Adolf Hitler als Mensch?
06.06.2017 um 03:36Realo schrieb am 18.09.2016:Wäre er ein Intellektueller gewesen, hätte er nach dem gewonnenen Frankreichfeldzug im Juni 1940 gesagt: Nun ist gut. Ich habe alles erreicht, was zu erreichen ist, in so kurzer Zeit. USA und Sowjetunion sind leider eine Nummer zu groß für mich.Das stimmt alles.
Schon rein militärstrategisch hätte er - wäre er ein Intellektueller gewesen - erkennen müssen, dass die Sowjetunion, in die das deutsche Reich 50 oder 100 mal reinpasste, militärisch nicht zu besiegen ist, selbst dann nicht, wenn man "vom Land lebt", aber selbst das ging ja damals schon nicht, weil das militärische Übergewicht so groß nun auch nicht war; die Versorgungslage war stets prekär, umso prekärer, je weiter die Wege für den Nachub waren. Und wenn man dann mal im Kessel steckt - siehe Stalingrad - muss man am Ende von der Baumrinde leben.
Vor allem aber: In dem Fall spielte die Entwicklung der Waffentechnik nicht die entscheidende Rolle, sondern die 3 Faktoren Wetter, Größe des Landes und Anzahl der Kämpfer. Da konnte die SU im Gegensatz zu den Nazis ein Heer von ich weiß nicht wie vielen aufbieten, jedenfalls 3 oder 4 mal so viel wie die Deutschen. Außerdem kannten sie ihr Land besser als die deutschen, hatten die Bevölkerung hinter sich und konnten jede deutsche Armee, wo immer sie auch steckte, aufgrund der Überzahl an Soldaten einkesseln, also von verschiedenen Fronten aus den Sack zumachen. Und überall, wo deutsche Divisionen hinzogen, konnten schnell als erstes mal einheimische Truppen aufmarschieren, um die Deutschen aufzuhalten, bis die Haupttruppe herangezogen war. Und naja, dass das Winterwetter den Russen mehr liegt als den Deutschen, ist eine Binsenweisheit.
Wäre Hitler ein Intellektueller gewesen, hätte er sich also erst gar nicht auf den "Ostkrieg" eingelassen, weil er VORHER festgestellt hätte, dass ein krieg gegen die SU nicht zu gewinnen ist, selbst wen zur Zeit des Überfalls die technische Qualität des Heeres (und der Luftwaffe) der russischen noch überlegen war, aber die Sowjets produzierten eine neue Panzergeneration, die der deutschen überlegen war, hinter dem Ural quasi am Fließband. Auch das hätten die Nazis wissen müssen.
Gibt es da nicht ein Tondokument wo er mit dem finnischen Oberst Carl Gustaf Emil Mannerheim u.a. auch
über die Panzer der Sowjetunion spricht? Und zu ihm sagt: "Wenn jemand mir gesagt hätte eine Nation könnte
mit 35'000 Panzern aufkreuzen, dann hätte Ich gesagt: Sie sind verrückt!"
> https://www.vice.com/de/article/das-ist-die-einzige-bekannte-tonaufnahme-auf-der-hitler-normal-spricht
Hitler war vielleicht zu seiner Künstlerzeit damals ein eher durchschnittlicher Intellektueller, er las ja sehr viel.
Als Stratege war er ebenfalls mittelmäßig bis hin zu katastrophal. Gegen Ende seines Lebens verlor er jeglichen
Wirklichkeitssinn und auch seinen Selbsterhaltungssinn, starrsinnig und stur wie er war wollte er unbedingt in
Berlin bleiben und dort sterben. Er war drastisch, bitter und radikal bis zum Ende, die Wörter die er für seine
Reden wählte bezeugen dies: restlos - unerschütterlich - unbarmherzig - Vernichtung.