Sarrazin: Hart aber fair?
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 01:06@ Tussinelda
D i e Deutschen die ich meine, sind, die wie bekloppt Sarrazin´s "Bücher" kauften, und die die nach wie vor in seine "Vorlesungen" laufen.
D i e Deutschen aber, geschichtlich gesehen, gibt es gar nicht, das zu deiner übrigen Frage.
Und: Hassprediger müssen schon blind sein, um diesen Job als solchen zu erfüllen.
Blind gegenüber allem, denn ihrem Ansinnen.
Unterstelle niemandem etwas, von dessen Intentionen du nur eine Ahnung hast.
D i e Deutschen die ich meine, sind, die wie bekloppt Sarrazin´s "Bücher" kauften, und die die nach wie vor in seine "Vorlesungen" laufen.
D i e Deutschen aber, geschichtlich gesehen, gibt es gar nicht, das zu deiner übrigen Frage.
Und: Hassprediger müssen schon blind sein, um diesen Job als solchen zu erfüllen.
Blind gegenüber allem, denn ihrem Ansinnen.
Unterstelle niemandem etwas, von dessen Intentionen du nur eine Ahnung hast.
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 01:23Sarrazin .... ein Hugenotte.
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 01:24Ein Hugenotte, der es seiner Frau Recht machen wollte.
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 01:35@Ur-Uhr
und was sind denn bittschön "gutmenschen"? ein selten dummer und hohler begriff.
denk mal bissl nach, und überleg mal ,ob du bio beim discounter kaufen kannst , dieses "siegel" muss man nicht nur auf lebensmittel beschränken.
pere_ubu schrieb:schwer nachzuvollziehen was du da vermischst. redest du von pseudo-ökos? solls geben.
seid wann ist bio billig? warum nur versteh ich dein kauderwelsch nicht?
Das sind zwei Punkte!
Bio kaufen und dafür billige Waren aus Asien anziehen! Nach dem Motto "Kinderarbeit mir doch scheiß egal"!
Hauptsache immer billiger beim Discounter kaufen, der die Preise drückt!
Gegen Fluglärm demonstrieren, aber 3 Mal im Jahr in Urlaub fliegen! Sollen andere Dreck und Lärm haben!
Atomkraftgegner aber keine Windräder in der Nachbarschaft wollen!
Das ist dir Scheinheilige Welt des Gutmenschen!
und was sind denn bittschön "gutmenschen"? ein selten dummer und hohler begriff.
denk mal bissl nach, und überleg mal ,ob du bio beim discounter kaufen kannst , dieses "siegel" muss man nicht nur auf lebensmittel beschränken.
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 03:01was sind denn bittschön "gutmenschen"? ein selten dummer und hohler begriff.
<
na endlich mal einer, der das auch so sieht.
<
na endlich mal einer, der das auch so sieht.
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 05:23@pere_ubu
@feanora
Wikipedia: Gutmensch
PS.: Das Wort ist sogar seit 2000 im Duden zu finden...
@feanora
Wikipedia: Gutmensch
Seit Mitte der 1990er-Jahre etablierte sich der Begriff in politischen und ideologischen Debatten und wird oft zusammen mit „Politische Korrektheit“ verwendet, um den politischen Gegner und seine Ansichten als moralisierend zu kritisieren.Ihr seid auch Gutmenschen hm? :)
PS.: Das Wort ist sogar seit 2000 im Duden zu finden...
Tussinelda
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Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 06:51feanora schrieb:Unterstelle niemandem etwas, von dessen Intentionen du nur eine Ahnung hast.@feanora
ein interessanter Satz von jemandem, der ALLEN Deutschen Feigheit unterstellt......
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 09:01pere_ubu schrieb:und was sind denn bittschön "gutmenschen"? ein selten dummer und hohler begriff.Bonhomme, Do-gooder etc.
