@sonny Black
Das hier sollte dich eines besseren belehren:
--------------------------------------------------------------------------------
Saudi-Arabien
--------------------------------------------------------------------------------
Bevölkerung: 19.072.000
Religionszugehörigkeit: Islam 98% (95% Sunniten, 3% Schiiten)
Katholiken: 880.000
Apostolisches Vikariat: Arabien
--------------------------------------------------------------------------------
Der Koran ist die Verfassung; deshalb ist es nicht einmal im Privatbereich erlaubt, andere religiöse Kulte als den Islam zu praktizieren. Die Jurisdiktion ist durch die Scharia als Rechtsgrundlage geregelt. Die Regierung sieht sich als rechtmäßige Hüterin der beiden heiligsten Stätten des Islam und untersagt die öffentliche und private Ausübung anderer Religionen. Personen, die religiöse Erkennungszeichen tragen, laufen Gefahr, mit der Muhtawwa'in, der "Religionspolizei", zu tun bekommen. Ernst zu nehmen sind auch die Risiken für Ausländer, Opfer von Gewalttätigkeiten seitens der Polizei oder von Fanatikern zu werden. Nicht-muslimische Arbeitnehmer müssen mit Verhaftung, Gefängnis und Ausweisung rechnen, wenn sie bei der Ausübung irgendeiner religiösen Praxis überrascht werden, die die offizielle Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Nach der theologischen Interpretation der herrschenden wahhabitischen Schule ist der Boden der Arabischen Halbinsel das Vaterland des Propheten Mohammed, das heiligste Land, wo nicht einmal die Ausübung der tolerierten Buchreligionen, Judentum und Christentum, möglich ist.
Einer Reportage von Lucia Avallone ("Quando l'Islam non è tollerante" [Wenn der Islam nicht tolerant ist], in: Islam oggi - [Islam heute], Nr. 10, 15. Mai 1994) ist klar zu entnehmen, daß alle Formen nicht-islamisch-sunnitischer Kulte verboten sind. Viele Personen werden verhaftet, lediglich weil sie ihren religiösen Glauben kundgetan haben. Auch die Rechtsstruktur des islamischen Staates gründet sich unmittelbar auf den Koran. In den Gerichten gibt es keine Geschworenen, alles hängt von einem Amtsrichter bzw. - in Fällen der Todesstrafe - von drei Richtern ab. Die politischen Prozesse werden unter Ausschluß der Öffentlichkeit und ohne Rechtsanwälte als Verteidiger geführt (siehe den Fall der Verurteilung zum Tode von 16 Pilgern aus Kuwait, die eines terroritischen Attentats in Mekka angeklagt waren, denen aber nicht die Möglichkeit gegeben wurde, sich zu verteidigen, und die Geständnisse unter Folter abgelegt haben). Die drakonischen Strafen reichen von der Auspeitschung bis zur Amputation von Gliedmaßen und zur öffentlichen Enthauptung. Ein schiitischer Muslim wurde zum Tode verurteilt wegen mehrerer Anklagepunkte, darunter Handel mit Bibeln und Steinewerfen gegen die Polizei. Es gibt viele Versuche, Konversionen zu erzwingen, gegen Vergünstigungen oder Freilassung. Die Diskriminierung geht nicht nur von den politischen Kräften aus, sondern auch von der Welt der Kultur; die Schulbücher sind parteiisch, und die Verbreitung anderer Texte ist untersagt.
Die Presseagentur Fides informierte am 10. Juli 1998, daß vier Philippinos und ein Niederländer verhaftet wurden, weil sie Bibeln besessen und verteilt hätten, und daß die Polizei in Riad weiter die Wohnungen christlicher Philippinos durchsuchte, in einer Atmosphäre schwerer Mißachtung der Religionsfreiheit. Einer der Philippinos wurde freigelassen, weil er unter Folter ein Vergehen gestand, das er nicht begangen hatte: Homosexualität. Laut Amnesty International wurden zwölf Christen, die im Gefängnis von Riad inhaftiert waren, unter der Anklage, sie seien im Besitz von Bibeln und hätten den christlichen Glauben verkündet, wieder freigelassen und gegen Ende September 1998 sofort aus dem Land ausgewiesen.
