Wie denkt Ihr über die USA ?
27.10.2007 um 01:51
Man hat mehr als einmal gelesen das die USA in Zukunft eventuell ihre große Vormachtsstellung verlieren wird. Pauschal sagen viele einfach "nun jede große Macht geht man unter".
Trotz aller Berichte von Wissenschaftlern der Wirtschaft das die USA immer mehr verliert sehen wir dennoch eine starke USA die immer noch sehr mächtig ist.
Vielleicht aber sind wir ungeduldig, man sagt ja die Menschen von heute in der modernen Welt hätten ein schnelles Leben, wenig Ruhe und viel Hektik.
Wer weiß vielleicht sind wir wirklich ungeduldig geworden und glauben solchen Berichten wenig wenn wir den angeblichen Niedergang der Supermacht USA nicht in einer kurzen Zeit beobachten können.
Aber der Abstieg kommt wohl schleichend, so schleichend das man nach einer weiteren drastischeren Verschlimmerung dfer Lage viele an eine starke USA für die Zukunft glauben werden, die ganzen Unterschichten werden noch sehr lange an den amerikanischen Traum glauben die gebildete Schicht glaubt es heute nicht mal in den USA glaubt man Umfragen einer sozialen Denkfabrik.
Hier ist ein Ausschnit eines Artikels der weniger Vermutungen eines Niedergangs beschreibt sondern vielmehr konkrete Zahlen und Tatsachen nennt.
Eigentlich ist aber nicht ungewöhnlich, wenn Asien weiter wächst muss die USA zwangsläufig an Kraft verlieren, man muss wissen das eine solche große Macht nur darauf basiert das andere nicht so mächtig sind, wenn andere immer mehr an Schwäche verlieren so wird die USA immer weiter in eine Normalgröße schrumpfen.
Das ist also eigentlich kein Niedergang eines Landes sondern einfach nur der Niedergang einer sowieso ungewöhnlichen Vormachtstellung die aus einer günstigen Lage für die USA entstanden ist.
Man sieht es immer wieder, vermehrter Ölverbrauch in China und im Westen steigen die Ölpreiose drastisch und das ist nur eine Ankündigung für eine zukünftig noch höheren Verbrauch.
China und Indien konsummieren durch höhere Löhne mehr Produkte, die Folge für viele Waren steigen die Preise im Westen.
Man sieht also das alle diese Vorteile einer Vormachtstellung abgedämpft werden umso mehr sich der Rest der Welt ihrem Lebenstandart angleicht
"Dieses Land verliert seine Position - ökonomisch, politisch, kulturell."
Michael Metz, Chefstatege des Investmenthauses Oppenheimer.
Die Kreditkrise ist nur die sichtbare Oberfläche der amerikanischen Malaise.
Dahinter wirken drei struckturelle Trends, die die US-Ökonomie auf Jahre schwächen werden - mit einschneidenden Folgen für die Weltwirtschaft.
Michael Metz ist 79 Jahre alt, aber er scheut sich nicht das Wort Orgie zu benutzen.
Wie jeden Morgen ist er an diesem Freitag um halb acht Uhr ins Büro gekommen, ein enges Zimmer im 25. Stpck des Metliefe Gebäudes in der Park Avenue in Midtown Manhatten. Er hat Ringe unter den Augen und wirkt angespannt. "Wir warnen alle auf dieser verrückten Orgie", brummt er. "Jetzt kommt der Katzenjammer".
Über drei Flachbildschirme und Berge von Papier hinweg beobachtet er seinen kleinen Fernseher in der Ecke. Neun Uhr morgens. CNBC verkündet Arbeitsmarktzahlen. Metz schüttelt den Kopf: "Ein absolutes Desaster".
Metz ist lange im Geschäft, seit Jahrzehnten lebt er in dem Rhythmus der Märkte: andante, presto, largo. Er analysiert, argumentiert, ahnt, empfielt, warnt - das ist sein Job als Chefstratege der Investmentboutique Oppenheimer. Aber eine Konstellation wie derzeit, sagt Metz, doe habe er noch nie erlebt. "Wir sind mittendrinin einer großen historischen Wende. Dieses Land verliert seine Position - ölonomisch, politisch, kulturell."
Bei allem Respekt, Mr. Metz, ist das bisschen nicht übertrieben?