Tussinelda
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Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 10:55das Neueste.......ich glaube Helmut Schmidt findet es jetzt auch nicht mehr lustig.....
http://www.fr-online.de/wirtschaft/thilo-sarrazin-bei-guenther-jauch--das-wird-man-doch-wohl-noch-sagen-duerfen--,1472780,16068824,item,1.html (Archiv-Version vom 21.05.2012)
http://www.fr-online.de/wirtschaft/thilo-sarrazin-bei-guenther-jauch--das-wird-man-doch-wohl-noch-sagen-duerfen--,1472780,16068824,item,1.html (Archiv-Version vom 21.05.2012)
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 11:09@F-117
Realist wird man in dem Augenblick, wenn einem die Zähne zum beißen ausgehen ;)
Realisten sind nur verkappte Pessimisten, die gerne ihrer ganz persönlichen Weltsicht allgemeingültigkeit unterstellen. Aber mit Realität hat Realismus nicht grundsätzlich etwas zu tun :D
INsbesodere wenn der persönliche Blick von Ignoranz geprägt ist. Also ich möchte,das meine Kinder auch noch einen Planeten haben, auf dem sie leben können. Das muss ja nicht askese bdeueten ;)
Ja und ich bin dafür, das man endlich Flugbenzin besteuert :D
Aber gut, das ist jetzt offtopic ;)
Realist wird man in dem Augenblick, wenn einem die Zähne zum beißen ausgehen ;)
Realisten sind nur verkappte Pessimisten, die gerne ihrer ganz persönlichen Weltsicht allgemeingültigkeit unterstellen. Aber mit Realität hat Realismus nicht grundsätzlich etwas zu tun :D
INsbesodere wenn der persönliche Blick von Ignoranz geprägt ist. Also ich möchte,das meine Kinder auch noch einen Planeten haben, auf dem sie leben können. Das muss ja nicht askese bdeueten ;)
Ja und ich bin dafür, das man endlich Flugbenzin besteuert :D
Aber gut, das ist jetzt offtopic ;)
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 11:34@Obrien
Obrien schrieb:Realist wird man in dem Augenblick, wenn einem die Zähne zum beißen ausgehenDer war gut. Den werde ich mir merken.
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 12:19@Tussinelda
Hallo.
Helmut Schmidt sollte sich mal an seine eigene Nase fassen ;)
Es war Helmut Schmidt! Die Zitate stammen von einer DGB Veranstaltung in Hamburg im November 1981, aus der Wochenzeitung Die Zeit vom 5 Febr. 1982 und aus einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt vom 24 November 2004 mit dem Titel „Wieviel Anatolien verträgt Europa?“
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article290699/Wieviel-Anatolien-vertraegt-Europa.html
Oder:
„Ich glaube das es ein Fehler war, dass wir zu Zeiten von Erhard Ludwiger mit Fleiß und allen möglichen Instrumenten ausländische Arbeitnehmer in die Bundesrepublik hinein gesogen haben. ...die Verstellung dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulti Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. Nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen. Weder aus Frankreich noch aus England. Noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen. Das ertragen diese Gesellschaften nicht. Dann entartetet die Gesellschaft: Wenn es irgendwo Ärger gibt zum Beispiel über de Facto 40 Prozent Arbeitslosigkeit in den östlichen Bundesländern, bricht sich die Frustration irgendwo Bahn und endet in Gewalt. Es hat alles seine Grenzen. Die Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft mag ethisch begründbar sein; praktisch ist sie in einer Demokratie, wo jeder Bürger tun und lassen kann, was er will, kaum zu verwirklichen. ...die Vorstellung, wie sie etwas Heiner Geißler jahrelang verbreitet hat, dass wir mehrere Kulturen nebeneinander haben könnten, habe ich immer für absurd gehalten. Sie ist idealistisch, aber völlig jenseits dessen, was die Gesellschaft bereit ist zu akzeptieren. Da wir in einer Demokratie leben, müssen wir uns auch eine bisschen, bitte sehr, nach dem richten, was die Gesellschaft will, und nicht nur ach dem, was sich Professoren ausgedacht haben“
Auch das stammt von Helmut Schmidt!
Helmut Schmidt, zitiert nach seinem Interview in der Frankfurter Rundschau vom 12. September 1992, S. 8
Nicht alles aber einige seiner Zitate findet man auch auf der Wiki Seite.
http://de.wikiquote.org/wiki/Helmut_Schmidt
Ich meine das seine Äußerungen nicht weniger anstößig sind!
