Ein Recht auf Faulheit

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schön nicht? ;)

Götz Widmann - Recht auf Arbeitslosigkeit

Ich bin bestimmt kein großer Anhänger von Ethik und Moral,
wenn ein Politiker mich belügt, find ich das eigentlich normal,
mehr erwart ich nicht von ihm und solang er´s nicht übertreibt,
ist mir schon klar, daß ihm im Grund auch gar nichts andres übrigbleibt.
Meinen Glauben an die Demokratie kann das nicht ernsthaft störn,
aber eines mag ich echt bei aller Liebe nicht mehr hörn.
Dieses Geschwätz die ganze Zeit, egal welche Gelegenheit,
unser dringendstes Problem, das wär die Arbeitslosigkeit.

Ich find das eine oberflächliche Betrachtungsweise.
Der Mensch, er ist der Mensch und nicht die rote Waldameise.
Die Welt ist nicht mehr so wie sie bei Adenauer war,
mal gründlicher betrachtet ist das alles nur blabla,
der Mensch ist nicht allein zum Funktionieren auf der Welt.
Der Mensch braucht nicht die Arbeit, der Mensch, er braucht nur Geld.
Es geht ihm nicht ums Stechuhr stechen,
sondern mehr ums Miete blechen.

Wenn man mir ein Recht gäb, ohne Arbeit gut zu leben,
Würde ich ein Recht auf Arbeit gar nicht mehr erstreben.
Maschinen schuften lassen
und mit was besserem befassen.

Die Sklavenhalterei, die Folter, die Inquisition,
die Pest, die Guillotine, das Scheibentelefon,
die Postkutsche, das Bleibenzin, das Wasser holen gehn,
das Reich, die DDR und das Schwarz-Weißfernsehn,
all das ham wir überwunden,
nur gegen das Malochen hat noch keiner was erfunden.
Es mag noch tausend Jahre dauern, aber eins steht für mich fest,
daß sich Arbeit eines Tages global vermeiden läßt.

Wenn wir uns ein kleines bißchen Mühe damit geben,
können wir ein Dasein ohne Arbeit noch erleben.
Maschinen schuften lassen
und mit was besserem befassen.

Ach, was werden das für wunderwunderschöne Zeiten.
Man spricht nicht mehr von Arbeitslosen, man spricht von Befreiten.
Die meisten kommn ihr ganzes Leben ohne Leistung klar,
manche nehmn sich nur so ab und zu ein freies Jahr.
Manche würden ihre Arbeit am liebsten auch noch rauchen,
denen gönn ich ihren Sonntag auf dem Golfplatz, wenn sie´s brauchen.
Es wird so vieles kommen, wovon wir heute noch nichts ahnen.
Ich will hier kein Jahrtausend schon im vornherein verplanen.

Aber im Jahr 3000, was für Netze wir auch weben,
Arbeit wird es hoffentlich dann nur noch ausnahmsweise geben.
Maschinen schuften lassen
und mit was besserem befassen.
Maschinen schuften lassen
und mit was besserem befassen.

Ich schlage deshalb vor, daß man nen Sonderfonds einrichtet
für den Teil des Volks, der freiwillig aufs Arbeiten verzichtet.
Maschinen schuften lassen
und mit was besserem befassen.
Maschinen schuften lassen
und mit was besserem befassen.


Passt ganz gut hier rein wie ich finde. ;)

Auf jeden Fall passt das hier rein. Ich liebe es :D

Kritiker der modernen Auffassung von Freizeit sind der Meinung, dass die Freizeit keine wirklich freie Zeit sei. Sie bleibe der Arbeit untergeordnet. In der Freizeit könne man nicht tun, was man will, denn man müsse sich erholen. „Im spätindustriellen Zeitalter bleibt den Massen nichts als der Zwang, sich zu zerstreuen und zu erholen, als ein Teil der Notwendigkeit, die Arbeitskraft wiederherzustellen, die sie in dem entfremdeten Arbeitsprozeß verausgabten. Das allein ist die 'Massenbasis' der Massenkultur. […] Sie bedeutet eine weitgehende Standardisierung des Geschmacks und der Rezeptionsfähigkeit.“ (Adorno/Eisler)

makaveli96 schrieb:In der Freizeit könne man nicht tun, was man will, denn man müsse sich erholen.

ohja, Erholung kann sooo anstrengend sein, wenn nicht von Faullenzen geprägt ;)

Dieser Herr hier hat DIE Definition von wahrer Faulheit auf den Punkt gebracht : 8)


Faulheit ist, wenn jemand mit dem Coctailbecher in der Hand auf das nächste Erdbeben wartet.
Danny Kaye

Ich bin vor 3 Stunden erst von der Arbeit gekommen, hab gegessen, geduscht.


WAS HAT DAS ABER MIT FREIZEIT ODER FAULENZEN ZU TUN?!


Ja ich erhole mich von diesem Tag aber das ist doch ganz normal. Nur zerstört diese Arbeit meinen Körper und meine Seele verdirbt langfristig

makaveli96 schrieb:Ja ich erhole mich von diesem Tag aber das ist doch ganz normal. Nur zerstört diese Arbeit meinen Körper und meine Seele verdirbt langfristig

Ich weiss ja jetzt nicht, was Du für einen Job hast. Aber ich denke, dass es viele jobs gibt, die schlauchen.


