Warhead schrieb:@Koriander
Jau,die Revolution ist wichtig,alles andere ist Quark
Was uns wieder zum WIE zurückführt. Ohne Strategie ist auch alles Quark. :-)
Immerhin sind jetzt schon klare Ziele und Vorstellungen formuliert worden. Und mit denen gehe ich auch größtenteils konform.
@Koriander Fedaykin schrieb:- die den Privatbesitz begrenzt,
-----------------------------------------------------------------------------------
Auf wieviel, und wer entscheidet das?
Das würde mich auch interessieren. Verschiedene Menschen haben verschiedene Bedürfnisse.
Andererseits:
Hab neulich ne Doku über Luxuskinder(!) gesehen. Da könnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Da wurden ein- bis zehnjährige Kinder auf den Laufsteg geschickt, geschminkt und zugepudert, mit Haarspray eingedieselt (den Spruch "Wer schön sein will muss leiden" hatten sie schon auswendig drauf) und trugen überteure "High Fashion", Pelzmäntel, Lederstiefel (die den Kindern bis zur Hüfte gingen) und "hochwertige" Assecoires. Und die (Luxus-)Mütter so: "Ich gebe das nicht vor. Mein Kind will das so, es sucht sich die Sachen selbst aus - Kinder haben ein großes Gespür für Mode.", und blakeks. Dann wurde eine Neunjährige porträtiert, die sich auf dem Laufsteg "wie Heidi Klum" fühlte und außer Mode kaum was im Kopf hatte. Sie und ihre jüngere Schwester. Die Herbstkollektion wird im August gekauft. O-Ton jüngeres Kind: "Sowas braucht man!"
Ein Paradebeispiel dafür, wie Kinder schon in jüngsten Jahren durch ihr Umfeld, allem voran die Eltern, geprägt werden. Sie werden quasi in die Welt der Superreichen hereingeboren und lernen gar nichts anderes kennen.
Während anderswo Leute ums überleben kämpfen.
Doch, ich wäre auch dafür, dass der Privatreichtum nicht ins Unermessliche gehen dürfen sollte.
Koriander schrieb:Individualität läßt sich eher unter gleichen, annähernd verteilungsgerechten ökonomischen Bedingungen enwickeln, als unter mörderkapitalistischer, egoistischer Profitjagd.
Da könntest Du Recht haben. Es kommt drauf an, inwieweit der Staat dem Einzelnen Vorgaben macht. Wenn ich nicht superreich sein darf, empfinde ich das nicht als Unfreiheit. Allerdings greift in solchen "gleichmachenden" Systemen der Staat ja meistens auch noch etwas tiefer ein - es gibt oftmals ein festgelegtes Gesellschafts- und Menschenbild, in das man gepresst wird. Um sicher zu gehen, dass jeder auch so wirtschaftet, wie er (planmäßig) soll.
Was im Kapitalismus ja auch nicht viel anders ist...
@kiki1962 Absolut. Gern auch in Zusammenhang mit dem Begriff "soziale Hängematte". Klischees und Vorurteile. Stigmatisierung. Kein neues Phänomen.
Ich habe aber in vielen Diskussionen den subjektiven Eindruck gewonnen, dass Hartz4-Bezieher langsam eine größere Lobby bekommen - einfach weil es immer mehr Menschen betrifft (auch die, die es nie erwartet hätten) und allgemein immer mehr Leuten bewusst zu werden scheint, dass der "soziale Abstieg" (blöde Formulierung) jeden treffen kann.
Ich finde in dem Zusammenhang Bezeichnungen wie "sozial schwach" oder "sozialer Abstieg" tatsächlich unpassend. Sozial beziehe ich immer auf die sozialen Fähigkeiten, Sozialverhalten, Respekt im Umgang mit anderen etc. Und das hat NICHTS mit der finanziellen Situation zu tun. Sozial schwache Leute sitzen oftmals auch "ganz oben".
Insofern sind allein diese Begriffe schon stigmatisierend, da sie automatisch auch Charakterschwäche und mieses Sozialverhalten implizieren, und vielleicht gerade das Bild vom Couchpotato, der seinen Hintern nicht hochkriegt bzw schon morgens sauft und rumprollt, der selbst schuld ist an seiner Erwerbslosigkeit und gerne dem Staat auf der Tasche liegt, fördern. Das finde ich nicht in Ordnung - ich finde es sogar fatal!