Eine demokratische Gesellschaft muss in der Lage sein über alle Themen zu diskutieren, ganz gleich wie ungemütlich sie auch sein sollten. Das muss/kann/sollte man schon ertragen können!
Ob es einem nun mal passt oder nicht, ist /sollte nicht von großer Bedeutung sein.
Das bedeutet für mich aber auch, dass man nicht einfach aussteht und den Raum verlässt. Ich meine so ein Verhalten zu eine Buch und zu eine Partei zugehörigen, schickt sich nicht und lässt eher die gehenden in einem niedrigen Licht erscheinen!
MFG
xpq101
Hallo.
Helmut Schmidt sollte sich mal an seine eigene Nase fassen ;)
Tussinelda schrieb:das Neueste.......ich glaube Helmut Schmidt findet es jetzt auch nicht mehr lustig.....Von welchen Bundeskanzler stammen die Zitate „Wir können nicht mehr Ausländer verdauen, das gibt Mord und Totschlag“, „Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze“, es sei Fehler gewesen, „dass wir zu Beginn der 60er-Jhare Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten“ und „Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar“?
http://www.fr-online.de/wirtschaft/thilo-sarrazin-bei-guenther-jauch--das-wird-man-doch-wohl-noch-sagen-duerfen--,1472780,16068824,item,1.html (Archiv-Version vom 21.05.2012)
Es war Helmut Schmidt! Die Zitate stammen von einer DGB Veranstaltung in Hamburg im November 1981, aus der Wochenzeitung Die Zeit vom 5 Febr. 1982 und aus einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt vom 24 November 2004 mit dem Titel „Wieviel Anatolien verträgt Europa?“
Oder:
„Ich glaube das es ein Fehler war, dass wir zu Zeiten von Erhard Ludwiger mit Fleiß und allen möglichen Instrumenten ausländische Arbeitnehmer in die Bundesrepublik hinein gesogen haben. ...die Verstellung dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulti Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. Nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen. Weder aus Frankreich noch aus England. Noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen. Das ertragen diese Gesellschaften nicht. Dann entartetet die Gesellschaft: Wenn es irgendwo Ärger gibt zum Beispiel über de Facto 40 Prozent Arbeitslosigkeit in den östlichen Bundesländern, bricht sich die Frustration irgendwo Bahn und endet in Gewalt. Es hat alles seine Grenzen. Die Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft mag ethisch begründbar sein; praktisch ist sie in einer Demokratie, wo jeder Bürger tun und lassen kann, was er will, kaum zu verwirklichen. ...die Vorstellung, wie sie etwas Heiner Geißler jahrelang verbreitet hat, dass wir mehrere Kulturen nebeneinander haben könnten, habe ich immer für absurd gehalten. Sie ist idealistisch, aber völlig jenseits dessen, was die Gesellschaft bereit ist zu akzeptieren. Da wir in einer Demokratie leben, müssen wir uns auch eine bisschen, bitte sehr, nach dem richten, was die Gesellschaft will, und nicht nur ach dem, was sich Professoren ausgedacht haben“
Auch das stammt von Helmut Schmidt!
Helmut Schmidt, zitiert nach seinem Interview in der Frankfurter Rundschau vom 12. September 1992, S. 8
Nicht alles aber einige seiner Zitate findet man auch auf der Wiki Seite.
http://de.wikiquote.org/wiki/Helmut_Schmidt
Ich meine das seine Äußerungen nicht weniger anstößig sind!
Eine demokratische Gesellschaft muss in der Lage sein über alle Themen zu diskutieren, ganz gleich wie ungemütlich sie auch sein sollten. Das muss/kann/sollte man schon ertragen können!
Ob es einem nun mal passt oder nicht, ist /sollte nicht von großer Bedeutung sein.
Das bedeutet für mich aber auch, dass man nicht einfach aussteht und den Raum verlässt. Ich meine so ein Verhalten zu eine Buch und zu eine Partei zugehörigen, schickt sich nicht und lässt eher die gehenden in einem niedrigen Licht erscheinen!
MFG
xpq101
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 13:17Frage...wird nun ein neuer Thread ins Leben gerufen/eröffnet/aufgemacht, nur weil Thilo Sarrazin heute Abend bei Günter Jauch geladen ist?
