Ist Deutschland reif für einen schwulen Kanzler?
13.01.2009 um 04:24
Ich sehe mich ob meiner Wahrnehmung bestimmter Strömungen Opposition, deren Dimensionen die der ästhethischen, religiösen und traditionalistischen Empfindungen der Menschen übersteigen kann und muss, aber solche als andere diffamiert werden, bewegt, weiterhin Stellung zu beziehen, obgleich ich erneute Verfolgung fürchten muss.
Menschen Worte in den Mund zu legen der Bestätigung eigener Kategorisierung, und die Gewalt der puren Selbstbefriedigung mittels der Glorifizierung des Kampfes im Sinne der subjektive Wahrheit zu Willen führen unweigerlich in eine Situation, welche die Bekämpfung etwaiger Übel maßgeblich behindern, da ein fehlender Bezug zu historischer Kritik den alltäglichen Diskurs im Auge des Sturmes verleitet, Symptome statt Ursachen zu bekämpfen.
Fern lag es mir die Homosexualität durch den Vergleich mit Pädophilie, Inzest und Sodomie in einen strafrechtlichen Kontext samt seiner realpolitischen Konsequenzen rücken zu wollen, da die Intention eine völlig andere war, welche in Wahrheit darauf abziehlte, den geneigten Leser zu bewegen, seine Urteilsgewohnheiten bezüglich seiner sexuellen Moral- und Wertvorstellungen zu hinterfragen. Diese vier sind unweigerlich im Themenbereich der Anomalien sexueller Praktiken in Bezug auf das Gesellschaftsystem und dessen alles andere als selbstverständliche, da nicht im globalen, natürlichen Konsens vereinte, Bewertung verbunden, weshalb mir der tiefere Sinn der Empörung verwehrt bleibt. Möchte eine Diskussion die Themen bei den Wurzeln begreifen statt in der Dimension des Einschwörens der Masse auf einen vermeindlichen Konsens zu verweilen, so darf sie keine Scheu verspüren, indoktrinierte Vorstellungen zu hinterleuchten. Die Mechanismen des Lebens sind zu umfangreich, sie begreifen zu können, wem nützt also die Verwehrung ehrlicher Erklärungsversuche? Dem Geist der Gewohnheit, welchem üblicherweise nur Folgschaft geleistet wird, solange er der Selbstsucht Nahrung ist.
Wie entstehen unsere Wertvorstellungen und wieso? Warum verbietet man eine Liebschaft zwischen einem 50-jährigen und einer 14-jährigen, obgleich man letzterer im Rahmen der Strafmündigkeit ein ausgereiftes Urteilsvermögen bescheinigt? Warum dürfen enge Verwandte einander nicht körperlich lieben, obgleich sie selbstbestimmend handeln? Warum ist Sodomie verboten, obwohl das Tier glücklich zu sein scheint, wenngleich Artgenoßen aus niederen Beweggründen gleich Habgier und Völlerei strafrechtlich legitim und von der Gesellschaft getragen ermordet werden? Wieso verwehrt man Einzelfällen beidseitig die Glückseligkeit, wenngleich die Norm der Gesellschaft vor negativen Folgen nicht minder gefeit zu sein scheint? Die meisten Menschen habe darauf eine einfache Antwort: "Es ist nicht in Ordnung". Ist es blos ein Ausdruck der Ungewohntheit, der Verschlossenheit oder doch mehr der Bezug auf ein Ungleichgewicht eines höheren Mechanismus, etwa der Gesellschaft? Wenn sich Bruder und Schwester im Einzelfall sexuell begehren, so ruft dies scheinbar nicht unverzüglich die Reiter der Apokalypse auf den Plan, der einfache Mann stellt sich jedoch die Frage, "wo wir dann hinkämen". Ist sie unbegründet? Woher rührt die kompromislose Verteidigung der Homosexualität? Ist sie ein natürlicher Prozess? Wohl kaum. Besitzt sie einen gesellschaftlichen Nutzen fernab der triebhaften Selbstbefriedigung einiger Individuen? Möglicherweise ist sie ein Zugpferd des Schlachtwagens "Toleranz".
"Toleranz" (eigentlich geht es wohl eher um die Akzeptanz) scheint heutzutage das Allheilmittel zu sein, da man glaubt, daß das Wohl jedes Einzelnen automatisch das Wohl der Gemeinschaft bedeutet. Doch ist dies wirklich möglich? Der Weg, den eine Gesellschaft beschreitet ist maßgebend für das Ziel, welchem sie sich zuwendet. Wird dieses Ziel legidlich durch den ersten Schritt bewusst definiert oder erfährt es eine Gestaltenwandlung im Laufe des Prozesses? Der Mensch bewegt sich durch die Jahrtausende, wie soll er dort die Kausalität der Dinge vorausschauen können? Der Mensch, der sich aufmacht, sein Glück zu finden, macht dies selten in dem Bewusstsein, dafür andere in den Morast stoßen zu müssen. Haben die Befürworter sexueller Freiheiten erwartet, daß sich nur wenige Jahrzehnte später 14-jährige durch die Anzahl ihrer Sexualpartner definieren? Haben Befürworter der Abtreibung in dem Bewusstsein gekämpft, dass 2006 in Deutschland weniger als 3% der gewollten, begleiteten Schwangerschaftsabbrüche eine medizinische oder kriminologische Relevanz aufweisen? Was sind die Gründe für den demographischen Wandel? Gesellschaftliche Prozesse sind zu komplex, um sie auf einige wenige Orte und Zeiten zurückführen zu können, doch: Wer Wind sät, wird Sturm ernten, so währet den Anfängen!
So stelle ich nochmals die Frage: Wieso muss man die Homosexualität an sich statt blos die Selbstbestimmung und Freizügigkeit im privaten befürworten? Ein Kanzler ist keine Privatperson und kann dies selektiv auch nicht sein, eine Verhaltensanomalie wird immer von der Gesellschaft zum Thema gemacht werden. Welche Vorteile hat die Aussendung solch eines Signales, welche Folgen? Wohl dürfte auszuschließen sein, dass ein Mensch ersatzlos und unverzichtlich für dieses Amt bestimmt ist ...