Armut in Polen
18.08.2008 um 21:02Aus: NIE, Wochenzeitschrift, 29/2008
Autorin: Joanna Skibniewska
Letzte Woche haben die Parlamentarier den Regierungsbericht über die Armut in Polen gehört. Sie waren geschockt. Warum wissen die Repräsentanten der Gesellschaft das nicht, was ein durchschnittlicher Pole weiß?
In tiefster Armut leben in Polen etwa 2,5 Millionen Menschen. Tiefste Armut bedeutet kein Geld für Frühstück, Mittag- und Abendessen, sie bedeutet trockenes Brot für die Kinder, sie bedeutet keine warmen Schuhe für den Winter. Tiefste Armut trifft vor allem Familien mit mehreren Kindern, auch manche unvollständige Familien, auch Arbeitslose, Behinderte oder schlecht Ausgebildete. Aus einem Rapport der Europäischen Kommission geht hervor, dass die tiefste Armut in EU-Ländern gerade in Polen auftritt.
Taugenichtse und Sünderinnen – Nieroby i grzesznice
Und wen geht das an? Seit einigen Jahren hören wir über schnelles wirtschaftliches Wachstum, über steigende Löhne und Gehälter. Und jetzt zeigt sich, dass Arbeit nicht vor Armut schützt, denn die Schere in den Einkünften der Bevölkerung wächst. Unter den berufstätigen Polen lebt jeder fünfte in tiefster Armut, die Rentner erhalten oft Renten unter dem sozialen, sogar unter dem biologischen Minimum.
Nicht nur, dass der Staat seine grundlegende Funktion, wie die soziale Absicherung es ist, nicht erfüllt, da fassen sich die Regierenden, wenn sie über das Ausmaß des Mangels erfahren, noch an den Kopf und schreien „Schock!“. Denn in Polen, das sich des wirtschaftlichen Wachstums und starker Währung rühmt, muss man kein Taugenichts sein, um in Armut zu leben. Es reicht, dass die Gesundheit nicht die beste ist, es reicht, in einer schlecht industrialisierten Region zu leben, es reicht, allein erziehende Mutter zu sein oder viele Kinder zur Welt zu bringen, ohne die materiellen Möglichkeiten ihres Unterhalts kalkuliert zu haben.
Kindergeld an der Weichsel beträgt lediglich 48-68 zloty (1 € = 3,20 zl) monatlich. Um es zu erhalten, muss du einen Haufen Formulare beibringen, dir die Füße wundlaufen bei Laufereien zum Finanzamt, zur Schule des Kindes, zum Betrieb, zum Gericht, und wenn du – was Gott verhüte – geschieden bist, könnte es passieren, dass du nichts bekommst. Wenn du höheres Einkommen als 504 zloty pro Kopf hast, bist du schon zu reich, um 48 zloty Kindergeld zu bekommen! Versucht mit diesem Geld zu überleben! In Europa beträgt die Höhe des Kindergeldes für das erste Kind über 100 Euro. In Irland erhalten die Eltern jährlich über 6700 zloty pro Kind, allein Erziehende drei Mal so viel.
Bei uns wurde zuerst der Alimentationsfonds abgeschafft, dann die Unterstützung für allein Erziehende. Nur Witwen können mit zusätzlichem Geld rechnen. Sie gelten nicht als Sünderinnen wie gebärende Unverheiratete oder Geschiedene.
