Zum Thema "polnische Wirtschaft":
23.08.2010 | Redakteur/Autor: Peter Steinmüller
MM Maschinenmarkt International
Beim Wirtschaftswachstum zählt Polen zur Spitze
Polen ist der einzige Mitgliedstaat der Europäischen Union, dessen Wirtschaft im vergangenen Jahr wuchs. Im Jahresdurchschnitt stieg das Bruttoinlandsprodukt um 3,2%. Allerdings sank die Produktion leicht um 1,7%. Die aktuell vorliegenden Daten weisen darauf hin, dass 2010 nicht schlechter abschneiden wird als das vorige Jahr.
Beim Wirtschaftswachstum zählt Polen zur Spitze
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Im Vergleich zu Deutschland kann Polen bei der wirtschaftlichen Dynamik mithalten, argumentiert Marcin Bienkowski, Chefredakteur des MM Maschinenmarkt Polen. Die ausländischen Investoren tragen wesentlich zum Aufschwung bei.
Bild: MM Polen
Hauptproblem des Landes bleibt der Zustand der öffentlichen Finanzen. Die Haushaltssanierung gestaltet sich aus politischen Gründen schwierig: Die Kommunalwahlen stehen an, im nächsten Jahr folgen die Parlamentswahlen. Beunruhigend wirkt auch die hohe Arbeitslosigkeit. Die Quote betrug im Dezember 12%. Das bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Polen glänzt mit relativ gutem Wachstum
Nach Prognosen der Europäischen Kommission steigt im laufenden Jahr das Bruttoinlandsprodukt um 2,7%. Natürlich ist Polen nicht das einzige Land in Europa, dessen Wirtschaft zulegt. Wenn man dieses Wachstum aber mit den Zahlen für Deutschland vergleicht, ist dies eine gutes Ergebnis.
In der Bundesrepublik stieg das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 3,7%, weshalb das Bundeswirtschaftsministerium das Wachstum mit 3% für das gesamte Jahr auf das Doppelte des ursprünglich erwarteten Werts hochgerechnet hat. Im direkten Vergleich belegt die polnische Wirtschaft also einen der Spitzenplätze beim Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Europa.
Ausländische Investitionen bleiben für Polen wichtig
Das Erreichen solch beeindruckender Werte wäre ohne ausländische Investitionen gar nicht möglich. Nach vorläufigen Schätzungen der Polnischen Nationalbank flossen 8,4 Mrd. Euro im Jahr 2009 als Direktinvestitionen ins Land. Im Januar dieses Jahres erhielt Polen 22% mehr Geldmittel als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
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Einen großen Einfluss auf diesen Wert hatten die Reinvestitionen, was bedeutet, dass die ausländischen Investoren die erarbeiteten Gewinne immer häufiger für die Entwicklung ihrer Aktivitäten in Polen selbst verwenden.
Weltweite Wirtschaftskrise hat Polen nicht ausgebremst
Die Daten zeigen, dass die weltweite Krise der vergangenen Jahre die ausländischen Investitionen in Polen nicht ernsthaft beeinflusst haben. Zur Verbesserung des Investitionsklimas in Polen tragen wesentlich die Aufwendungen für die Straßeninfrastruktur bei. Die Modernisierung findet vor allem, aber nicht nur wegen der Fußballeuropameisterschaft im Jahr 2012 statt. Neben den modernen Landstraßen und Autobahnen entstehen viele neue Produktionsbetriebe.
Die Polnische Agentur für Information und Auslandsinvestitionen arbeitet derzeit an 122 Investitionsprojekten im Gesamtwert von 4,5 Mrd. Euro. Die beteiligten Unternehmen engagieren sich besonders häufig in der Automobilindustrie, dem Business Process Outsourcing und der Elektronikbranche.
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