Der Vorsitzende der Kommission für Flüchtlinge der Philippinischen Bischofskonferenz, Msgr. Ramon Arguelles, veröffentlichte ein Pressekommuniquè mit den Namen von 30 inhaftierten Philippinos. Einige von ihnen wurden freigelassen, aber sind unauffindbar. Weitere acht Philippinos und auch der Niederländer wurden freigelassen: Einer von ihnen berichtete über Schikanen, denen die Gefangenen ausgesetzt waren.
Im Lande befinden sich ca. 6 Mio. ausländische Arbeitnehmer, von denen ca. 10 Prozent Christen sind, also ca. 600.000 und davon wiederum 400.000 Philippinos. Sie dürfen nicht einmal das Weihnachtsfest feiern, müssen aber den Ramadan einhalten. Die Philippinos sind mehr gefährdet, weil sie der Dritten Welt angehören; das gilt auch für die Koreaner und Inder. Seit 1992 sind laut Reuters ca. 360 Fälle der Ausweisung von Christen bekannt geworden, die wegen der Teilnahme an Gebetsabenden in Privathäusern verhaftet wurden. Christlichen Ordensleuten wird, wenn sie als solche erkannt werden, die Einreise verweigert. An den wichtigsten Festtagen des christlichen Kalenders, Weihnachten und Ostern, verstärkt die "Religionspolizei" ihre Aktivitäten. Westliche Christen, die erwischt werden, werden festgenommen und ausgewiesen; die Christen aus der Dritten Welt werden häufiger überwacht, auf sie wird mit physischen und psychischen Schikanen Druck ausgeübt, und sie werden gezwungen, Muslime zu werden bzw. wieder zu werden. Christen, die sich weigerten, ihrem Bekenntnis abzuschwören, sind unter dem Vorwand eines Rechtsbruchs zum Tode verurteilt und exekutiert worden.
Die Haltung der Abschottung nimmt bisweilen absurde Züge an: Als die Muslime 1979 zum Einsatz gegen eine Gruppe integralistischer Islamisten, die gegen die Regierung protestierten, ein französisches Sonderkommando für die Kaaba anforderten, mußten sich die Soldaten der Interventionstruppe der Nationalgendarmerie (GIGN) einer schnellen Zeremonie der Bekehrung zum Islam unterziehen. Sogar das Rote Kreuz mußte während des Krieges ohne das Symbol des Kreuzes verkehren und durfte seine Flagge nicht zeigen. Saudi-Arabien betrachtet sich als Land, das über die Reinheit des Islam wacht. Aus diesem Grunde sind die Zeichen anderer Religionen verboten, vor allem die der christlichen Religion, das heißt, Kreuze, Bibeln oder Rosenkränze werden nicht geduldet. Zahlreiche ausländische Staatsbürger landen im Gefängnis, weil ihnen die Behörden vorwerfen, sie betrieben religiöse Propaganda. Auch im Bereich der Arbeit wird ein ausgesprochener Druck auf sie ausgeübt mit Versprechen, Karriere machen zu können. Die religiöse Präsenz der Christen ist praktisch gar nicht vorhanden: Die vier Priester, die zum Apostolischen Vikariat von Arabien gehören, mit Sitz in Abu Dhabi, tun ihren Dienst ausschließlich für das Personal von Botschaften. Die Unterdrückung des katholischen Glaubens geht gepaart mit Verletzungen von Menschenrechten; da gibt es gegenüber den philippinischen Staatsbürgern zahlreiche Übertretungen. Der bekannteste Fall ist der von Donnie Lama, einem Katholiken, der 18 Monate im Gefängnis saß, vom 5. Oktober 1995 bis zum 29. März 1997, als er dank der Intervention internationaler Organisationen freigelassen