Da hättest du beim Mann bleiben sollen – Trzeba było trzymać się chłopa
In Familien, die nach Gottes Geboten eingerichtet sind, ist die Existenz nicht unbedingt eine bessere. Der Ehemann der 34jährigen Joanna aus Bialystok bekam für das schwere Verprügeln der Frau und des 7jährigen Kindes ein Jahr auf Bewährung für zwei Jahre. Er kam von der Verhandlung und zur Begrüßung brach er seiner Frau zum wiederholten Mal die Nase. Sie ging nicht mehr zur Polizei, weil es nichts bringt. Joanna bleibt behindert bis zu ihrem Lebensende. Infolge der Misshandlungen ist ihr rechter Arm gelähmt. Außerdem hat sie Gedächtnisprobleme nach mehrmaliger Gehirnerschütterung. Wenn ihr Mann einen Fremden auf der Straße so wie sie verprügelt hätte, hätte er sicherlich das absitzen müssen. Aber es war doch nur seine Ehefrau, das Verbrechen lässt sich also leicht entschuldigen. Joanna kann nicht mehr zu ihrer früheren Arbeitsstelle zurück, weil sie den Gebrauch des linken Arms lernen muss. Sie hat technische Hochschulausbildung und klebt Plastiktüten in Heimarbeit. Sie muss zwei Kinder ernähren. Wenn es sie nicht gäbe, würde sie sich das Leben nehmen, sagt sie. Also lebt sie und treibt den Armutsfaktor in die Höhe.
So geht es allen Opfern der häuslichen Gewalt in diesem katholischen Land. Für Misshandlung der Frau und der Kinder droht den Tätern keine Exmission. Im Gegenteil: die Opfer verlassen mit den Kindern eigene Häuser. Wie viele Frauen sind in der Lage, sich und die Kinder durchzubringen und eine Wohnung zu mieten? Sie arbeiten Tag und Nacht und verschlimmern ihren Gesundheitszustand. Wen geht das an? Dummes Weib, du hättest beim Mann bleiben sollen, wie Gott es geboten hat.
Kinder aus zerbrochenen Familien verreisen nicht in den Ferien. Auch diese aus vollständigen Familien verreisen nicht, aber die Armen erholen sich nicht während der Ferien. Und das sind keine Kinder von Säufern. In Zakopane und Umgebung arbeiten 10-13jährige in Pensionen als Putzkräfte und Tellerwäscher. Sie verdienen 3,50 zloty pro Stunde, einen Teller Suppe, manchmal eine kleine Pizza. In den Beskiden stehen die Kinder an den Straßen mit Schildern „Zimmer frei“. Es gab Fälle, dass Mädchen Opfer von Pädophilen wurden, wenn sie ins Auto eingeladen wurden, um den Weg zur Übernachtungsmöglichkeit zu zeigen. In Mazowsze stehen Kinder an den Straßen mit Gläsern voll Blaubeeren und Pilzen. Manchmal sterben sie unter den Rädern.
Die Autorität schlägt hart
Familienfreundliche Politik ist eine Standardlosung polnischer Politiker. Die Abgeordneten verlangen, dass Kinder geboren werden. Wie die neuesten Ereignisse gezeigt haben, wollen die Katholiken, dass 14Jährige gebären sollen. Was macht der Staat, damit es weniger solcher Fälle gibt? Die Empfehlung über die Sexualerziehung in der Schule wird nicht umgesetzt. Neuerdings wird zur Teilnahme an diesem Unterricht das Einverständnis der Eltern verlangt. Der Unterricht heißt „Erziehung zum Leben in der Familie“, was schon an sich eine ideologische Färbung hat, denn es bedeutet das Moral stärkende Faseln. Hier werden die Jugendlichen über sogenannte natürliche Verhütungsmethoden informiert. Gott bewahre, nicht über die richtigen. Die Rollenteilung zwischen Mann und Frau wird unterstrichen, d.h. die Frau wäscht, putzt, kocht, gebiert und hütet Kinder und baut an der familiären „Feuerstelle“. Der Mann soll eine Autorität … für den Sohn sein.
In einer Schule in der Umgebung von Warszawa unterrichtet Frau Maryla. Sie spricht von geprügelten Frauen – sie haben dieses Kreuz zu tragen. Und als ein Vater seinen Sohn so geschlagen hat, dass er nicht mehr aufwachte, sagte sie der Mutter, dass Gott es so gewollt hat. Ihre eigenen (vier) Kinder gehen auf katholische Schulen.
