@ne0ne0 schrieb:Die Anticastordemos bringen eine ganze Menge sicher....zb das nächstes Jahr die Polizeipräsenz noch höher ausfällt als im Jahr zuvor und somit noch mehr unserer Steuergelder dafür aufgewendet werden müssen um irgendwelche Leute von schienen zu holen oder von Bäumen zu pflücken...Danke dafür an der Stelle! -.-
Du scheinst dabei außer Acht zu lassen, daß die gesamte Atommüllentsorgung sowieso zu Lasten der Seuerzahler geht. Denn die Atomkraftwerkbetreiber sind diesbezüglich von ihrer Pflicht entbunden. Deswegen ist der Atomstrom ja auch so "billig".
Und die Kosten der Atommüllentsorgung liegen weitaus höher als die Kosten der Polizeipräsenz.
Mal von den Menschenleben abgesehen, die die Kernenergie bereits gekostet hat.
ne0 schrieb:Oder das die Polizei demnächst noch härter gegen Demonstranten vorgeht und das nicht nur beim Castortransport...auch eine echte Wohltat...
Gegenüber den Maikrawallen in Hamburg und Berlin sind die Ausschreitungen von ein paar Chaoten bei den Anticastortransporten eher geringfügig.
Von daher kann ich Dein Argument nicht so ganz nachvollziehen.
ne0 schrieb:Mal ernsthaft....ich finde es ja gut wenn die Leute auch mal auf die Strasse gehen um ihre Meinung zu vertretten,aber gegen den Castortransport zu demonstrieren,weil man gegen die Atomkraft bzw. Politik ist, ist für mich ungefähr so Sinnvoll wie gegen die entsorgung von Patronenhülsen zu demonstrieren,weil man gegen Waffen ist....man bekämpft das Problem statt die Ursache und das ist für meine Begriffe irgendwie Sinnbefreit.
Irgenwo muß man ja seine Meinung dazu vertreten.
Da die ungeklärte Entsorgung gegen alle vernünfigen Argumente in Gorleben statt finden soll, ist dieser Ort als Brennpunkt sehr gut geeignet, um auf das Problem Bundesweit aufmerksam zu machen.
Einzelne kleine Demonstrationen vor jedem Kernkraftwerk oder dem Kanzleramt würden nicht für so viel Gehör sorgen. Zumal die Demonstranten ja immer nur als "Bekloppte" dargestellt werden.
Außerdem muß man sich auch mal vor Augen führen, was es für die Bewohner vor Ort (zu denen ich auch viele Jahre gehörte) bedeutet, wenn unter ihnen, in einem bewiesenermaßen ungeeignetem Salzstock hochradioaktiver Müll endgelagert werden soll.
Würde mich mal interessieren, ob Du Dir das gelassen ansehen würdest, oder ob Du nicht doch versuchen würdest es zu verhindern?
ne0 schrieb:Das Argument,das es ja auch um den Standort geht,da er als Endlager als gefährlich und ungeeignet angesehen wird,verstehe ich ja noch, allerdings gehen die Proteste schon Jahre und geändert hat sich nichts und ich wage mal einen vorsichtigen Blick in die Zukunft und sage,da wird sich auch nicht groß was ändern, denn es ist schließlich weitaus einfacher und wahrscheinlich auch profitabler den Standort beizubehalten und als Tribut dafür alljährlich mal ein paar "Bekloppte" mit Wasserwerfern und Polizeiaufgebot von den Gleisen zu scheuchen,als ein neues Endlager zu finden und wahrscheinlich noch den vorhandenen Müll umzulagern.
Als es anfänglich darum ging ein geeignetes Endlager zu finden waren mehrere weitaus besser geeignete Standort ausfindig gemacht und bewertet worden.
Von Gorleben war nie die Rede. Bis auf einmal durch Ernst Albrecht Gorleben als Favorit auserkoren wurde.
Vermutlich wegen der geografischen Lage des Landkreises Lüchow-Dannenberg in der Zeit des kalten Krieges.
Wenn Du also Jemanden dafür zur Rechenschaft ziehen möchtest, wäre Ernst Albrecht eher geeignet, als die Menschen, die sich Gedanken um die Zukunft machen und versuchen Fehler aufzuzeigen und nach Möglichkeit für eine Abkehr von einem großen Fehler zu sprechen.
Weiterhin ist gerade Dein Einwand wegen der Profitabilität ein sehr gefährliches Argument.
Zumal bei einem Austritt von Radioaktivität aus einem undichten Endlager die Kosten nicht übersehbar sind.
ne0 schrieb:denn letztlich muss die durch Atomkraft erzeugte Energie beim wegfall der Kernenergie ja auch ersetzt werden...und woher soll die Energie kommen?!
Das hatte ich ja schon erwähnt, daß durch den einfältigen (In der Zukunft wird es schon irgendeine Möglichkeit geben das Atommüllproblem zu lösen) zielgerichteten Blick auf die Kernenergie, die Erforschung und Implementierung erneuerbarer Energiequellen vernachlässigt wurde.
Nun ist das Geschrei groß.
Kernenergie? Unberechenbar und nicht über Jahrhunderte sicher zu handhaben.
Fossile Brennstoffe? Beeinträchtigt das Weltklima negativ.
Erneuerbare Energiequellen? Nicht ausreichend erforscht und effektiv.
Wer ist denn dafür verantwortlich? Die Menschen, die schon seit Jahrzehnten darauf hinwiesen und hinweisen dafür ausgelacht wurden und werden?
Es ging immer darum profitabel zu sein und den Gewinn zu optimieren. So langsam beginnt nun die Zeit der Erkenntnis der wahren Kosten.
Insbesondere für unsere Kinder, mehr aber Enkel und Urenkel.
Die werden den Preis für die Heutige Profitgier zahlen.
Im Grunde kann es mir aber auch wieder egal sein. Ich habe keine Nachkommen und ca noch 10-15 Jahre.
Mich wird das nicht mehr treffen. Zumindest nicht in vollem Umfang.
Aber ich, sowie auch tausende Andere denken eben nicht nur an sich und den Profit.
Deswegen und damit sich unsere Generation nicht 2 Generationen später wieder mal anhören muß: "Ihr habt es gewußt, warum habt Ihr nichts unternommen?"
bin für eine schnellstmögliche Abkehr von der Kernenergie und für die Erkundung eines sicheren Endlagerstandortes, sofern es diesen denn überhaupt gibt.