Der Straßenbau verschlingt nunmal enorme Kosten, der Unterhalt ebenfalls, wer mal gesehen hat, welche Schäden allein ein durch technischen Defekt ausgebrannter PKW an Asphalt und Installationen (Schallschutzwände etc.) anrichtet und das mal hochrechnet und sich dann die weitaus gravierenderen Folgen von schweren Unfällen anschaut, der kommt nur zu dem Schluss, dass der Individualverkehr eine massive finanzielle und ökologische Belastung darstellt. Es wäre unfair, diese Kosten allgemein zu kompensieren, das heißt, mit Instrumenten die auch diejenigen betreffen, die keine Autos benutzen.
Es ist kurzsichtig, dass immer mehr Personen einen Kraftwagen haben aber sich gleichzeitig aufgeregt wird, dass die Kosten für einen selber steigen, wo doch jeder Autobesitzer selber eine Verantwortung an den dadurch steigenden Infrastrukturkosten trägt.
Wenn wir mal die Kosten anschauen wollen:
Nach dem Berechnungsmodell der BASt ergeben sich für das Jahr 2008 volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 31 Mrd. Euro durch Personen- und Sachschäden infolge von Straßenverkehrsunfällen in Deutschland.Wikipedia: UnfallkostenAlso 31 Milliarden Euro nur durch Unfälle.
Demgegenüber standen im Jahre 2010 Steuereinnahmen der Kfz-Steuer in Höhe von ca. 8,5 Milliarden Euro (
Wikipedia: Steueraufkommen (Deutschland)). Das ist gerade mal ein Viertel der Unfallkosten. Nicht eingerechnet in den Kosten sind die für regelmäßigen Unterhalt sowie Straßenneubau.
Argumentiert also jemand, dass er doch schon genug Kfz-Steuer zahle, so muss er bedenken, dass die gesamte geleistete Kfz-Steuer bei Weitem nicht einmal reichen würde, um alleine nur die Unfälle zu kompensieren. Davon abgesehen, dass diese Kosten zu einem gewissen Teil ja von den Versicherungen beglichen werden. Mal die Unfallkosten auf Neubau hochrechnen:
Neubau Autobahn A 20 Lübeck-Stettin Länge: 323 Kilometer, Kosten: 1,9 Mrd. EuroPostete ein User auf:
http://www.gutefrage.net/frage/wie-teuer-ist-es-1km-strasse-schienen-zu-bauenAlso sagen wir mal großzügig 350km für ca. 2 Milliarden Euro. 350 x 15 = 5250km Autobahn. Das ist doch schon ne gewaltige Masse, die man bauen könnte, hätten die PKW-Fahrer ihre Vehikel im Griff. Pro Jahr versteht sich. Aber mal aufs Steuereinkommen bezogen hätten nur 1400km Autobahn gebaut werden können. Also entweder lernen die Autofahrer mal, ihre Buden kontrolliert zu benutzen und wir haben keine Unfälle mehr, dann haben wir 30 Milliarden Euro, die wir für Bildung und Sozialwesen ausgeben könnten UND noch Kohle für 1400km Autobahn pro Jahr. Und könnte es so gut gehen.