Fast drei Tausend Kinder wurden letztes Jahr von ihren Erziehungsberechtigten verprügelt. Es sind nur die Fälle, in denen eine Beeinträchtigung der Gesundheit festgestellt und sie registriert wurden, weil der Staatsanwalt eingeschritten war. Die meisten Tragödien der Jüngsten kommen gar nicht ans Tageslicht. Die Vertreter der „Blauen Linie“ schätzen ihre Anzahl drei Mal so hoch. Und die Politiker diskutieren immer noch, ob ein Stupser eine Erziehungsmethode ist. Vielleicht ist er der Beginn einer Tragödie, die sich unter vier Wänden abspielt?
Beinchen schief – weil gebrochen
Die Eltern haben vier Kinder umgebracht und die Leichen in Fässern aufbewahrt. Eine laut gewordene Geschichte. Damals hatten die Politiker auch die Köpfe geschüttelt. Niemandem fiel auf, dass es schon seit langem bekannt war, das die Kinder Opfer häuslicher Gewalt in dieser Familie waren. Ein Gericht beschäftigte sich schon früher mit dieser Familie. Der Täter (der Vater, der die ganze Familie misshandelte), wurde nicht bestraft. Es wurde nur eine Aufsicht festgelegt und eine Bewährungsstrafe. Weder die Familienhilfestelle noch die Polizei sahen etwas Ungewöhnliches in der schlechten Behandlung der Kinder. Die Familie war „normal“.
In Skierniewice wurden die Eltern zur Gefängnisstrafe erst verurteilt, nachdem ein 3,5jähriges Mädchen so verprügelt worden war, dass es nie wird gehen oder sprechen können wird. Dass die Eltern das Kind misshandeln, wusste man seit langem. Der Staatsanwalt ging schon früher gegen den Vater vor wegen körperlicher Misshandlung des damals einige Monate alten Mädchens. Das Verfahren wurde eingestellt, weil nicht genügend Beweise gegen den Vater vorlagen. Der Staatsanwalt verlangte damals eine betreuerische Aufsicht; das Gericht erfüllte seine Pflicht, indem es den Eltern die Rechte einschränkte und eine Aufsicht bestimmte. Niemanden interessiert, dass diese rechtskonformen, routinemäßigen Handlungen nur Scheinhandlungen und keine Rettungsaktion sind. Es herrscht die katholische Meinung, dass die Familie autonom ist, der Staat soll sich ins Familienleben nicht einmischen, die Eltern sollen über alles entscheiden, und die Kinder sind ihr Eigentum wie Hunde und Katzen.
In der Krakauer Region wurde ein vier Monate altes Baby mit gebrochenen Beinen gefunden. Niemand erwähnte, dass es das sechste Kind war in dieser Familie, so fünf andere schon in staatlichen Einrichtungen untergebracht worden waren. Die Eltern wurden nicht nur nicht bestraft, niemand hat versucht, sie dazu zu bewegen, kein sechstes Opfer zur Welt zu bringen. Je mehr Kinder umso besser.
(…)
* * *
Die Parlamentarier sind geschockt, dass Millionen Menschen in tiefster Armut leben. Sie verkünden, dass sie die Arbeitslosigkeit bekämpfen, die Arbeitsmärkte analysieren werden. Sie wundern sich über die Armut, als ob sie vom Mond gefallen wären. Vielleicht aber können ihnen die Armen gestohlen bleiben. Diese Taugenichtse, Säufer. Denn nur solche können arm sein. Und die Armen, das weiß doch jeder, misshandeln sich gegenseitig und lassen für ihr Schicksal die Kinder zahlen. So ist das Leben, und das Parlament kann nichts machen, damit es anders wird.
Liebe Allmyaner, das sind Folgen der christlichen religion. Eine Sekte die sich nur durchsetzen kann, weil Sie legal ist. Christen sind Verbrecher, so ist es und so bleibt es.