"Schauen sie dich doch um: Unsere Infrastrucktur ist die schlechteste in der westlichen Welt. Unser Bildungsystem entlässt viel zu viele Leute dumm ins Leben. Unsere Regierung ist indoktriniert von verrückten christlichen Fundamentalisten. Unser Parlament kommt mit einem Vorschlag nach dem anderen, die Grenzen dichtzumachen für Importe und Immigranten. New York als Weltfinanzzentrum steht zu Disposition ...".
Nein nein, sagt Metz, diese Gesellschaft spüle sich gerade selbst "die Kanalisation hinunter".
(...)
In den kommenden Jahren werden sich die ökonomischen Kräfteverhältnisse auf dem Globus verschieben: Die bislang wichtigste Volkswirtschaft ist dabei, ihre Rolle als ökonomisches Zentrum der Welt zu verlieren. Eine Entwicklung, die die globale Wirtschaft bremden wird, auch wenn derzeit eine Rezession außerhalb der USA unwahrscheinlich ist. Der Fokus verschiebt sich auf andere Regionen, auf Europa, China, Indien. Der Dollar der internationale Geldstandard des 20. Jahrhunderts, ist eine Weltwährung auf Abruf.
Was Amerika plagt, ist das Ausklingen der d rei Trends, die dem Land die längste Wacbhstumsphase seiner Geschichte beschert haben:
- der Produktivitätsboom, ausgelöst durch hohe Investitionen in Informationstechnologie um die Jahrtausendwende:
- der Demografieboom, bedingt durch vergleichweise junge und wachsende Bevölkerung:
- der Konsumboom, getrieben von stark steigenden Immobilienpreise und Schulden.
Die drei sich überlagernden Trends befeueren ein überdurchschnittliches Wachstum: Zwischen 1995 und 2005 wuchs die US-Wirtschaft im Schnitt um 3,2 Prozent jährlich, der REst der OECD-Länder jährlich nur um 2,4 Prozent.
(...)
Die "Verschuldungsorgie", von der Michael Metz spricht, ist vorbei. Viele Bürger stellen fest, dass sich ihre Verdienste und Jobmöglichkeiten nicht mehr ständig verbessern, sondern dass die Schulden ihnen über den Kopf wachsen. Immer mehr Häuser gehen in die Zwangsvollstreckung. Die US-Immobilienfinanzierer haben ihre Forderungen an Banken in aller Welt weiterverkauft, sodass nun auch Institute in Europa und Japan betroffen sind.
So ist aus der amerikanischen Wachstumsabschwächtung eine weltweite Kreditkrise geworden.
"Ich bin besorgt dass die Kreditkrise langsam in die reale Wirtschaft hinüberschwappt."
Pat Murphy, US-Chef von Linde.
Für Pat Murphy persönlich fühlt es sich gar nicht an wie ein Abschwung. Erst vor einigen Monaten ist er aus dem Epizentrum der amerikanischen Krise, dem Mittleren Westen, an die reiche Ostküste gezogen. Es sei alles so teuer und schick hier, sagt er, daran müsse er sich noch gewöhnen. Schlecht scheine es der Gegend bisher jedenfalls nicht zu gehen.
Dass Murphy aus dem heruntergekommenen Clebeland, Ohio, weggezogen ist und jetzt im wohlhabenden Murray Hill, New Jersey, inmitten breiter, sonnenbeschienener Rasenflächen wirkt, liegt an einer Entscheidung, die im fernen Deutschland fiel: Weil der Gaskonzern Linde den Konkurrenzen BOC übernahm, gaben die Deutschen ihr Headquartier in Cleveland auf, und Murphy zog als Amerika-Chef des fusionierten Unternhemens in die bisherige BOC-US-Zentrale in Murray Hill ein.
"Wir hatten viel Glück", sagt Murphy.
Wenn die BOC-Übernahme sich länger hinbgezogen hätte, wenn sie nicht so schnell Firmenteile verkauft hätten, für die im fusionieren Konzern kein Platz mehr war, hätte Linde heute Probleme: Wegen der Kreditklemme seien derzeit kaum noch liquide Käufer zu finden.
Die großen drei Trends, die Amerika seit Anfang der 90er Jahre satte Zuwächse beschert haben, wirken jetzt in die Gegenrichtung.
