@UltraMarine"Es geht darum, einfach bei gerechten und akzeptierten Arbeitszeiten Höchstleistung zu erbringen."
Aber das ist es ja gerade. Du reduzierst den Wert des Menschen auf seine Effizienz.
Das ist doch heute auch schon so, dass der Mensch an seiner Produktivität gemessen wird. Natürlich (noch) nicht in dem Ausmaß wie du es dir ausmalst...
Effizienz, Produktivität dürften überhaupt KEIN Kriterium sein, einen Menschen zu bewerten. Überhaupt, kann ich diese Denkweise nicht nachvollziehen, was Wertung generell betrifft. Irgendwie sind deine Beschreibungen insgesamt total "technisch". Menschen sind doch aber keine Maschinen, oder?
"Wieso muss jemand auf Selbstbestimmung verzichten? Ist das halten an Arbeitszeiten eine beeinträchtigung der Selbstbestimmung?"
Nein. Aber das was ich kritisiere ist das "Wie" und irgendwie kommt da wie bereits erwähnt das Menschliche viel zu kurz.
"Wer heutzutage in seiner geliebten Stadt lebt und nie in den Urlaub fährt, sondern sich aus eigener Entscheidung lebenslang in einem Gebiet der Größe von einem Viertel von Deutschland bewegt, wird auch nicht kirre im Kopf. Ich finde du übertreibst das alles ein wenig."
hm, hast Du Dich schon mal mit Menschen aus der ehemaligen DDR über solche Themen unterhalten? Ich meine, nachgefragt, wie sie sich in der Isolation gefühlt haben?
"Um die externen Einflüsse kümmert sich die umliegende Gesellschaft, aus der übrigens die neue hervorgeht."
hm, wie soll man sich das vorstellen.
Also es gibt einen Kern, die "neue" Gesellschaft, darum einen Ring wo "neue" Menschen produziert werden, die dann in die neue Gesellschaft integriert werden?
"Diese Vorgehensweise setzt voraus, dass salopp gesagt "in der externen Welt keine Scheiße passiert". Davon gehe ich einfach aus, damit die interne Welt Gegenstand der Diskussion bleibt."
Wenn "Außen" alles tutti ist, WOZU dann eine "neue" Gesellschaft?
Wie bereits erwähnt klingt das ganze Modell nach Elitegesellschaft. Für mich gleicht diese Vorstellung einer Dystopie wie beispielsweise "Brave new World" von Aldous Huxley. Solltest Du vielleicht mal lesen.
;)"Doch, die Geburt eines Kindes hat immer und alle zu interessieren. Ein Kind erfüllt immer einen Zweck, sonst wäre es nicht geboren worden."
Sehe ich anders. Kinder erfüllen keinen "Zweck" und ebenso keine "Funktion".
"Das Potenzial der Kinder für die Zukunft ist deren Funktion in einer modernen Gesellschaft."
Tja, solche "Sprüche" sind mir noch die Liebsten.
Hört man heute auch sehr oft.
Kinder sind unsere Zukunft.
Nur was steckt drinnen in diesem Satz?
Das heißt nichts anderes als dass die Verantwortung, die WIR als Erwachsene heute tragen -sollten-, auf die Kinder in die Zukunft abwälzen. Wenn das mal nicht als hinterhältig zu bezeichnen ist, da geschickt aus der Affäre (Eigenverantwortung) gezogen.
;)"Wir" haben -jetzt- dafür Sorge zu tragen, dass die zukünftigen Generationen Platz vorfinden auf dem sie leben können. Das mal so nebenbei.
Und an dieser Stelle wären wir aber auch wieder an dem Hauptkritikpunkt meinerseits angelangt. -> Eine Elitegesellschaft kann nur funktionieren, wenn man das wie außer Acht lässt, wie es ja auch heute bereits der Fall ist. -Unsere- Gesellschaft "funktioniert" auch übrigens. Die Folgen einer solchen Gesellschaft sind absehbar, da es genügend Beispiele dafür gibt, dass es so nicht gehen kann.
