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Der Kriegsdienst an der Waffe!

257 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Verweigerung, Kriegsdienst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kriegsdienst an der Waffe!

11.02.2008 um 22:31
Meine Verweigerung an das Wehrersatzamt 1995:

Mein Entschluß, den Kriegsdienst zu verweigern ergibt sich aus der tief in meinem Gewissen liegenden Überzeugung keinen Menschen zu töten, oder verletzen zu dürfen.
Ich war1991 Mitglied einer rechtsradikalen Jugendbande, dies gipfelte damals zu einer Geldbuße wegen unerlaubten Waffenbesitz, kurz davor hatte ich schon 20 Arbeitsstunden wegen Beschmierens von Wänden mit ausländerfeindlichen Parolen in einem Jugendheim abgeleistet.

Insbesondere die Begegnung mit ausländischen Jugendlichen in diesem Jugendheim setzten bei mir langsam einen Prozeß des Umdenkens in Gang. Durch den täglichen Umgang mit Ausländern verloren meine Feindbilder an Bedeutung und ich schloß Freundschaft mit alten Feinden. Mit diesen Freunden eröffneten sich mir ganz neue Gedankengänge, die ich vorher nicht kannte. Ich schloß Freundschaften.
Dadurch bekam ich Schwierigkeiten mit meinen´alten `Freunden`, welche mich als Verräter und ähnlichem beschimpften. Der Rückhalt meiner neuen Freunde hat mir in dieser Zeit sehr geholfen, auch halfen sie mir mein rechtsradikales Gedankengut zu überdenken und zu erkennen, daß Gewalt niemals dazu führt Konflikte zu lösen.
Fortan bemühte ich mich, Konflikte mit Mitmenschen durch Kompromisse und Rücksichtnahme zu lösen. Dieser Weg ist sinnvoller, als mit Agression und Gewalt auf Konflikte einzugehen.
Auch Fächer in der Berufsschule, wie Geschichte und Politik, überzeugten mich, daß Gewalt, z.B. in Form von Kriegen, immer neue Gewalt schafft und die dahinter steckenden Probleme nicht lösen kann, da sich darin die Sinnlosigkeit von Kriegen zeigte.

Ich bin daher nach einiger Überlegung zu dem Entschluß gekommen den Kriegsdienst an der Waffe zu verweigern, denn schon die Ausbildung im Rahmen des Wehrdienstes mit der Möglichkeit, Gewalt gegen Menschen einsetzen zu müssen, läßt sich mit meiner Einstellung nicht in Einklang bringen.
Ich bin mir dessen bewußt, daß ich in Konfliktsituationen gezwungen sein könnte, Gewalt auszuüben, um das Leben von Soldaten oder Zivilisten zu schützen.
Dies ist, wie ich aus der Vergangenheit gelernt habe, ein Irrweg.
Als Zivildienstleistender hätte ich die Möglichkeit meinen neu gesetzten Zielen näher zu kommen.
Ich bitte Sie daher, mich in meiner Überzeugung zu unterstützen und mich vom Wehrdienst frei zu sprechen.
Mit freundlichen Grüßen.


(heute denke ich in mancher Hinsicht anders, aber was sagt Ihr erstmal dazu?)

Euer Mystic


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Doors ehemaliges Mitglied

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Der Kriegsdienst an der Waffe!

11.02.2008 um 22:44
@mystic:

Jede Gewissensentscheidung ist löblich. Mich ärgern höchstens Leute, die handeln, ohne vorher nachzudenken.
Ich habe mich schon damals bei meiner KDV-Verhandlung gefragt, warum eigentlich der Verweigerer nachweisen muss, dass er nicht töten kann/will, aber nicht der Nicht-Verweigerer nachweisen muss, dass er töten kann/will.
Ich empfand den Zivildienst in einer Fachklinik für Suchtkranke als ausgesprochene Bereicherung für mein Leben. Ich habe eine Menge über andere Menschen und ihre Schicksale erfahren. Darüber hinaus eine Menge über mich, meine Vorurteile und Grenzen gelernt.
Auch wenn ich später durchaus bei bestimmten Anlässen Waffen getragen und benutzt habe: Das war in der Situation meine freie Entscheidung, es gab gute Gründe dafür. Keine Befehle von Vorgesetzten. ICH musste entscheiden, was ich tat und bleiben liess. Und vor allem: Ich musste es vor mir verantworten.


