Deutschland, Deutschland...

@univer.... Das mit dem Patriotismus und dem Drogenvergleich halte ich für übertrieben. ich halte mich für einen pazifistischen Patrioten obwohl ich noch genügen anderes hätte auf das ich stolz sein könnte.
Aber Stolz gehört bekanntlich zu den krankhaften Eitelkeiten.

Ok dann ein etwas passender Vergleich: Patriotismus ist für mich die Tür, die in einen Gang führt, an dessen Ende der Nationalismus sein Büro hat.

Meinetwegen könnt ihr jetzt gerne wieder losmaulen, aber der Unterschied ist nunmal einfach nur marginal und ich hab einfach schon zu viele "Patrioten" gesehen, die nichts anderes als verkappte Faschisten waren, welche letztendlich doch nur was gegen "Ausländer die sich hier aufführen" hatten, wenn man sie zur Rede stellt.

Ich sehe das als idiotische Relativierungsscheisse, die kein Mensch braucht und so unnötig wie ein Kropf ist.

Ich bin deutsch, ein Stolzer zu sein!(Mathias Richling)

Auch nicht schlecht! nacht.......wer war Richling?

schwarz rot gold ist doch eigentlich ein zeichen der libaralität, sie ist zeichen des bürgertums, nicht des staates

Ich glaube ihr denkt zuviel darüber nach.

Wir essen zunehmend Fastfood, fallen bei PISA unten durch, interessieren uns nicht mehr für Politik, Sport kriegen wir auch nicht mehr anständig hin und es gibt immer mehr arbeitslose Bundesbürger. Die Leute können eine Deutschlandfahne nicht von einer Bundesdienstflagge unterscheiden. Wir verlieren unseren Ordnungssinn. Deutsche arbeiten langsam aber sicher immer luschiger.
Ich fürchte wir sind schon jetzt schlimmer dran als die Amerikaner oder die Briten damals. Das einzige was uns jetzt noch fehlt ist Pfefferminzsauce auf Pommes Frittes und der Schlamassel ist perfekt.

Der "Kranke Mann Europas", das werden jetzt wir! Man braucht sich doch nur mal umschauen in Deutschland. Wo sind heute die Erfinder und ich meine nicht diesen Tinneff von den Großkonzernen? Wo wird noch 5 Minuten vor dem Arbeitsbeginn angefangen zu arbeiten und es wird nicht eher aufgehört bis die Glocke geläutet hat?
Das Problem ist doch nur, dass wir uns auf den Lorbeeren von Anderen ausruhen.

Es ist ganz einfach: Deutschland verkommt.

erfinder gibt es genug, wir sind nicht zu dumm oder faul sondern zu wenig risiko freudig.
erfinder haben es schwer geld zu kriegen für ihre ideen.

das mit den millionen arbeitslosen ist ganz normal, immerhin haben wir von ncith mal 20 jahren ein viertel bevölkerung dazu erhalten, das strapaziert einen staat ganz gewaltig.

Wären wir eine Nation mit einer aufgeklärten, politisch aktiven Bürgerschaft, die sich selbst und mit eigener Kraft, die aktive Demokratie erkämpft und das Machtverhältnis ausgeglichen hätte, dann wäre ich stolz auf mein Land.
Aber auf einen Vasallenstaat, in dem die Menschen nicht mehr erkennen, dass der Erhalt von Grundrechten und der Freiheit des Einzelnen etwas wichtiges ist und dass eine wahre Demokratie jeden, der an ihr teilhat, dazu auffordert aktiv an ihr mitzuwirken, um das ihn und seine Mitbürger schädigende Unrecht auszuräumen und Verbesserung zu schaffen, da sie ein Geschenk für uns ist, die Dinge nicht mehr bloß zu ertragen, sondern selbst in die Hand zu nehmen, vermag ich keinen hinreichenden Grund zu entdecken, aus dem ich stolz auf meine Heimat sein sollte.

Och, solche Genies wie von Ferdinand Braun, Wernher von Braun, Felix Hoffmann, Ferdinand Julius Cohn, Georg Simon Ohm und so weiter gibt es einfach nciht mehr. Keine wirklichen Neuerungen. Israel ist uns doch um Jahrzehnte voraus!

Albert Einstein, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe - sind das etwa keine großen Denker und Dichter?
Ist Bismarck kein großer Politiker, weil er es vollführte, Maßnahmen zu treffen, die einen vorzeitigen Weltkrieg verhinderten, obzwar sein Werk von Wilhelm II. zunichte gemacht wurde?

