Einige Juden spinnen jetzt völlig
14.02.2008 um 20:32neben dem konkreten, finanziellen anliegen geht es aber vor allem darum, auf die schwierige situation der kinder von überlebenden der shoah aufmerksam zu machen.
als die überlebenden nach der befreiung vom nazismus aus den lagern, verstecken oder dem exil in das leben zurückkehrten, nachdem sie dem sicheren todesurteil entronnen waren welches oma und opa über sie verhängten, litt die mehrheit von ihnen unter symptomen die man mitlerweile unter der begrifflichkeit der posttraumatischen belastungsstörungen zusammenfasst. viele von ihnen waren die einzigen überlebenden ihrer familien. sie hatten eltern, kinder, brüder und schwestern, freunde verloren. sie kamen zudem in eine welt zurück die ihnen völlig fremd war und ihnen mit ablehnung und unverständnis begegnete.
im ersten jahrzehnt nach der shoah wurden viele kinder von überlebenden geboren, teilweise nach ankunft in den einwanderungsländern, sehr häufig sogar noch in den lagern für displaced persons. sie wurden für ihre eltern - deren zentrale lebenserfahrung der holocaust geworden war - zum symbol für das eigene überleben und an das leben vor der shoah anzuknüpfen und sich eine zukunft vorzustellen.
dadurch wurden die kinder vor eine enorme belastung gestellt: es kam in vielen fällen zu einem regelrechten rollentausch - in dem die kinder an die rolle der eltern traten - da sie ihre traumatisierten eltern als sehr schutzbedürftig und verletzlich erlebten.
die meisten überlebenden führten nach außen hin ein geordnetes leben, sogar ein ziemlich erfolgreiches. doch ihre kinder waren in den familien ständig mit den nachwirkungen des holocaust konfrontiert. sei es durch die nächtlichen schreie der von alpträumen gequälten eltern oder durch die allgegenwärtigkeit von überlebensstrategien aus der zeit der verfolgung. egal ob in der familie nun ein "pakt des schweigens" herrschte oder unentwegt von der shoah gesprochen wurde - die leerstellen in den erzählungen genau wie die immer wiederkehrenden andeutungen, gesten oder gesprächsabbrüche wurden von den kindern zwangsläufig mit den erfahrungen der shoah in verbindung gebracht und gleichzeitig mit eigenen ängsten und phantasien angefüllt. es konnten sich auch viele angehörige der zweiten generation, die an den auswirkungen der psychischen wunden ihrer eltern litten nicht eingestehen dass sie auch negative gefühle gegen ihre eltern entwickelten. noch schwieriger war es jene gefühle zu äußern und zu kanalisieren. die eltern hatten ja schon genug gelitten - das verhältnis der kinder zu ihren eltern war auf diese weise mit schuldgefühlen behaftet.
die vielmals beschriebene "überbehütung" macht es den kindern zugleich unmöglich sich abzunabeln. ilan kogan, ein psychoanalytiker der zahlreiche arbeiten zur zweiten generation veröffentlichte, hat auf die daraus resultierenden probleme in der identitätsbildung und der herausbildung des selbstwertgefühles hingewiesen.
in sehr vielen familien waren die kinder oftmals auch ein ersatz für ein in der shoah von den deutschen ermordetes kind. in anderen fällen wurden die kinder oft nach den ermordeten eltern oder geschwistern benannt und so zu lebenden "gedenkkerzen" gemacht. dina wardi, ihres zeichens psychotherapeutin, behandelt seit jahren kinder von holocaust überlebenden. sie beschreibt den fall der 1946 geborenen dvorah.
nach dvorah´s geburt verfiel ihre mutter in depressionen. für den vater - dessen gesamte familie im holocaust umkam und der seiner tochter den namen seiner schwester gab - stellt dvorah den inbegriff der kontinuität dar. "mein vater hat nie über den holocaust gesprochen. kein wort. über keinen einzigen seiner familie. aber er warf mir oft einen langen blick zu, voller trauer und sehnsucht, und sagte: 'du siehst wie meine schwester dvorah aus, nur nicht so hübsch wie sie.'" (1)
anhand dieses falles beschreibt wardi die ambivalente stellung, die die kinder im bewusstsein ihrer eltern einnehmen. "gegen die bilder der umgekommenen, nach ihrem tod idealisierten objekte haben die 'gedenkkerzen' keine chance und werden in dieser ganz und gar unfairen gegenüberstellung dtets das nachsehen haben."
