüber China nicht.
Es sind aber nicht nur die Vereinigten Staaten, die ein Problem mit Chinas Wechselkurs haben. Auch viele europäische Länder kommen nicht gegen die chinesischen Preise an und viele andere Schwellenländer erst recht nicht.
"Chinas Währungspolitik unterhöhlt die Wettbewerbsfähigkeit von Afrika und anderen armen Regionen",
stellte der angesehene Harvard-Entwicklungsökonom Dani Rodrik im September fest. Und ergänzte:
"Die Entwicklungsländer hält wenig davon ab, dem chinesischen Modell zu folgen."
Es ist, als hätten die anderen nur darauf gewartet. Thailand und Indien haben jetzt angekündigt, Dollar vom Markt zu kaufen, um die eigene Währung künstlich schwach zu halten. Brasilien hat das vergangene Woche bereits getan - mit lauten Beschwerden über die Politik der Industriestaaten, die in der Finanzkrise Geld druckten, um die Wirtschaft anzukurbeln, und so ihre Währungen schwächten.
Der Streit ist heftig.
China redet von Aufwertung - doch es passiert nichts!
Doch für die Finanzminister der Welt ist es schwierig, eine neue Lösung zu finden. China kündigt zwar seit Monaten an, die eigene Währung demnächst aufwerten zu lassen - geschehen ist allerdings noch nichts. Und alle Alternativen zu einer chinesischen Aufwertung haben ihre eigenen Haken.
Im amerikanischen Kongress beispielsweise ist gerade ein Gesetz unterwegs, um Zölle auf alle Importe aus China zu erheben - mit der Idee:
Wenn China seine Produkte künstlich verbilligt, macht Amerika sie wieder künstlich teurer.
Allerdings ist höchst fraglich, ob das den Regeln der Welthandelsorganisation entspricht. Sollte Amerika diese Zölle tatsächlich erheben, provoziert das Gegenwehr. Dann würde aus den Währungsscharmützeln ein handfester Handelskrieg, wodurch der internationale Austausch der Waren immer teurer würde. Das würde sowohl den Konsumenten als auch den Exportfirmen in allen Ländern schaden.
Andere Experten diskutieren darüber, grundsätzlich wieder feste Wechselkurse einzuführen. Das gab es früher schon, zum Beispiel nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Welt im amerikanischen Örtchen Bretton Woods auf ein System fester Wechselkurse mit dem Dollar als Leitwährung einigte.
Aber ob die Staaten sich auf tatsächliche Wechselkurse festlegen könnten, ist fraglich. Zudem sind feste Wechselkurse oft nicht stabil. Zwar unterliegen sie nicht den enormen Schwankungen, die freie Wechselkurse haben können.
Doch in vielen Systemen fester Kurse zeigte sich bald:
Sie sind nicht flexibel genug, um Ländern mit unterschiedlichem Wachstumstempo gleichzeitig gerecht zu werden.
Warum, das sieht man am Beispiel von China und den Vereinigten Staaten, deren Wechselkurs gerade ja fixiert ist.
Und diese Situation kann auch nicht bleiben, wie sie ist. Sie treibt Amerika noch tiefer in die Krise. Experten gehen zwar davon aus, dass die hohe Nachfrage nach chinesischen Gütern und der schnelle Zuwachs an Arbeitsplätzen auch irgendwann die chinesischen Löhne und die dortige Inflation treibt, so dass die Preise sich auch ohne Wechselkursbewegung aneinander anpassen. Doch der Weg dahin ist lang und schmerzhaft - vor allem, weil im Gegenzug die Löhne und Preise in Amerika sinken werden, wie der Wirtschaftsforscher Willem Thorbecke von der Asiatischen Entwicklungsbank betont. Wird aus diesem Druck eine echte Welle von Preis- und Lohnsenkungen,
"Deflation" genannt, wäre das für Amerika verheerend.
In solch einer Situation gehen viele Arbeitsplätze verloren, und die Wirtschaftspolitik kann kaum etwas dagegen tun.
Chinas Reserven bestehen mutmaßlich aus amerikanischen Staatsanleihen
Das wäre umso gefährlicher, als Amerika bereits hoch verschuldet ist.
Jeder Dollar, den die Chinesen als Währungsreserve halten, ist quasi ein Kredit, den Amerika eines Tages zurückzahlen muss. Das meiste Vermögen besteht mutmaßlich aus amerikanischen Staatsanleihen.
Damit kann China Amerika in die Krise drücken, wenn es die verkauft und Amerika keine neuen Gläubiger für diese riesige Menge an Papieren findet.
Doch selbst wenn China ruhig bleibt, ist die Gefahr enorm. Der ehemalige IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff hat in einer großen historischen Untersuchung von Finanzkrisen aus 700 Jahren gerade erst gezeigt, dass Schulden die wichtigste Ursache für Finanzkrisen sind. Irgendwann kommen die Schuldner nämlich an den Punkt, an dem sie nicht zurückzahlen können - und wenn Amerika pleiteginge, würde das die Weltwirtschaft in eine neue, tiefe Krise stürzen.
Tatsächlich scheint nur eine Hoffnung zu bleiben, dass China bald seine Währung aufwerten lässt. Landeskenner wie der in China lehrende Professor Horst Löchel hoffen, die Führung tue das bald von selbst .
Es wäre die einfachste Lösung. Der Weltwährungsfrieden hängt jetzt von der chinesischen Regierung ab.
Die amerikanische Notenbank ist über den weiteren geldpolitischen Kurs zerstritten. Der internationale Bankenverband warnt indes vor einem Absturz des Dollar-Kurses, falls die Fed ihre Geldpolitik weiter lockert.
Ralf Guenther
Prophet, Visionaer und Schriftsteller
http://ralf-guenther.blogspot.com
http://jesuschristusmessias.wordpress.com