Systemkrise 2008/2009
10.10.2008 um 14:13
noch schlimmer als erwartet, Angesichts der aktuellen Lage scheinen die Aussagen jedoch brisanter und aktueller denn je. Die deutsche Übersetzung stammt vom "gelben Forum", einer Internet-Community, welche die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Zukunft sehr kritisch sieht. Doch die Aussagen von Robertson sind auch für hartgesottene Pessimisten ein schwerer "Brocken".
Robertson beendete seine Ausführungen, indem er sagte, dass "er hofft, nicht mehr am Leben zu sein, um das zu sehen, was kommt. Die Glücklichen sind diejenigen, die jetzt in meinem Alter sind."
Julian Robertson führte Tiger-Management, den größten Hedge-Fonds der Welt.
Martin beschreibt Julian Robertson als "einen der größten unter den Oldtimern der Branche. 53 Jahre auf der Wall-Street. Er managt die Robertson-Group of fonds. Sie pflegten und sie pflegen ihn immer noch "Never-Been-Wrong-Robertson" zu nennen, da er nie falsch lag. Er hat jeden Wirtschaftszyklus, jede Katastrophe, jeden Haussemarkt und jeden Baissemarkt vorausgesagt."
Martin sagt "Natürlich, er ist jetzt ein sehr alter Mann. Aber seine Reputation auf der Wall-Street ist mit nichts zu vergleichen. Als das Interview gesendet wurde, drückten allein seine Ausführungen den Dow Jones um 50 Punkte nach unten. Das zeigt, wie stark und mächtig der Ruf dieses Mannes ist."
Robertson sagte, dass er sehr beunruhigt sei wegen der spekulativen Blase am Häusermarkt und angesichts der Tatsache, dass mehr als 1/4 aller Ausgaben der Privathaushalte jetzt durch diese Blase gestützt wird, wodurch 20 Millionen Bürger ihre Häuser in einem Zusammenbruch dieser spekulativen Immobilienblase verlieren könnten, und dass die Fed sowie die Zentralbanken weltweit im Konzert aus der Verzweiflung heraus handeln würden, mit dem Ziel, die Weltwirtschaft durch Re-Inflationierung wiederaufzublasen, wobei eine in der Wirtschaftsgeschichte des Planeten nie dagewesene Inflationsspirale geschaffen wird.
"Wo endet es?" wurde Robertson gefragt, und er sagte, "Vollständiger globaler Zusammenbruch." Nicht einfach nur wirtschaftlicher Zusammenbruch, sondern vollständiger Zerfall der gesamten Infrastruktur und aller öffentlichen Strukturen, auch der Regierungen. Totaler, völliger Zusammenbruch. Das ist letzten Endes ein Kollaps in gigantischer, epischer Dimension.
"In 10 Jahren, sagte er, wird, wer auch immer noch auf diesem Planeten am Leben ist, wieder effektiv von vorn anfangen müssen."
Bill Murphy von Lemetropolecafe.com sagt, "Robertsons Ausführungen bedeuten für den Goldpreis, dass wir am wahrscheinlichsten einen Goldpreis irgendwo zwischen 3.000 $ und 5.000 $ pro Unze sehen werden. Warten Sie, bis die Tatsachen darüber ans Licht kommen, wie die Zentralbanken 2/3 all ihrer Bankreserven verschwendeten, um Preismanipulationen zu betreiben. Es wird einen nie zuvor gesehenen Run geben, um das Zeug (Gold) zu besitzen."
Julian Robertson macht das 'Bush-Cheney-Regime', wie er es nennt, für all das verantwortlich.
Er sagt, dass "sie jetzt ihre Macht und ihr Geld auf diesem Planeten in das maximal mögliche Maß der Ausdehnung gebracht haben. Die Nettoliquidität der gesamten Welt, also der Netto-Free-Cash-flow, befindet sich jetzt bereits im negativen Bereich. Der Planet sinkt nicht nur in ein Meer aus roter Tinte, er wurde bereits versenkt. Die Leute begreifen es aber derzeit noch nicht."
Robertson sagt, dass "das Bush-Cheney-Regime die Nation auf den Übergang von der Demokratie zur Zwangsherrschaft vorbereitet, weil eine Diktatur notwendig sein wird, um in 5 Jahren die Nahrungsaufstände und den Wasseraufruhr zu kontrollieren."
Er sagte "die Bundesregierung wird, mittels Patriot-II-Gesetz, riesige Internierungslager bauen müssen, sozusagen innerhalb des Landes gelegene Exile, wahrscheinlich im mittleren oder hinteren Westen, wo das Land für die Unterbringung von potenziell 50 Millionen oder mehr Bürger verfügbar ist, die sich im finanziellen Ruin befinden."
Julian Robertson fuhr fort, dass "die Nahrungsmittelproduktion fallen wird. Weitere Anstrengungen, die Umweltzerstörung zu kontrollieren, werden aufgegeben. Die Inflation wird zweistellig und schließlich dreistellig werden. Die Leute werden ihre US-amerikanischen Dollars in Schubkarren transportieren, wie einst in Deutschland."
Robertson sagte, dass es einen "Gesamtzusammenbruch der öffentlichen Infrastruktur" geben würde, ferner einen "totalen Zusammenbruch der Systeme der medizinischen Versorgung. Alle öffentlichen Altersversorgungspläne und die Sozialversicherung werden kollabieren. Alle korporativen Altersversorgungspläne werden zusammenbrechen."
Robertson untermauerte seine Ausführungen mit statistischen Daten. Er sagte, "14% aller Immobilienkäufe werden mit Hypotheken finanziert, bei denen nur die Zinsen gezahlt werden, und weitere 14% der Käufer finanzieren mehr als 100% des Kaufpreises und borgen sich anschließend weiteres Geld."
Er sagte, dass "der amerikanische Verbraucher jetzt den Rest des Planeten unterstützt, da in allen anderen Nationen der Privatkonsum bis zu dem Punkt gefallen ist, an dem die Steuereinnahmen der Regierungen, die geschäftlichen Umsätze und die Industrien, die jene Staaten versorgen, jetzt netto im negativen Bereich liegen hinsichtlich des Gesamt-Schuldendienstes und der öffentlichen Kosten, und das praktisch in jeder Nation auf diesem Planeten."
Er sagte, "noch wichtiger, und ich überlege, wie wir das hier einbeziehen, beziehungsweise wie wir den Leuten erklären, in welchen außergewöhnlichen Zeiten wir leben, und wie der Grundstein für die Zerstörung des Planeten durch die Bushonian-Kabale in den Jahren 1980 bis 1992 gelegt worden ist, und dann ab 2001 die wirtschaftliche Liquidität des Planeten effektiv zerstört hat."
Als Ron Insana, der Interviewer, sagte, "Sie haben all ihre Immobilien verkauft und Sie werden in eines der neuen supersicheren Resorts für wohlhabende Republikaner umgezogen sein, wenn die Barbaren am Tor stehen werden", antwortete Robertson, "Ron, jene Barbaren werden potenziell ein Drittel der amerikanischen Bevölkerung sein."
Robertson beendete seine Ausführungen, indem er sagte, dass "er hofft, nicht mehr am Leben zu sein, um das zu sehen. Die Glücklichen sind diejenigen, die jetzt in meinem Alter sind."