wurde, wobei die Abschiebung in die Philippinen angeordnet wurde, aber erst nachdem er 70 Peitschenhiebe bekommen hatte. Die Anklagen gegen ihn gingen zurück auf seine heimliche Teilnahme an einer Eucharistiefeier im Jahre 1984. Andere, nach ihm, kamen nicht so gut davon: Ruel Janda und Arnel Beltran, die unter dem Vorwand, einen Diebstahl begangen zu haben, angeklagt wurden, wurden enthauptet. Anläßlich jener Tragödie veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation Christliche Solidarität einen Aufruf, die Regierung von Saudi-Arabien möge den Verfolgungen der Christen ein Ende setzen und für die Achtung der Religionsfreiheit eintreten. Über Grundsatzerklärungen ist man jedoch nie hinausgekommen. Derzeit sind angeblich acht philippinsche Staatsbürger in Haft; eine andere Liste spricht von 14 Personen und eine weitere von 30. Die Todesstrafe, die nach sexueller Vergewaltigung vorgesehen ist, wird an Muslimen, die sich an philippinischen Frauen vergangen haben, nicht vollstreckt. Die Regierung in Manila lancierte einen Appell, daß diejenigen, die auf der Suche nach Arbeit auswandern wollten, nicht nach Arabien gehen sollten; doch die Philippinen scheinen nicht genügend Autorität zu haben, um Vergehen gegen ihre Staatsbürger zu verhindern. Eine Reihe von Organen übt eine Kontrolle aus auf die Arbeitsverträge in Arabien, aber das reicht nicht aus, denn viele Einwanderer landen im Gefängnis, ohne daß die Behörden davon etwas erfahren. Eine philippinische Frau, die soeben ein Kind zur Welt gebracht hatte und deren Mann der Verhaftung entkommen war, wurde von der Regierung unter Hausarrest gestellt, ohne telefonieren zu können. Die Kirche auf den Philippinen unterstreicht in ihren Botschaften an die katholischen Gläubigen, daß die Dollars, die aus diesem reichen Land der Welt kommen, den Verlust der kulturellen und geistlichen Identität eines Volkes in keiner Weise aufwiegen.
Die Verhaftungen und Ausweisungen wegen "Vergehen der Blasphemie" gehen weiter, wodurch auch all jene eingeschüchtert werden, die auf dem Staatsgebiet bleiben. Christian Solidarity Worldwide berichtet am 4. November 1998, daß am 18. Oktober 1998 der philippinische Christ Pen Ronquillo verhaftet wurde, nachdem er drei Schriftstücke in arabischer Schrift unterzeichnen mußte, die einen Verzicht auf weitere Forderungen zu Lasten seines Arbeitgebers und ein Inventar seines persönlichen Eigentums beinhalteten. Nachdem er am nächsten Tag in einen 10 mal 15 Meter großen Gefängnisraum mit 60 weiteren Häftlingen verlegt wurde, mußte er auf dem Boden schlafen ohne Decke; er wurde allerdings weder Folterungen noch Verhören unterzogen. Am 20. Oktober wurde er zum Flughafen gebracht und in ein Flugzeug nach Manila gesetzt. Nach Angaben der World Evangelical Fellowship Religious Liberty Prayer List waren wenigstens sechs Philippinos von einer ähnlichen Abschiebung betroffen, und das gleiche Schicksal erwartet weitere sieben in absehbarer Zeit, auch wenn solch extreme Maßnahmen oft durch Repressalien seitens der Arbeitgeber ersetzt werden, damit jene, die "Probleme schaffen" vor ihrem vertraglich festgelegten Arbeitsende kündigen.(Stand 1998)
SCHEIß ARABISCHES FASCHISTEN-PACK!