Der Produktivitätsboom? Die New-Evenomy-Ära ist Geschichte, das Produktivitätswachstum lahmt. Offenbar analysiert der Ökonome Robert Gordon, handelte es sich bei dem IT-Schub um einen Eina,effekt, der inzwischen ausgelaufen ist. Und ein neuer Techboom ist nicht in Sicht: Im Land der Efeu-Liga Universitätenwird menschliche Intelligenz zum knappen Faktor. Das Schulsystem sei so schwach, dass "die Vereinigten Staaten ihre führende Position verloren haben", analsiert die OECD. Die amerikanischen Pisa-Test-Ergebnisse sind noch schlechter als die deutschen.
Der Demografieboom? Die kopfstarke Generation der Babyboomer verabschiedet sich allmählich in den Ruhezustand. Die Erwerbsbeteiligung sinkt. Die Wochenarbeitzeiten gehen lkeicht zurück. Und die Bevölkerung wird künftig langsamer wachsen. Folge: Die starke Zunahme der Erwerbsbevölkrung,in den 90er Jahren eine der wichtigsten Quellen des Wirtschaftswachstums ebbt ab.
Die lahmende Produktivität und das ablaufende Arbeitsangebot dürften das WAchstum des Produktionspotenzials von knapp 4 Prozent auf rund 2,5 Prozent drücken - die niedrgste Rate seit mehr als hundert Jahren.
Und der Konsumboom? Der endet derzeit in der Immobilenkrise. Schulden in Höhe von 330 Prozent des Bruttoinlandsprodukts haben die USA aufgetürmt. Diesen Verbindlichkeiten stehen Vermögenwerte gegenüber, denen ein rapider Preisverfall bevorsteht: Gemessen an historischen Standards, sind Wohnhäuser heute um 60 Prozent überbewertet. Landesweit fallen Hauspreise - das hat es noch nie gegeben.
Es kommt noch schlimmer. In Deizen der Immobilenblase haben sich die Amerikaner das Sparen abgewöhnt. Eine ganze Generation muss nun lernen, mit dem auszukommen, was sie verdient.
In den kommenden Jahren, sagt Goldman-Ökonom Hatzius, müsse die Sparquote wieder auf Normalniveau steigen, auf 6 bis 10 Prozent, um den Lebenstandard einer alternden Bevölkerung langfristig sichern zu können. "Das wird den Konsum auf Jahre dämpfen".
(...)
"Die Leute glauben immer noch an den amerikanischen Traum."
Carol Graham, Sozialforscherin an der Brookings Institution (liberale Denkfabrik in Wahshinton).
(...)
Professor Graham, ost der amerikanische Traum noch lebendig? Glaubt man noch, jeder könne es ganz nach oben schaffen?
"Ja, definitiv". Carol Graham beantwortet solche Fragen nicht freihändig, vor ihr liegen lange Zahlenkolonnen, die sie aus Umfragen herausgefiltert hat. "Sehen sie hier: Dass jeder seines Glückes Schmied ist, glauben eigentlich alle - nur die höhergebildeten Amerikaner nicht".
Amerika träumt noch, doch zugleich ängstigt es sich. Immer mehr Bürger verlangen nach Schutz. Denn den Abstieg des Landes spührt die große Mehrheit durch eigenes Erleben.
69 Prozent der privaten Haushalte besitzen heute ein Haus, so viele wie nie zuvor in der US-Geschichte. Vele fürchten nun, ihr Heim zu verlieren. Zu wenig Geld, zu hohe Schulden, steigende Lebvenserhaltungskosten, Angst vor dem Verlust des Hauses - das sind nach Galluperkenntnissen die größten finanziellen Sorgen der US-Bürger
(...)
Das zweite große Thema ist die Handelspolitik. Kongressabgeordnete, insbesondere auf Seiten der Demokraten, überbieten sich derzeit mit Vorschlägen, Billigimporte aus China, mit Importbeschränkungen zu belegen. Die weitere Liberalisierung des Welthandels liegt auf Eis - zu unpopulär. Das Defizit im Handel mit dem Ausland ist beängstigend, der Arbeitsmarkt schwach. Noch mehr Globalisierung glaubt sich Amerika nicht leisten zu können.
Handelspolitische Konflikte, inbesondere mit dynamischen Schwellenländern, dürften zunehmen. Die Welt muss sich auf ein mehr und mehr protektionistisches Amerika einstellen.