Ich schätze mal schon ;)
MFG
xpq101
Ich schätze mal schon ;)
MFG
xpq101
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 13:53hier vielleicht ein weiterer mosaikstein, der ein stückchen mehr die sarrazyn'schen märchen zu einem vollendeten bild macht.
Von wegen 40 Prozent
Obwohl es der Mikrozensus so weismachen will: Akademikerinnen sind mitnichten schuld am deutschen Babyschwund
Selten waren sich die Deutschen so einig wie in der Debatte über Kinderlosigkeit. In der Bundesrepublik werden nur rund 1,4 Kinder pro Frau geboren, und schuld am Fehlen des nationalen Nachwuchses sind die Akademikerinnen. Deren Gebärstreik lässt sich an einer besonders imposanten Zahl belegen: 40 Prozent. So viele der gebildeten jungen Frauen – wenn nicht gar mehr - bleiben ohne Nachwuchs, hieß und heißt es quer durch die Medien. Doch während sich eine leidenschaftliche Diskussion über das „Warum“ dieser unerhörten demografischen Ziffer entspannt hat, geht eines völlig unter: Die Zahl ist schlichtweg falsch.
„Tatsächlich tappen wir bei der Kinderlosigkeit ziemlich im Dunkeln“, sagt Michaela Kreyenfeld, Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock, „denn verlässliche Daten gibt es in Deutschland dazu nicht.“ Anfang Oktober hat die Demografin ihre Forscherkollegen nach Rostock geladen, um das deutsche Datendilemma zu diskutieren. Was in der öffentlichen Debatte meist unerwähnt bleibt, ist den Wissenschaftlern lange bekannt: Die Daten der amtlichen Statistik zur Kinderlosigkeit sind nutzlos. Auch die Standesämter melden zwar jede Geburt, zählen aber deren Reihenfolge pro Frau nur innerhalb einer bestehenden Ehe. Heiratet eine Mutter erstmals oder wieder, springt der Zähler wieder auf Null. Für heutige Familienverhältnisse ist kaum nachvollziehbar, ob eine Frau wirklich nie, oder nur scheinbar nie geboren hat.
Das Statistische Bundesamt benutzt deshalb einen anderen Datensatz für seine Berechnungen: den Mikrozensus. Jedes Jahr schließt diese verpflichtende Befragung zu Arbeitsmarkt, Wohn- und Lebenssituation über 800.000 Bundesbürger mit ein. Eigentlich eine traumhafte Informationsquelle für die Demografen: die Umfrage ist repräsentativ und hat riesige Fallzahlen. Dumm nur, dass die befragten Frauen darin nicht angeben müssen, wie viele Kinder sie zur Welt gebracht haben. Nur die im Haushalt lebenden Kinder werden gezählt und der Frau – wenn vorhanden – zugeschlagen. „Wenn die Frau aber schon etwas älter ist, dann ziehen die ersten Kinder bereits wieder aus und entgehen der Zählung“, sagt Christian Schmitt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Das Ergebnis ist paradox: Mit steigendem Alter steigt die Kinderlosigkeit. Statistiker versuchen diese Logikfalle zu umgehen, in dem sie den „tatsächlichen“ Wert der Kinderlosigkeit bei dem Alter ablesen, wo er am kleinsten ist, wo also der vermeintliche Kinderschwund noch nicht begonnen hat - nämlich bei Frauen zwischen 35 und 39 Jahren. Für Universitätsabsolventinnen kommt man so tatsächlich auf 39 Prozent ohne Kinder. Aber genau ist die Methode nicht. Vor allem mit dem Gebärverhalten der Akademikerinnen hat das Ergebnis kaum etwas zu tun. Gebildete Frauen bekommen immer später Kinder, die endgültige Kinderlosigkeit dieser Gruppe ist weit niedriger, als die Statistik behauptet. „Die Mikrozensus-Ergebnisse sind übertrieben“, sagt Christian Schmitt.