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

11.02.2008 um 23:28
@Doors

Klar sage ich mir heute auch, wenn man so die Medien verfolgt (siehe München Bahnhof/ Rentner, oder Afganistan, Irak etc.) das es durchaus auch mal eine richtige Entscheidung sein kann, für den Frieden Krieg zu führen.

Obwohl mich das was in München am Bahnhof abgegangen ist zu tiefst berührt und ich diese Typen echt gerne mal verhauen würde.
Naja, nicht desto trotz sollten Konflikte schon im großen und ganzen auf vernünftiger Ebene ausgetragen werden. (mit den Fäusten)lach.

Nein, mal im Ernst....die würde ich sofort ausweisen und die könnten so einen schiß zuhause in Ihrem tollen Land machen


Mystic


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

11.02.2008 um 23:29
PS: Aber es sind ja nicht immer die Ausländer

;o)


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Doors ehemaliges Mitglied

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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 08:36
Einen Überfall in der U-Bahn mit Afghanistan vergleichen: Wenn mir das mal nicht zwei sehr verschiedene Obstsorten sind.


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 08:41
in Afghanistan gibts doch gar keine U-Bahn


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 09:06
Wieso will eigentlich keiner zur Bundeswehr?
Als ich gemustert wurde war ich der einzigste der dort Freiwillig war...


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 09:28
Was hätte ich denn bei der BW gesollt? 9 Monate für nichts? Da habe ich lieber meine Ausbildung gemacht...


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 09:34
"Was hätte ich denn bei der BW gesollt? 9 Monate für nichts? Da habe ich lieber meine Ausbildung gemacht..."

Klingt ja so, als wenn Wehrdienstleistende keine Ausbildung machen könnten


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 09:50
"-Klingt ja so, als wenn Wehrdienstleistende keine Ausbildung machen könnten-"

Zumal mal man durch einen besonderen Schutz sowieso seine Arbeitsstelle nicht verlieren kann, falls man einberufen wird. (Sofern man eine hat)
Zudem kann man sich ja als Soldat auf Zeit oder gar als Berufssoldat versuchen. Ich wollte schon seit meiner Kindheit zum Militaer, leider wollten sie mich wohl nicht.
Haben mich ohne Begruendung (wenn ich mich nicht irre ist dies sogar rechtswidrig) abgespeist.


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 11:39
Brauch man eigentlich keinen neuen Tread mache. wobei die meisten den Wehrdienst verweigern weil sie halt nicht um 5 Uhr aufstehen wollen, und vom Zelten im Freien nichts halten.


soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Nur halte ich nichts von Pazifismus, solange nicht jeder Mensch sich daran hält.

und schade das die Friedensbewegung aus Ungarn Berlin 54, Ugarn 56, und prag 68 nicht wirklich mal kritisch nachgedacht hat ob der Warschauer Pakt sich von Menschenketten oder sonstwas hätte beeindrucken lassen.


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 11:43
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:wobei die meisten den Wehrdienst verweigern weil sie halt nicht um 5 Uhr aufstehen wollen, und vom Zelten im Freien nichts halten.
Wie wahr wie wahr, 2 der Gründe warum ich glücklicher Zivi war! :D


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 12:49
Jeder der sagt aus Gewissendrüde keinen Waffendiest zu leisten, verdient Respekt. Versieht er statt waffendiest Zivildienst ist das auch Ehrenvoll und findet meinen Beifall. Immerhin leisten Zivildienstleistende einen Wertvollen Dienst für unser Volk. Ebenso unsere Soldaten.
Jemand der aber Wehrpfllichtig ist und nichts von beiden zu leisten gewillt ist, halte ich für einen Schmarotzer . Wenn diese Leute schon nichts für Ihr Land und dem darin lebenden Volk tun wollen , warum sollte das Land und das Volk etwas für diese Leute tun? Glauben diese Leute das die Freiheit kostenlos ist?
Ich bin stolz darauf was ich während meiner aktiven Wehrzeit geleistet habe. Deswegen sehe ich mich auch als stolzer Deutscher.

Viribus Unitis!

Freiherr


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 12:51
Ich bin für Dienst an der Waffel!


