zaphodB. schrieb:falco,das ürde ich wirklich gerne wissen.
OK, also kriegst du 'ne Erklärung.
1. Baumaterialien waren grundsätzlich knapp und wurden vorrangig für staatliche Vorhaben ausgegeben.
2. Baufirmen waren nahezu alle VEB und die arbeiteten so gut wie gar nicht für privat.
3. Die Leute haben selbst gebaut und mussten sich auf abenteuerlichen Wegen Bamaterialien beschaffen. So dauerte der Neubau eines Einfamilienhauses nicht selten 5 oder mehr Jahre.
4. In einigen Gebieten gab es Fachwekhäuser. Holz war als Baumaterial noch schwerer zu bekommen als Stein. Deshalb waren viele Fachwerkeinfamilienhäuser irgendwann sehr baufällig und wurden aus der Not heraus mit Ziegelwänden instand gesetzt, damit sie nicht zusammenfielen
5. War ein privates Haus etwas größer als eine Familie vielleicht noch mit Großelten benötigte, wurde man verpflichtet, Mieter einzuquartieren. Diese Mieter mussten für so eine Wohnung 20 - 50 Ostmark inklusive Nebenkosten bezahlen.Durften aber fordern. mein Ofen ist kaputt, mein Herd streikt usw. Das musste der Vermieter kaufen und die Dinge waren nicht bllig. Die eingenommene Miete dekte die Kosten nicht im geringsten. Privateigentum brachte kein Geld, es war ein Verlustgeschäft.
Besonders für Mehrfamilienhäuser galt das. Kein Mensch war finanziell in der Lage, das Haus instand zu halten. Viele Besitzer schenkten ihre Häuser dem Staat (Kommune), bevor sie völlig ruiniert waren. Der Staat hatte ebenfalls keine Mittel für die Sanierung übrig, das Interesse war auch nicht so groß. Notdürftige Reparaturen reichten.
Jetzt kommen schlaue westdeutsche Bürger und sagen, ihr seit doch selber Schuld, dass eure Häuser verkommen sind. Das ist einfach nur Dahergeplappere, weil diese Leute überhaupt nichts von den damaligen Umständen wissen. Bevor solche Dinge geäußert werden, kann man fragen, warum es so war. Eine Unterstellung, ihr habt...ist einfach eine Frechheit.
Ich hoffe das kommteinigermaßen verständlich rüber.