"Wenn davon ausgegangen werden kann, dass weitere Geburten nicht sinnvoll sind für die Ressourcenverteilung aller Art auf dem Planeten, müssen die Geburten eben kontrolliert werden. Ein Kernproblem unserer heutigen Welt übrigens."
Da kann ich mich nur wiederholen, Geburtenkontrolle halte ich für absolut unmenschlich. Und was den Begriff "Überbevölkerung" angeht, habe ich bereits erläutert, dass es sich dabei um ein "Märchen" unserer Zeit handelt.
"Ganz hart gesagt: Die paar Kinder einer Prostituierten am Arsch der Welt braucht einfach keiner."
Du nimmst hier eine ganz schön verachtende Wertung vor. Ziemlich traurig.
:("D.h. die Neutralisierungskapazität von Fehlern reicht nicht aus.
Das soll bei der neuen Gesellschaft von vornherein vermieden werden."
Du vergisst hierbei, dass Fehler und Schwächen zum menschlichen Dasein gehören.
Das ist nun mal so, wie sonst sollte man auch aus ihnen lernen?
Auch wenn das heute überwiegend nicht der Fall ist, dass gelernt wird.
Aber eben aus dem Grunde, dass der Mensch erhebliche Schwierigkeiten damit hat, seine Schwächen zu akzeptieren oder zu zeigen, gehört gerade diese Leugnung seiner Schwächen zu den größten (anerzogenen) Übeln der Menschheit mit schwerwiegenden Folgen. Und das bereits seit Jahrtausenden.
:("Der freie Blick ist ja ganz toll, deswegen sehe ich auch kaum bzw. keine wesentlichen Fehler in meiner Idee."
Tja, ich hoffe Du hast nicht vor in die Politik zu gehen.
;)Du magst keine Fehler sehen, bist aber auch überhaupt nicht bereit Selbstkritik zu üben. Einer der am wichtigsten zu ENTwickelnden Eigenschaften in unserem Dasein überhaupt, meine ich. Ebenso wie die Akzeptanz von Schwächen, der eigenen und die von anderen.
"Wann wurde in der Geschichte so ein Projekt mit allen erwähnten bzw. wenigstens den vitalen Voraussetzungen gestartet?"
Viele von ihren Ideologien überzeugte Menschen haben bereits Versuche gestartet in der Vergangenheit. Deshalb erwähnte ich ja bereits, dass es faktisch bereits erwiesen ist, dass sowas nicht "funktionieren" kann. Auch weil die Umsetzung zumeist auf einer maroden Substanz aufgebaut war, die da meines Erachtens wäre, zu denken, der Mensch wäre gleich einer Maschine zu perfektionieren oder trüge die Krone der Schöpfung. Was absolut irrationales Denken ist, aber die allgemeine Logik, die bis zum heutigen Tag Bestand hat. SO kann nicht aus Fehlern gelernt werden, da sie im Vornherein geleugnet werden.
Derartig von einer Idee überzeugt zu sein, halte ich für sehr gefährlich.
Und da bin ich denke ich mal nicht die Einzige.
Was soll ich sonst noch schreiben?
Ich denke ich habe alles geschrieben, was ich von dieser Idee insgesamt halte. Überzeugen wirst du mich nicht können, wahrscheinlich ebensowenig, wie du die Kritik meinerseits annehmen wirst.
Verbesserungsvorchläge kann ich gar nicht einbringen, da der Grundgedanke m. E. schon falsch ist. Der "perfekte" Staat wäre meiner Meinung nach immer noch keiner.;)
So denke ich sollten wir das Thema einfach auf sich beruhen lassen, denn so drehen wir uns nur im Kreise und das ist nicht wirklich konstruktiv wie ich finde.