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 13:04
MÜSST ihr denn zum militär? ich durfte frei wählen


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 13:06
Zitat von freiherrfreiherr schrieb:Jemand der aber Wehrpfllichtig ist und nichts von beiden zu leisten gewillt ist, halte ich für einen Schmarotzer . Wenn diese Leute schon nichts für Ihr Land und dem darin lebenden Volk tun wollen , warum sollte das Land und das Volk etwas für diese Leute tun? Glauben diese Leute das die Freiheit kostenlos ist?
Jemand der sich weigert zum Frondienst herangezogen zu werden ist also ein Schmarotzer?
Und nur, wer a) Dienst an der Waffe leistet oder b) Zivildienst tut also etwas für sein Land?
Das werden sie vielen Unternehmensgründer, ehrenamtlich tätigen, Steuerzahler aber gar nicht gerne hören, befürchte ich.
Und was das Land (wenn auch vielleicht nicht das Volk) für diese Leute tun soll liegt, zumindest meiner Meinung nach, auf der Hand ... für Recht und Ordnung sorgen, eine angemessene Infrastruktur bereitstellen, öffentliche Gebäude unterhalten, den Verkehr gewährleisten etc.

Und zwar, weil ich dafür Steuern zahle, und nicht etwa weil ich mal 10 Monate in einer Kaserne JDW herumgelungert habe.


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 13:33
Du hast eben Keine Ahnug das die genannten Dinge ohne eine Landesverteidigung nicht lange bestehen würden. Jeder Aggressor freut sich über Äußerungen wie deiner.
Jeder der im Militärdienst einen Befehl im Einsatz verweigert ist nicht nur ein Feigling sondern auch noch ein Saboteur ,der die Sicherheit seiner Kameraden gefärhrdet .Abgesehen mal von der Sicherheit seines Landes.
Steuern zahle ich auch. Falls es Dir noch nicht afgefallen sein sollte ist die Bundeswehr nicht für die Zivile Infrastrucktur zuständig. Dafür ist die Regierung zuständig (Bund ,LÄnder ,Gemeinden) nicht das Militär.

Wehrdienst ist nicht automatisch "Frontdienst". Das ist ein Begriff den die Nazis sehr gerne benutzt haben. Bei uns gibt es diesen Begriff nicht. Wäre auch vollkommen falsch.
Zeigt mir aber eindeutig das Du absolut nichts über den Dienst in den Streitkräften weißt
Dienst in einer UNO Mission ist eine Möglichkeit aber nicht die Regel. Ich selber habe an einer Missionen Teilgenommen und nicht einen Tag davon einen Dienst gemacht den Du so reißerisch "Frontdienst "nennst.

Viribus Unitis

Freiherr


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 13:33
Die ersten drei Monate Grundi sind doch absolute spitze für die Figur und die Kondition!

Allerdings macht das die restliche Zeit dann wieder brachial zunichte.^^

:)


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 13:40
Jemand der sich weigert zum Frondienst herangezogen zu werden ist also ein Schmarotzer
.-----------------------------

ja, er redet von Totalverweigerern, u ähnlichem, denke da hat er richtungemäßig recht.


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 13:43
Muß mich wohl etwas berichtigen. Statt FRONDIENST habe Ich FRONTDIENST gelesen. Entschuldigung.


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Der Kriegsdienst an der Waffe!

12.02.2008 um 13:46
@freiherr: Würden genannte Dinge ohne eine Landesverteidigung nicht mehr lange bestehen? Naja, wir wollen nicht darüber streiten, aber ich habe ja auch nicht das Militär als solches und in seiner Gesamtheit angesprochen, sondern die Wehrpflicht (und Deine Meinung diesbezüglich).
Besteht das USAmerikanische Militär nicht aus Freiwilligen?
Außerdem würde ich mich im Verteidigungsfall nur ungern von ehemaligen Wehrdienstleistenden verteidigen lassen, kenne ich schließlich genug davon.

Und zumindest ich habe während des Grundwehrdienstes (!) gelernt daß es sogar eine ganze Reihe Befehle geben kann, die zu verweigern nicht nur rechtens, sondern sogar Pflicht ist.
Für mich ist nicht der, der z.B. den Befehl zum Mord an Zivilisten verweigert, sondern der, der diesen befolgt der Feigling!

Ich weiß auch, daß das Militär nicht für die Errichtung und Instandhaltung der von mir angesprochenen Infrastruktur zuständig ist.
Mein Post bezog sich vielmehr auf Deine Meinung, nur wer Zivil- oder Wehrdienst absolviert hat, verdiene es in den Genuß der Segnungen des Staates zu kommen, wenn doch meine Steuern die Grundvorraussetzungen dafür sind, und nicht 10 Monate Stumpfsinn nebst Gemeinschaftsduschen.
Daraus leite ich mir gegenüber ein Recht ab, das völlig unabhängig von meinem Dienst an der Waffe existiert.

Und ich schrieb nicht von "Front"´-, sondern von "Fron"-Dienst.


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