@reallife10Ganz recht.
Aus diesem Grunde könnte die Gelegenheit für die Politik zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht günstiger sein, um das Privat- und Firmenvermögen von Konzernebossen, Managern und sonstigen Bestverdienenden zu belasten, um Macht und Gewalt über das Kapital zurück zu gewinnen. Es wird nämlich ohnehin Vieles vor die Hunde gehen.Und wie genau stellst du dir das vor?! Mit höheren Steuerbelastungen sind die Großunternehmen schneller weg, als dass diese Maßnahme ihre Wirkung zeigen könnte. Du könntest ihnen höchstens mit Gewalt ihr Geld wegnehmen, die Konten pfänden und das Ganze verstaatlichen. Dann wäre es aber auch nicht mehr weit zum Militärstaat
;)Dem kann man entgegen wirken, in dem man gewisse Prozentsätze an Überhängen via Vermögens- und Unternehmenssteuer aus dem Vermögen der Superreichen und Grossunternehmen entfernt und diese für eine massive- aber befristete Erhöhung des Arbeitslosengeldes verwendet.Wie schon gesagt, das funktioniert nicht, weil die Superreichen sich das nicht lange gefallen lassen und auswandern bzw. ihre Standorte ins Ausland verlegen. Dann ist deine Steuergrundlage hinüber und die meisten Arbeitsplätze ebenfalls!
Das nennt man Umverteilung und hat den Vorteil, dass die Binnenwirtschaft erhalten bleibt und die "nicht bereinigte Firmen" auch weiterhin verkaufen können, was widerum Arbeitsplätze erhält, statt diese abzubauen.Und wieder denkst du es dir viel einfacher, als es leider ist. Die Binnenwirtschaft wird, genau wie alle anderen großen Branchen, von Großunternehmen betrieben und finanziert. Sind die weg, entsteht ein Loch, welches du so schnell nicht schließen kannst, denn ein Großunternehmen verlagert sich viel schneller ins Ausland, als ein kleines Unternehmen seinen Platz einnehmen kann.
Doch statt dessen hat man sich dazu entschieden, jene mit Milliarden per Soforthilfe zu beglücken, welche für das Desaster verantwortlich zeichnen - namentlich, die Banken.Es war die einzige Möglichkeit, das Geld von allen Bürgern im Land zu sichern. Du musst auch bedenken, dass einige Bedingungen an die Soforthilfe gekoppelt waren, wie zB dass große Anteile der Banken dann dem Staat gehören. Sicherlich ist es nicht ok, dass Banken mit dem Fremdkapital der Kunden hoch-spekulative Investments betrieben haben. Das wird in Zukunft wohl nicht mehr in dem Maße passieren. Im Übrigen hat jedes andere Land seinen Banken ebenfalls Soforthilfe in Milliardenhöhe zugesagt, und da ist Deutschland bei weitem nicht das Land mit der höchsten Staatsverschuldung gewesen (Japan, Italien, Spanien, etc).
Unter den von mir gerade genannten Umständen, könnten aus den steuerlichen Mehreinnahmen auch Unternehmer bei der Neugründung ihres Unternehmens unterstützt werden.Wie oben geschrieben: Es ensteht ein riesen Loch und ein kleines Unternehmen braucht viel viel mehr Zeit um sich aufzubauen, als ein Großunternehmen zum abwandern braucht.
Als "Nebenbei-Info": Allein auf den Konten der so genannten "oberen Zehntausend" befinden sich Finanzmittel im Wert von ca. 3,9 BILLIONEN Euro! Nur damit du mal weisst, um welche Grössenordnung es hier eigentlich geht.Das ist schön zu wissen, aber interessiert hier eigentlich nicht, da es immer arm und reich geben wird, es sei denn du verstaatlichst jedwedes Eigentum.
Das kann man sogar ganz ausgezeichnet. Dafür benötigt es lediglich einen Blick in Unternehmensbilanzen und in die Anlagen, Besitztümer und Bankkonten von Bestverdienern.und nochmal: Bestverdiener sind Bestverdiener, weil sie etwas leisten, und das nicht nur für sich, sondern für eine große Menge von Menschen! Sicherlich, an manchen Stellen wird mit dem Gehalt auch übertrieben, aber ein Top-Manager verdient so viel, weil er einen immens großen Verantwortungsbereich hat und weil sehr viel dazu gehört, um so etwas zu bewältigen. Du darfst dir nicht vorstellen, dass ein Joe Ackermann den ganzen Tag rumsitzt, Däumchen dreht und sich über seine Milliarden freut. Der hat immens viele Aufgaben und ist für 80.000 Menschen verantwortlich - wenn was schief geht, wird er zur Verantwortung gezogen, auch wenn er direkt nichts dafür kann. Genau wie ein Ron Sommer, der für eine Bespitzelungs-Affäre zur Verantwortung gezogen wurde, von der er nicht mal etwas wusste. Manager zu sein kann verdammt hart und ungerecht sein, und deshalb verdienen diese Leute auch so viel
;)Das Wachstum neuer Firmen würde sich ohnehin massivst verlangsamen, da es auf Grund höherer Abgabenlasten, Löhne und Gehälter in Grenzen gehalten würde.Wo ist aber dann die Motivation, etwas besonderes zu leisten? Aus Liebe zum Staat? Wenn Gehälter und Löhne in "Grenzen gehalten" werden, dann tut jeder nur noch das nötigste und das bringt weder ihn selbst, noch die Gesellschaft im Ganzen voran.