Autorin: Joanna Skibniewska
Letzte Woche haben die Parlamentarier den Regierungsbericht über die Armut in Polen gehört. Sie waren geschockt. Warum wissen die Repräsentanten der Gesellschaft das nicht, was ein durchschnittlicher Pole weiß?
In tiefster Armut leben in Polen etwa 2,5 Millionen Menschen. Tiefste Armut bedeutet kein Geld für Frühstück, Mittag- und Abendessen, sie bedeutet trockenes Brot für die Kinder, sie bedeutet keine warmen Schuhe für den Winter. Tiefste Armut trifft vor allem Familien mit mehreren Kindern, auch manche unvollständige Familien, auch Arbeitslose, Behinderte oder schlecht Ausgebildete. Aus einem Rapport der Europäischen Kommission geht hervor, dass die tiefste Armut in EU-Ländern gerade in Polen auftritt.
Taugenichtse und Sünderinnen – Nieroby i grzesznice
Und wen geht das an? Seit einigen Jahren hören wir über schnelles wirtschaftliches Wachstum, über steigende Löhne und Gehälter. Und jetzt zeigt sich, dass Arbeit nicht vor Armut schützt, denn die Schere in den Einkünften der Bevölkerung wächst. Unter den berufstätigen Polen lebt jeder fünfte in tiefster Armut, die Rentner erhalten oft Renten unter dem sozialen, sogar unter dem biologischen Minimum.
Nicht nur, dass der Staat seine grundlegende Funktion, wie die soziale Absicherung es ist, nicht erfüllt, da fassen sich die Regierenden, wenn sie über das Ausmaß des Mangels erfahren, noch an den Kopf und schreien „Schock!“. Denn in Polen, das sich des wirtschaftlichen Wachstums und starker Währung rühmt, muss man kein Taugenichts sein, um in Armut zu leben. Es reicht, dass die Gesundheit nicht die beste ist, es reicht, in einer schlecht industrialisierten Region zu leben, es reicht, allein erziehende Mutter zu sein oder viele Kinder zur Welt zu bringen, ohne die materiellen Möglichkeiten ihres Unterhalts kalkuliert zu haben.
Kindergeld an der Weichsel beträgt lediglich 48-68 zloty (1 € = 3,20 zl) monatlich. Um es zu erhalten, muss du einen Haufen Formulare beibringen, dir die Füße wundlaufen bei Laufereien zum Finanzamt, zur Schule des Kindes, zum Betrieb, zum Gericht, und wenn du – was Gott verhüte – geschieden bist, könnte es passieren, dass du nichts bekommst. Wenn du höheres Einkommen als 504 zloty pro Kopf hast, bist du schon zu reich, um 48 zloty Kindergeld zu bekommen! Versucht mit diesem Geld zu überleben! In Europa beträgt die Höhe des Kindergeldes für das erste Kind über 100 Euro. In Irland erhalten die Eltern jährlich über 6700 zloty pro Kind, allein Erziehende drei Mal so viel.
Bei uns wurde zuerst der Alimentationsfonds abgeschafft, dann die Unterstützung für allein Erziehende. Nur Witwen können mit zusätzlichem Geld rechnen. Sie gelten nicht als Sünderinnen wie gebärende Unverheiratete oder Geschiedene.
