Die Produktion in Deutschland würde von einem Mindestlohn nicht tangiert werden, weil sie sowieso schon mehr als ein Mindestlohn zahlen. Ebenso wenig würden große Ketten, z.B. die Supermärkte, die du schon richtig als Beispiel genannt hast, tangiert werden.
Wirklich niedrige Löhne gibt es nur um Dienstleistungsbereich. Die würden von einem Mindestlohn tangiert werden. Doch weil alle den Mindestlohn zahlen würden, würde es keinen Unterschied machen. Die Mehrkosten würde man auf die Kunden umlegen und ich glaube nicht, dass das einen so signifikanten Effekt haben wird, dass die Nachfrage einbrechen würde.
Ob ich nun für einen Friseurbesuch 20 oder 25 Euro zahle, ist ja nicht relevant. Man geht ja nicht jeden Tag zum Friseur. Als einfaches Beispiel.
Außerdem muss man auch das Ganze sehen.
Es ist z.B. nicht in Ordnung, dass viele Dienstleistungsunternehmen niedrige Löhne zahlen und deren Mitarbeiter zum "aufstocken" zur Arbeitsagentur müssen. Denn diese Kosten bezahlt die Allgemeinheit, u.a. auch andere Arbeitgeber, welche, die anständige Löhne zahlen, durch Steuern und Sozialversicherung.
Wir haben ja schon eine Art Mindestlohn, eine Art Lohnuntergrenze, und das ist der Hartz IV Satz.
Dieser wird, wenn man die Wirtschaft in Deutschland als Ganze nimmt, auch getragen und finanziert. Doch durch diesen bzw. durch das "Aufstocken" finanzieren wir dubiosen Unternehmen ihre billigen Arbeitskräfte. Und das kostet natürlich auch Geld. Das finanzieren die Arbeitnehmer in Deutschland und ebenso die Arbeitgeber.
Alle. Auch die, die mehr als den Mindestlohn zahlen und zwar durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.
Ein Mindestlohn wäre also nur die Verschiebung der Kosten des de facto schon existenten Mindestlohns, auf die, die diese verursachen.
@libertarian @eckhart