@camuur"wer eier (oder schlimmeres) auf gewählte volksvertreter oder
staatsoberhäupter wirft, begibt sich auf primitives niveau
und kann nicht ernst genommen werden,
in sachen politik überhaupt noch ein seriöses wort mitzureden. "
Da bin ich anderer Meinung. Ein Ei- oder Tomatenwurf ist seit frühsten Tagen der Zivilisation ein Zeichen des Protestes.
Hätte es den Eiwurf nicht gegeben, dann wäre diese Veranstaltung doch kaum beachtet worden. So aber ist ein Aufmerksamkeitswert des Protestes generiet worden, der auch diesen Thread ausgelößt hat, und das ohne jemanden ernsthaft zu schädigen. Nur darum geht es in der Mediendemokratie, um die Aufmerksamkeit! Und wenn die mit einem Ei erreicht werden kann, dann wünsche ich mir da sogar einen Profi wie Dieter Kunzelmann zurück.
Wer seine Wähler betrügt und als SPD Mitglied eine Politik macht das selbst der FDP nichts mehr härteres einfällt, der muß damit leben ein paar Eier abzubekommen. Das ist die Hilflosigkeit der "Arroganz der Macht" gegenüber, und damit für mich total verständlich.
Bei Steinen und Dingen die geeignet sind jemanden wirklich zu verletzten sieht das aber wieder ganz anders aus. Da nimmt man eine Verletzung billigend in Kauf, da ist für mich dann auch kein Protest mehr, sondern Körperverletzung.
Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind.
(Festinger, Leon: Theorie der kognitiven Dissonanz, Bern, Stuttgart 1978)