Klassenkampf im Gerichtssaal
27.03.2009 um 20:14Es gibt ein lateinisches Sprichwort:"Liet jovi, non liet bovi." - Was dem Zeus erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt. (Zeus trat in der antiken Mythologie häufig in Gestalt eines Stiers auf).
Treffend beschreibt er die Zustände in der deutschen Arbeitswelt, denn während Manager ihr Haus auf Firmenkosten umbauen, eine marginale Geldstrafe aufgebrummt bekommen, plus sorgenfreier Ruhestandsregelung (Eckhard Panka, Finca Affäre) in der sogar das Studium der Tochter berücksichtigt wird, wird einer Kassiererin die angeblich Pfandbons im Wert von 1,30 EUR geklaut haben soll, fristlos gekündigt. Die Begründung warum sie aufgrund des reinen Verdachts gekündigt wird, ist natürlich das "zerstörte Vertrauensverhältnis" zwischen Arbeitgeber und -nehmer. Während also für den niederen Pöbel nichtmal mehr die Unschuldsvermutung gilt, bekommt ein gechasster Leistungsträger selbstverständlich noch eine standesgemäße Apparnage.
Springers Zweitschmierblatt "Die Welt" sekundiert natürlich brav und schaltet auf seiner Onlineausgabe zum Thema eine Umfrage "Würden sie jemanden beschäftigen der sie persönlich betrogen hat?"
http://www.welt.de/politik/article3292255/Pfandbon-Urteil-Moral-kostet-mehr-als-1-30-Euro.html
So schnell sind Vorurteile festgeklopft.
"Strafe muss sein, auch für Bagatellen!" Das ist natürlich das einhellige Urteil des braven Bürgers, obwohl ja Verhältnismässigkeit sogar Verfassungsrang hat, aber man darf diese Meinung ja uach vertreten, wenn es denn tatsächlich soetwas wie Gerechtigkeit in unserer Klassenjustiz gäbe.
Es ist auffällig, das Mitarbeiter im Einzelhandel wegen Nichtigkeiten gekündigt werden, wo allein das Porto für das Kündigungsschreiben den Streitwert übertrifft, wenn sie den Gewerkschaften nahestehen wie besagte Berliner Kassiererin. Das dies gängige Praxis ist, zeigt auch das Beispiel zweier Bäcker aus Bergkamen, die aufgrund einer Kundenbeschwerde etwas Käse auf ihr Brötchen schmieren und dafür vom Geschäftsführer gekündigt werden.
Natürlich wurde dieses Urteil kassiert, schliesslich kann ein Kunde erwarten, das der Bäcker auch mal selbst eine Qualitätsprüfung durchführt und das Verkosten stellt in der Gastronomie sicherlich kein ungewöhnlicher vorgang dar.
habt ihr von diesen Vorgängen gehört?Wie steht ihr dazu?Gerechtigkeit oder Skandal?
Treffend beschreibt er die Zustände in der deutschen Arbeitswelt, denn während Manager ihr Haus auf Firmenkosten umbauen, eine marginale Geldstrafe aufgebrummt bekommen, plus sorgenfreier Ruhestandsregelung (Eckhard Panka, Finca Affäre) in der sogar das Studium der Tochter berücksichtigt wird, wird einer Kassiererin die angeblich Pfandbons im Wert von 1,30 EUR geklaut haben soll, fristlos gekündigt. Die Begründung warum sie aufgrund des reinen Verdachts gekündigt wird, ist natürlich das "zerstörte Vertrauensverhältnis" zwischen Arbeitgeber und -nehmer. Während also für den niederen Pöbel nichtmal mehr die Unschuldsvermutung gilt, bekommt ein gechasster Leistungsträger selbstverständlich noch eine standesgemäße Apparnage.
Springers Zweitschmierblatt "Die Welt" sekundiert natürlich brav und schaltet auf seiner Onlineausgabe zum Thema eine Umfrage "Würden sie jemanden beschäftigen der sie persönlich betrogen hat?"
http://www.welt.de/politik/article3292255/Pfandbon-Urteil-Moral-kostet-mehr-als-1-30-Euro.html
So schnell sind Vorurteile festgeklopft.
"Strafe muss sein, auch für Bagatellen!" Das ist natürlich das einhellige Urteil des braven Bürgers, obwohl ja Verhältnismässigkeit sogar Verfassungsrang hat, aber man darf diese Meinung ja uach vertreten, wenn es denn tatsächlich soetwas wie Gerechtigkeit in unserer Klassenjustiz gäbe.
Es ist auffällig, das Mitarbeiter im Einzelhandel wegen Nichtigkeiten gekündigt werden, wo allein das Porto für das Kündigungsschreiben den Streitwert übertrifft, wenn sie den Gewerkschaften nahestehen wie besagte Berliner Kassiererin. Das dies gängige Praxis ist, zeigt auch das Beispiel zweier Bäcker aus Bergkamen, die aufgrund einer Kundenbeschwerde etwas Käse auf ihr Brötchen schmieren und dafür vom Geschäftsführer gekündigt werden.
Natürlich wurde dieses Urteil kassiert, schliesslich kann ein Kunde erwarten, das der Bäcker auch mal selbst eine Qualitätsprüfung durchführt und das Verkosten stellt in der Gastronomie sicherlich kein ungewöhnlicher vorgang dar.
habt ihr von diesen Vorgängen gehört?Wie steht ihr dazu?Gerechtigkeit oder Skandal?