Einstein, ja, aber auf den Rest lasse ich micht nicht ein. Kunstgeschichte kann so wiederlich sein..

gläubiger schrieb:Was ist das? Ist es Patriotismus, Nationalismus oder einfach nur Ausdruck demokratischen Grundverständnisses und der liebe zum Land in dem man lebt?

Eine Nation definiert sich an den nationalen Grenzen, sie aber wiederum ergeben doch gar keinen Sinn, weil künstlich durch den Staat erzeugt! Vor über 100 Jahren waren die Grenzen z. B. anders, ja selbst vor 19 Jahren, als es noch die DDR gab.
(Oder schau Dir mal die seltsamen mit Lineal gezogenen Grenzen in Afrika an!)

Das Einzige was man mit so einer Schwarz/Rot/Gold-fahne zeigt, ist die Bereitschaft diese sinnlosen Grenzen zu akzepieren (denn es handelt sich hier um eine StaatsFlagge!), also auch, seine Unterwürfigkeit gegenüber dem Staat zu zeigen - und dieser Staat mag das. Warum sollte man die Liebe zu Osterreich oder der Schweiz und anderer Länder verweigern? Weil es nicht zum Machtbereich unserer "Volksvertreter" gehört??
Der Nationalismus/Patriotismus ist nichts anderes, als die Religion des Staates (entäuschte Nationalisten begeben sich dagegen in die Hände der Kirche). Du magst dies toll finden, ich finde es allerdings kindisch. Du sieht da die Freiheit, ich eher die Bedrohung der Freiheit (das kannst Du auch heute an den extrem nationalistischen Staaten beobachten). Weder hat der Nationalismus etwas mit Volks- noch etwas mit Heimatgefühl zu tun, auch das lässt sich einfach erklären.

Patriotismus - Eine Bedrohung der Freiheit
http://www.anarchismus.at/txt2/goldman3.htm (Archiv-Version vom 10.02.2007)

*anerkennend im Bezug auf Revoluzzers Post auf den Tisch klopf*

Wenn wir stolz auf einen Staat sind, in dem sich die Macht- und somit auch die Freiheitsverhältnisse ungerecht gestalten, so unterwerfen wir uns dieser Ungerechtigkeit ohne sie zu kritisieren. Und genau dies bedeutet, dass wir das existierende Unrecht dulden und womöglich weiteres ebenfalls hinnehmen, weil unsere Sportmannschaften uns ein paar Erfolge hinwerfen wegen denen wir gleich patriotisch werden sollen.

also ich sehe rabenschwarz für scharz-rot-gold, wir deutschen haben keinen nationalstolz ( wk II hat ihm das genick gebochen), und in 5 oder 50 jahren wer kennt da noch heine,mann,adenauer oder honecker. europa ist dann ein etwas größers multi-kulti dorf mit ein paar sprachinseln die ein verbrämtes deutsch sprechen.

@botho54
Ich bin ganz sicher nicht wegen WK2 kein Patriot.
Zeig mir doch einen tollen Nationalstaat auf dieser Welt, wo es nicht nur den Kapitaleignern toll geht!

bothi54, du kriegst da etwas durcheinander.
Die Bundesrepublick Deutschland hat nichts DIREKT mit dem dritten Reich zu tun, auch, wenn einige Polen der Meinung sind, dass jeder Deutsche ein Führerbild im Wohnzimmer hängen hat.. Zugegeben: Die Museumsgüter in deutschem Privatbesitz sind ein Unding, aber dem Rest kann ich einfach nicht Recht geben.

Patriotismus ist nunmal bescheuert, das ist alles. Auf eine Flagge stolz zu sein, das kann ich nicht nachvollziehen, auf ein System stolz zu sein allerdings schon..

Pommes, die Flagge symbolisiert das System. Sie zeigt es nach Aussen. Somit kann man nicht auf das Eine stolz sein und auf das andere nicht.

der nationalstaat so wie wir ihn kennen ist ein auslaufmdell die globalisierung machts möglich. nur weil das kapital universell auf unseren planeten herumspringen kann bekommst du deine milch im supermarkt saugüstig.

revoluzzzer schrieb:Eine Nation definiert sich an den nationalen Grenzen,

Falsch! Eine Nation definiert sich durch ihre Werte (zumeist in einer Verfassung niedergeschrieben) und kulturellen Eigenheiten

Schau dir mal als Beispiel die Amerikaner an. Die verbinden ihren Nationalstolz mit Fastfood. Eine Flagge steht für mehr als ein System.
Ich verstehe sowas einfach nicht.