Da hättest du beim Mann bleiben sollen – Trzeba było trzymać się chłopa
In Familien, die nach Gottes Geboten eingerichtet sind, ist die Existenz nicht unbedingt eine bessere. Der Ehemann der 34jährigen Joanna aus Bialystok bekam für das schwere Verprügeln der Frau und des 7jährigen Kindes ein Jahr auf Bewährung für zwei Jahre. Er kam von der Verhandlung und zur Begrüßung brach er seiner Frau zum wiederholten Mal die Nase. Sie ging nicht mehr zur Polizei, weil es nichts bringt. Joanna bleibt behindert bis zu ihrem Lebensende. Infolge der Misshandlungen ist ihr rechter Arm gelähmt. Außerdem hat sie Gedächtnisprobleme nach mehrmaliger Gehirnerschütterung. Wenn ihr Mann einen Fremden auf der Straße so wie sie verprügelt hätte, hätte er sicherlich das absitzen müssen. Aber es war doch nur seine Ehefrau, das Verbrechen lässt sich also leicht entschuldigen. Joanna kann nicht mehr zu ihrer früheren Arbeitsstelle zurück, weil sie den Gebrauch des linken Arms lernen muss. Sie hat technische Hochschulausbildung und klebt Plastiktüten in Heimarbeit. Sie muss zwei Kinder ernähren. Wenn es sie nicht gäbe, würde sie sich das Leben nehmen, sagt sie. Also lebt sie und treibt den Armutsfaktor in die Höhe.
So geht es allen Opfern der häuslichen Gewalt in diesem katholischen Land. Für Misshandlung der Frau und der Kinder droht den Tätern keine Exmission. Im Gegenteil: die Opfer verlassen mit den Kindern eigene Häuser. Wie viele Frauen sind in der Lage, sich und die Kinder durchzubringen und eine Wohnung zu mieten? Sie arbeiten Tag und Nacht und verschlimmern ihren Gesundheitszustand. Wen geht das an? Dummes Weib, du hättest beim Mann bleiben sollen, wie Gott es geboten hat.
Kinder aus zerbrochenen Familien verreisen nicht in den Ferien. Auch diese aus vollständigen Familien verreisen nicht, aber die Armen erholen sich nicht während der Ferien. Und das sind keine Kinder von Säufern. In Zakopane und Umgebung arbeiten 10-13jährige in Pensionen als Putzkräfte und Tellerwäscher. Sie verdienen 3,50 zloty pro Stunde, einen Teller Suppe, manchmal eine kleine Pizza. In den Beskiden stehen die Kinder an den Straßen mit Schildern „Zimmer frei“. Es gab Fälle, dass Mädchen Opfer von Pädophilen wurden, wenn sie ins Auto eingeladen wurden, um den Weg zur Übernachtungsmöglichkeit zu zeigen. In Mazowsze stehen Kinder an den Straßen mit Gläsern voll Blaubeeren und Pilzen. Manchmal sterben sie unter den Rädern.
Die Autorität schlägt hart
Familienfreundliche Politik ist eine Standardlosung polnischer Politiker. Die Abgeordneten verlangen, dass Kinder geboren werden. Wie die neuesten Ereignisse gezeigt haben, wollen die Katholiken, dass 14Jährige gebären sollen. Was macht der Staat, damit es weniger solcher Fälle gibt? Die Empfehlung über die Sexualerziehung in der Schule wird nicht umgesetzt. Neuerdings wird zur Teilnahme an diesem Unterricht das Einverständnis der Eltern verlangt. Der Unterricht heißt „Erziehung zum Leben in der Familie“, was schon an sich eine ideologische Färbung hat, denn es bedeutet das Moral stärkende Faseln. Hier werden die Jugendlichen über sogenannte natürliche Verhütungsmethoden informiert. Gott bewahre, nicht über die richtigen. Die Rollenteilung zwischen Mann und Frau wird unterstrichen, d.h. die Frau wäscht, putzt, kocht, gebiert und hütet Kinder und baut an der familiären „Feuerstelle“. Der Mann soll eine Autorität … für den Sohn sein.
In einer Schule in der Umgebung von Warszawa unterrichtet Frau Maryla. Sie spricht von geprügelten Frauen – sie haben dieses Kreuz zu tragen. Und als ein Vater seinen Sohn so geschlagen hat, dass er nicht mehr aufwachte, sagte sie der Mutter, dass Gott es so gewollt hat. Ihre eigenen (vier) Kinder gehen auf katholische Schulen.
