"Immer wieder steht der nüchterne Be-
trachter vor der Wahl, wen er töten soll, damit es anderen besser geht.
Im Sinne der Ethik Singers soll ›rational‹ entschieden werden – ohne
lästige Emotionen oder Gewissensbisse, wer umgebracht werden kann.
Singers Rationalität basiert darauf, dass er die Trennung in die Gattungen
Mensch und Tier insofern auflöst (Antispeziesismus), dass er sie durch
eine neue ersetzt: Die von so genannten nichtmenschlichen und mensch-
lichen Personen. Dies ermöglicht es ihm, den Personen-Begriff neu zu
bestimmen und eine Einteilung in ›Personen‹ und ›Nicht-Personen‹
vorzunehmen.
In seiner Denkart sind Schäferhund und Schimpanse Per-
sonen, behinderte Säuglinge im ersten Lebensmonat nicht. Hühner oder
Fische übrigens auch nicht: die sind ihm zu blöd. Menschen, die beispiels-
weise durch einen Autounfall so schwer behindert werden, dass sie nicht
mehr selbst sagen können, ob sie weiter leben wollen, nimmt Singer diese
Entscheidung gerne ab.
Behinderung und sich nicht in einer bestimmten
Art und Weise äußern zu können, sind für Singer Kriterien des Ausschlus-
ses, oder wie Jobst Paul schrieb »Kriterien für ›erlaubtes Töten‹« , wie
sie im Kapitel »Rechtfertigung nichtfreiwilliger Euthanasie« Singers Bu-
ches nachzulesen sind. Seine Definition von ›Person‹ lebt davon, dass es
ein Außerhalb gibt: die »Nicht-Person«.
Und die darf bei Bedarf getötet
werden. Jobst Paul spitzt dies folgendermaßen zu: »An die Stelle von
Schwarzen, Juden, Sklaven oder Ausländern treten die ›Nicht-Personen‹.
Die Stelle des Ariers, des Weißen, des Aristokraten oder des Nationalisten
nimmt die ›Person‹ ein, eine Leerformel, der beliebige Inhalte zugedacht
werden können.«
Ist die Heizung zugedreht?- mich friert !
Danke
@Warhead , für den Link