Schmitt überraschte im Frühjahr mit anderen Zahlen. Der Anteil kinderloser Akademikerinnen betrug seinen Berechnungen zufolge nur gut 25 Prozent. Von der durchschnittlichen Kinderlosigkeit von etwas 20 Prozent unterschiede sich die der Akademikerinnen dann nur noch schwach. Schmitt stützt seine Berechnungen auf das „Sozio-oekonomische Panel“ des DIW, bei dem die Fallzahlen zwar im Vergleich zum Mikrozensus mager sind, das aber sehr genau Zeitpunkt und Alter der Mutter bei der Geburt erfasst, und so jeder individuellen Frauen-Biografie gerecht wird.
Die offengelegte Diskrepanz wollen amtliche Statistiker aber nicht auf sich sitzen lassen. Vergangene Woche in Rostock rechneten Mitarbeiter des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), dem „demografischen Arm“ des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, vor, dass man fast die selben Ergebnisse auch mit dem Mikrozensus bekommt. Wenn man nur die richtigen, also ältere, Frauenjahrgänge betrachtet und zudem auch Fachhochschulabsolventinnen zu den Akademikerinnen rechnet. Die gebären nämlich mehr als Frauen mit Uni-Abschluss. Die neu berechneten Daten des BiB zeigen: Der Anteil endgültig kinderloser Akademikerinnen liegt nicht über 30 Prozent. Die Statistiker halten den Mikrozensus damit für rehabilitiert. An der mächtigen Erhebung, so der Tenor von behördlicher Seite, führe ohnehin kein Weg vorbei.
Damit haben sie leider recht. Welche Untersuchungen die Wissenschaftler in der Hansestadt auch präsentierten - ob zum Einfluss der Bildung, des Einkommens oder des Schulabschlusses auf die Kinderzahl, oder ob zur Frage nach Kinderlosigkeit bei Männern: Immer mussten sie, um eine belastbare Datenmenge zu haben, auf den Mikrozensus zurückgreifen. Und nach jedem Vortrag kam die selbe Frage aus dem sensibilisierten Auditorium: Habt ihr wirklich das gemessen, was ihr glaubt?
hier geht es auf seite 2 weiter
http://www.zeit.de/online/2005/41/kinderlos_demografie/seite-2
Von wegen 40 Prozent
Obwohl es der Mikrozensus so weismachen will: Akademikerinnen sind mitnichten schuld am deutschen Babyschwund
Selten waren sich die Deutschen so einig wie in der Debatte über Kinderlosigkeit. In der Bundesrepublik werden nur rund 1,4 Kinder pro Frau geboren, und schuld am Fehlen des nationalen Nachwuchses sind die Akademikerinnen. Deren Gebärstreik lässt sich an einer besonders imposanten Zahl belegen: 40 Prozent. So viele der gebildeten jungen Frauen – wenn nicht gar mehr - bleiben ohne Nachwuchs, hieß und heißt es quer durch die Medien. Doch während sich eine leidenschaftliche Diskussion über das „Warum“ dieser unerhörten demografischen Ziffer entspannt hat, geht eines völlig unter: Die Zahl ist schlichtweg falsch.
„Tatsächlich tappen wir bei der Kinderlosigkeit ziemlich im Dunkeln“, sagt Michaela Kreyenfeld, Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock, „denn verlässliche Daten gibt es in Deutschland dazu nicht.“ Anfang Oktober hat die Demografin ihre Forscherkollegen nach Rostock geladen, um das deutsche Datendilemma zu diskutieren. Was in der öffentlichen Debatte meist unerwähnt bleibt, ist den Wissenschaftlern lange bekannt: Die Daten der amtlichen Statistik zur Kinderlosigkeit sind nutzlos. Auch die Standesämter melden zwar jede Geburt, zählen aber deren Reihenfolge pro Frau nur innerhalb einer bestehenden Ehe. Heiratet eine Mutter erstmals oder wieder, springt der Zähler wieder auf Null. Für heutige Familienverhältnisse ist kaum nachvollziehbar, ob eine Frau wirklich nie, oder nur scheinbar nie geboren hat.