Fast drei Tausend Kinder wurden letztes Jahr von ihren Erziehungsberechtigten verprügelt. Es sind nur die Fälle, in denen eine Beeinträchtigung der Gesundheit festgestellt und sie registriert wurden, weil der Staatsanwalt eingeschritten war. Die meisten Tragödien der Jüngsten kommen gar nicht ans Tageslicht. Die Vertreter der „Blauen Linie“ schätzen ihre Anzahl drei Mal so hoch. Und die Politiker diskutieren immer noch, ob ein Stupser eine Erziehungsmethode ist. Vielleicht ist er der Beginn einer Tragödie, die sich unter vier Wänden abspielt?
Beinchen schief – weil gebrochen
Die Eltern haben vier Kinder umgebracht und die Leichen in Fässern aufbewahrt. Eine laut gewordene Geschichte. Damals hatten die Politiker auch die Köpfe geschüttelt. Niemandem fiel auf, dass es schon seit langem bekannt war, das die Kinder Opfer häuslicher Gewalt in dieser Familie waren. Ein Gericht beschäftigte sich schon früher mit dieser Familie. Der Täter (der Vater, der die ganze Familie misshandelte), wurde nicht bestraft. Es wurde nur eine Aufsicht festgelegt und eine Bewährungsstrafe. Weder die Familienhilfestelle noch die Polizei sahen etwas Ungewöhnliches in der schlechten Behandlung der Kinder. Die Familie war „normal“.
In Skierniewice wurden die Eltern zur Gefängnisstrafe erst verurteilt, nachdem ein 3,5jähriges Mädchen so verprügelt worden war, dass es nie wird gehen oder sprechen können wird. Dass die Eltern das Kind misshandeln, wusste man seit langem. Der Staatsanwalt ging schon früher gegen den Vater vor wegen körperlicher Misshandlung des damals einige Monate alten Mädchens. Das Verfahren wurde eingestellt, weil nicht genügend Beweise gegen den Vater vorlagen. Der Staatsanwalt verlangte damals eine betreuerische Aufsicht; das Gericht erfüllte seine Pflicht, indem es den Eltern die Rechte einschränkte und eine Aufsicht bestimmte. Niemanden interessiert, dass diese rechtskonformen, routinemäßigen Handlungen nur Scheinhandlungen und keine Rettungsaktion sind. Es herrscht die katholische Meinung, dass die Familie autonom ist, der Staat soll sich ins Familienleben nicht einmischen, die Eltern sollen über alles entscheiden, und die Kinder sind ihr Eigentum wie Hunde und Katzen.
In der Krakauer Region wurde ein vier Monate altes Baby mit gebrochenen Beinen gefunden. Niemand erwähnte, dass es das sechste Kind war in dieser Familie, so fünf andere schon in staatlichen Einrichtungen untergebracht worden waren. Die Eltern wurden nicht nur nicht bestraft, niemand hat versucht, sie dazu zu bewegen, kein sechstes Opfer zur Welt zu bringen. Je mehr Kinder umso besser.
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Die Parlamentarier sind geschockt, dass Millionen Menschen in tiefster Armut leben. Sie verkünden, dass sie die Arbeitslosigkeit bekämpfen, die Arbeitsmärkte analysieren werden. Sie wundern sich über die Armut, als ob sie vom Mond gefallen wären. Vielleicht aber können ihnen die Armen gestohlen bleiben. Diese Taugenichtse, Säufer. Denn nur solche können arm sein. Und die Armen, das weiß doch jeder, misshandeln sich gegenseitig und lassen für ihr Schicksal die Kinder zahlen. So ist das Leben, und das Parlament kann nichts machen, damit es anders wird.
Liebe Allmyaner, das sind Folgen der christlichen religion. Eine Sekte die sich nur durchsetzen kann, weil Sie legal ist. Christen sind Verbrecher, so ist es und so bleibt es.