Valentini schrieb:Wer in der Pharmazie arbeitet übt also eine sittenwidrige Arbeit aus?
Die handvoll Mitarbeiter, die gemessen an der Gesamtanzahl der Mitarbeiter tatsächlich forschen oder "am Fließband stehen" meine ich natürlich nicht !
Immerhin wird ja geforscht !
2008 wurde bekannt, dass von
400 neu zugelassenen Medikamenten immerhin
7 Medikamente einen neuen Wirkstoff hatten.
Ganz schön forsch "geforscht", meine ich.
Die restlichen
393 "neuen" Medikamente sind altbekannte Medikamente, die, damit nix anbrennt, einfach in ihrer Wirkung abgeschwächt, also ohne Zusatznutzen in eine neue Verpackung gesteckt und zu horrend höheren Preisen verkauft wurden und werden.
Als weithin bekanntes Paradebeispiel für innovationsfreie Umsatzsteigerung gilt die Entwicklung von Luzentis als Ersatz für Avastin.
16000 bis 18000 Pharmareferenten vermitteln das Ganze, indem sie, jeder einzeln, idealerweise bei 8 bis 12 Ärzten täglich vorstellig werden.
Patienten begegnen in den Arztpraxen permanent ein bis mehreren Pharmareferenten bei ihren Produktinformationstouren.
Wenn man das der Weiterbildung zurechnet, werden Ärzte hauptsächlich von Laien "weitergebildet".
Die im europäischen Mittelfeld liegende Apothekendichte ist Teil der Gelddruckmaschine, da man sich gesichert hat, dass im Unterschied zu anderen europäischen Ländern, auch rezeptfreie Medikamente nicht in Drogerien verkauft werden dürfen.
Das ganze ist eine nicht zu stopppende, uns Riesenprobleme verursachende Maschine.
Ich weiß von Pharmareferenten, dass sie sich ähnlich ausgebrannt und unter unmenschlichem Druck fühlen, wie die Unzahl von Telefonbetrügern in Callcentern !
Für was ?
Das alles sind unsinnige und weil sie uns allen schaden , für mich sittenwidrige Tätigkeiten !
Über den Sinn von Arbeit muss neu nachgedacht werden.
Ich halte es z.B. für sinnvoller, schiefe Platten und Steine auf Gehwegen manuell zu begradigen.