Das Statistische Bundesamt benutzt deshalb einen anderen Datensatz für seine Berechnungen: den Mikrozensus. Jedes Jahr schließt diese verpflichtende Befragung zu Arbeitsmarkt, Wohn- und Lebenssituation über 800.000 Bundesbürger mit ein. Eigentlich eine traumhafte Informationsquelle für die Demografen: die Umfrage ist repräsentativ und hat riesige Fallzahlen. Dumm nur, dass die befragten Frauen darin nicht angeben müssen, wie viele Kinder sie zur Welt gebracht haben. Nur die im Haushalt lebenden Kinder werden gezählt und der Frau – wenn vorhanden – zugeschlagen. „Wenn die Frau aber schon etwas älter ist, dann ziehen die ersten Kinder bereits wieder aus und entgehen der Zählung“, sagt Christian Schmitt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Das Ergebnis ist paradox: Mit steigendem Alter steigt die Kinderlosigkeit. Statistiker versuchen diese Logikfalle zu umgehen, in dem sie den „tatsächlichen“ Wert der Kinderlosigkeit bei dem Alter ablesen, wo er am kleinsten ist, wo also der vermeintliche Kinderschwund noch nicht begonnen hat - nämlich bei Frauen zwischen 35 und 39 Jahren. Für Universitätsabsolventinnen kommt man so tatsächlich auf 39 Prozent ohne Kinder. Aber genau ist die Methode nicht. Vor allem mit dem Gebärverhalten der Akademikerinnen hat das Ergebnis kaum etwas zu tun. Gebildete Frauen bekommen immer später Kinder, die endgültige Kinderlosigkeit dieser Gruppe ist weit niedriger, als die Statistik behauptet. „Die Mikrozensus-Ergebnisse sind übertrieben“, sagt Christian Schmitt.
Schmitt überraschte im Frühjahr mit anderen Zahlen. Der Anteil kinderloser Akademikerinnen betrug seinen Berechnungen zufolge nur gut 25 Prozent. Von der durchschnittlichen Kinderlosigkeit von etwas 20 Prozent unterschiede sich die der Akademikerinnen dann nur noch schwach. Schmitt stützt seine Berechnungen auf das „Sozio-oekonomische Panel“ des DIW, bei dem die Fallzahlen zwar im Vergleich zum Mikrozensus mager sind, das aber sehr genau Zeitpunkt und Alter der Mutter bei der Geburt erfasst, und so jeder individuellen Frauen-Biografie gerecht wird.
Die offengelegte Diskrepanz wollen amtliche Statistiker aber nicht auf sich sitzen lassen. Vergangene Woche in Rostock rechneten Mitarbeiter des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), dem „demografischen Arm“ des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, vor, dass man fast die selben Ergebnisse auch mit dem Mikrozensus bekommt. Wenn man nur die richtigen, also ältere, Frauenjahrgänge betrachtet und zudem auch Fachhochschulabsolventinnen zu den Akademikerinnen rechnet. Die gebären nämlich mehr als Frauen mit Uni-Abschluss. Die neu berechneten Daten des BiB zeigen: Der Anteil endgültig kinderloser Akademikerinnen liegt nicht über 30 Prozent. Die Statistiker halten den Mikrozensus damit für rehabilitiert. An der mächtigen Erhebung, so der Tenor von behördlicher Seite, führe ohnehin kein Weg vorbei.
Damit haben sie leider recht. Welche Untersuchungen die Wissenschaftler in der Hansestadt auch präsentierten - ob zum Einfluss der Bildung, des Einkommens oder des Schulabschlusses auf die Kinderzahl, oder ob zur Frage nach Kinderlosigkeit bei Männern: Immer mussten sie, um eine belastbare Datenmenge zu haben, auf den Mikrozensus zurückgreifen. Und nach jedem Vortrag kam die selbe Frage aus dem sensibilisierten Auditorium: Habt ihr wirklich das gemessen, was ihr glaubt?
hier geht es auf seite 2 weiter
http://www.zeit.de/online/2005/41/kinderlos_demografie/seite-2
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 14:41@feanora
feanora schrieb:Die Deutschen aber, geschichtlich gesehen, gibt es gar nicht, das zu deiner übrigen FrageWir Deutschen haben eine tausendjährige Geschichte.
Sarrazin: Hart aber fair?
20.05.2012 um 20:31Schön wie die unsere Gesellschaft bereichern ;)