Bestes Beispiel ist der Hausfrauen/Mann job in Kombination mit Kindererziehung:
Du hast praktisch KEINE Freizeit mit kleinen kindern.
Musst nachts raus, hast JEDES Wochenende "Dienst", wenig bis keine Anerkennung, bis rund um die Uhr verantwortlich und sozusagen keine Freizeit.
Es sei denn, Du hast ab und zu einen Babysitter, den Du Dir leisten kannst. Oder liebe Verwandte oder Freunde .....

oder Du bist selbstständig, hast ein mittelständiges kleines Büro, und kannst Dir keine Angestellten leisten.
Überstunden und Samstagarbeit sind programiert.


Was ich damit sagen will: es kommt immer darauf an, wie man mit der Situation umgeht. Sich die Seele dadurch zuschaden kommen lassen, wäre fatal.

Das Beste daraus machen, die vorhandene Freizeit nutzen. Und versuchen, immer das positive zu sehen an seiner Situation, denn es ist ALLES relativ im Leben irgendwie :)

Es ist eigentlich ganz simpel... die Leute können durchaus etwas kürzer treten... nur müssen sie dann halt mit einem geringeren Lebensstile zufrieden sein.

The.Secret schrieb:Es ist eigentlich ganz simpel... die Leute können durchaus etwas kürzer treten... nur müssen sie dann halt mit einem geringeren Lebensstile zufrieden sein.

Das stimmt ganz sicher in vielen Fällen !
Einen gewissen Lebensstandard aufzugeben, fällt nur sicher nicht jedem gleich leicht


Prioritäten setzen für das, was eigentlich zählt im Leben, bedeutet oft, -auf liebgewonnenen Annehmlichkeiten zu verzichten.

Aber in Hinblick auf gewonnene Lebensqualität sollte es eigentlich nicht allzuschwer fallen.

Es ist eigentlich ganz simpel... die Leute können durchaus etwas kürzer treten... nur müssen sie dann halt mit einem geringeren Lebensstile zufrieden sein.

das ist ja auch der Sinn dieses Threads. Sich zu fragen ob die Freizeit des Menschen nicht wichtiger ist als eine Rolex oder ein Mercedes.

Hier mal einige Faktoren, mit denen man Arbeit untersuchen kann und dadurch genaue Rückschlüsse gewinnen kann:

Arbeit
Tätigkeit
Ruhe
Schadensfaktoren
Gesundheitsfaktoren
Einstellung zur Arbeit
Potential / Fähigkeiten / Fertigkeiten / Lernbereitschaft
Gewinn- und Verlustrechnung
Sachzwänge / Verantwortung (z.B. durch Kinder)

ein bagger ersetzt mindestens 10 schaufelarbeiter,
dann soll der bagger eben diesen 10 arbeitern auch das arbeitsfreie leben finanzieren

buddel

Der Bagger ist aber lizensiert von der Firma X und die Baugrube gehört Firma Y. Die besitzenden Aktionäre sind zertifiziert von der Rechtstitelfirma Z, früher staatliche Behörde genannt. Daher haben die 10 Schaufelarbeiter unbezahlten Urlaub, bis klar definiert ist, wie man sie neu als Produktivkraft gewinnbringend einsetzen kann.

Der Mensch dient doch dem Kapital, nicht umgekehrt, wo kommen wir da hin.

"herr wachtmeister,"
sagte ich neulich dem bullen,
der von mir euroletten 10 haben wollte,
weil ich nachts um drei über ne rote ampel mit meinem fahrrad gedüst bin
"ist die ampel für mich da
oder bin ich für die ampel da?"
dann bin ich weitergefahren und der cop hat nur abgewinkt

buddel

makaveli96 schrieb am 26.08.2008:Also, Faulenzer aller Länder vereinigt Euch! Tretet fort von der Seite des Sisyphos und ein für ein Recht auf Faulheit!

...hab jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, deshalb könnteste mir ja mal´ne Kurzantwort darauf geben, wer die faulen Penner eigentlich bezahlen soll ?

die börse, nachbar
die börse

buddel

die faulen penner zahlt der arbeitgeber,
der die wegen dem bagger entlassen hat

buddel

ich nenne es maschinensteuer

buddel

buddel schrieb:die börse, nachbar
die börse

...schade...

dann würd ich ein schönes Areal empfehlen, in dem sich alle "Faulen" einfinden und verwirklichen dürfen, meinetwegen soll´n sie dort nicht tun und (nicht) tun was sie wollen, aber bitte nicht am Arsch des kleinen Michel festsetzen...

...und ihr werdet sehen, mit der Faulheit ist´s schneller wieder vorbei als es angefangen hat...

es darf nicht übersehen werden,
dem thread-titel zum trotz,
dass der "normal-bürger" tatsächlich zu arbeiten bereit ist.
das "recht auf faulheit" fordert nur ein ganz, ganz kleiner kreis

buddel