wenn masslose Gier statt Moral im Vordergrund steht.Sicherlich hat es auch mit Gier zu tun, wenn das Geld den Leuten zu Kopf steigt und sie immer mehr wollen. In Maßen ist Gier aber gar nicht so schlecht für die Gesellschaft, denn sie motiviert zu besserer Arbeit, besseren Ergebnissen und im Endeffekt auch besseren Lebensumständen. Das ist der Effekt von "wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht." Das kann man zwar so nicht pauschalisieren, aber im Prinzip ist es genau das, was die freie Wirtschaft überall voranbringt.
Ich bitte dich!
Das Einzige, was Wettbewerbsfähigkeit wirklich hemmt, sind 3,9 Billionen Euro im Privatbesitz einiger weniger. Strukturiert man nur die Hälfte davon auf die Bevölkerung um, dann gäbe es gar keinen Wettbewerb. Dann hätte nämlich jedes Unternehmen genug mit sich selbst zu tun.Mit diesem Satz hast du gezeigt, dass du von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen leider keine Ahnung hast. Nur mit Wettbewerb, ist eine moderne Wirtschaft überhaupt überlebensfähig. Wenn das eintritt, was du hier schilderst, dann gibt es keinen Wettbewerb, weil alle Unternehmen verstaatlicht wurden. Einen anderen Weg gibt es gar nicht für das, was du hier als Ziel nennst
;)Da es sich hier um eine Weltfinanz- und Wirtschaftskriese handelt, wäre auch hier die Gelegenheit mehr als günstig, sich mit sämtlichen Ländern an einen Tisch zu setzen und dies global zu regeln, indem man z.B. eine Weltwährung einführt, unter welcher alle unter den selben Bedingungen Wirtschaft und Handel treiben können.Also die ganze Welt im Sozialismus? Sicherlich, das würde wunderbar funktionieren und auch Wohlstand für alle bedeuten. Aber wie ich vorher schon mal geschrieben habe, sind Menschen nicht für Sozialismus geschaffen! Im Naturell des Menschen steckt nämlich immer: "denke erst an dich, dann an die anderen" - im Sozialismus wäre es: "denke erst an die anderen, dann an dich". Das widerspricht aber der menschlichen Natur.
In meinem hier vorgestellten System existiert kein Staatseigentum.
Nur Regelungen, Begrenzungen und Nachhaltigkeit, welche nicht nur dir, sondern auch dem Gemeinwohl nutzen. Nochmal: kein Mensch braucht 6 Millionen oder Milliarden Euro Privatvermögen um seine Leistung ausreichend zu gewürdigt zu sehen.
Kein Mensch wäre jemals in der Lage - ALLEIN - Millionen Euro zu erarbeiten. Dazu benötigt es stets einer Vielzahl anderer Menschen und warum sollen die mit 5,- Euro abgespeist werden, während sich der Chef die Millionen einsackt?!
Niemand hat etwas dagegen, wenn Unternehmer höhere Bezüge haben als die Arbeitnehmer, doch muss sich dies in Grenzen halten."Dein System" würde gar nicht funktionieren, wenn nicht alles in Staatseigentum übergehen würde. Warum? Weil sich Unternehmer und Gut-Verdienende es sich nicht gefallen lassen, wenn ihnen ein Teil ihres Vermögens weggenommen wird. So wie ich es verstanden habe, schränkt dein System die Grundrechte der Menschen nicht ein, und davon werden sie Gebrauch machen und das Land verlassen. Damit raubst du dir aber jegliche Grundlage auf eine funktionierende Wirtschaft (siehe oben zweiter Absatz).
Warum werden die anderen Menschen mit 5 Euro abgespeist? Ganz einfach weil es sich der Boss leisten kann und der Staat bzw. die Politik kann nichts grundlegendes daran ändern. Vielleicht verstehst du es jetzt, warum es keinen Sinn hat, der Politik alle Schuld daran zu geben. Der Grund dafür ist das System - Kapitalismus. Es funktioniert nicht ohne ihn, aber es geht auch nicht gut mit ihm. Weitere Diskussionen dazu kannst du ja im Thread "Systemkrise" nachlesen.