anahand analytischer und familientherapeutischer ansätze geht wardi davon aus das in den familien mit mehreren kindern eines die rolle der "gedenkkerze" übernimmt und somit die emotionale belastung von den geschwistern nimmt. aber auch wardi geht davon aus das die übergroße mehrheit der zweiten generation ihr leben zwar mit einer weitergabe des elterlichen traumas aber ohne psychische probleme leben bzw. konfrontiert sind.
natan kellermann von amcha gibt ebenfalls an das es nur eine minderheit ist die an akuten psychischen problemen leidet. er stellt jedoch heraus das die betroffenen ein spezifisches, psychologisches profil aufweisen, das vom trauma des holocaust geprägt ist. derzeit sind zehn prozent der von amcha behandelten klienten angehörige der zweiten generation.
die reaktionen hier sind aber nicht überraschend. vor allem das man den finanziellen aspekt so in den vordergrund stellt zeigt was sie hinter der klage vermuten: den juden, der geldgeil war, ist und bleibt und soviel geld wie möglich raffen will - und sei es mit dem eigenem erfahrenen leid, das man geschickt in geld umzusetzen weiß, an das man immer noch am leichtesten kommt wenn man deutschland erpresst. statt den blick auf die symbolkraft eines urteils zu richten der den seelisch geschundenen - und als ausgansgpunkt für dieses ganze leid ist der holocasust auszumachen, der nunmal von deutschland verschuldet wurde - endlich genugtuung verschafft (und dann natürlich auch in finanzieller hinsicht) bestätigt sich der allmy-mob lieber selber - indem er sich vergewissert das sie nur "unser" geld wollen.
was ich amüsant fand war das sich hansi, der große freund israels, der dieses spiel endlich beenden will und der ungebildete förderschüler vicaversa, dem bei den wörtern israel, zionisten, friedmann, knobloch, zentralrat und jüdisch natürlich sofort tausend schlechte dinge einfallen, endlich mal einig waren. die kraft der volksgemeinschaft ist zu vielen imstande.
"Der "antisemitische Pöbel" ist aber nicht Deutschland. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat dieses Land sich seiner Vergangenheit letztlich doch gestellt und sie, wie ich finde in bemerkenswerter Weise aufgearbeitet."
soweit die meinung des obersten gutmenschen im forum, die ein stückweit wahrheit in sich trägt. der staatliche antisemitismus ist nicht mehr extrem oder gar eliminatorisch.
aber: 18% der deutschen glauben die juden würden auf kosten der deutschen nutznießen aus ihrer vergangenheit, 19% halten die religiöse komponente des antisemitischen ressentiment noch für relevant, 20% halten sie nach wie vor für egoisitsch, 21% finden sie intolerant, 36% meinen sie hätten zu viel einfluss in der welt. 17% halten juden für misstrauisch, 14% aus deutschland - einig antifa - meinen die juden seien selber schuld das man sie nicht leiden könne und sie verfolge.(2)
der gesellschaftliche asntisemitismus ist im land mit der geläuterten vergangenheit immer noch virulent. 20% haben ein festes antisemitisches weltbild - ganze 50% kokettieren mit antisemitischen stereotypen. da nützt die ganze betroffenheit von alt-68ern, linken studenten, die ohne ihr schickes pali-tuch keinen fußbreit vor die tür setzen, und überforderten pädagogen nichts.
(1) aus dina wardi - "siegel der erinnerung - das trauma des holocaust. psychotherapie mit den kindern der überlebenden"
(2) aus wolfgang benz - "was ist antisemitismus?"
als die überlebenden nach der befreiung vom nazismus aus den lagern, verstecken oder dem exil in das leben zurückkehrten, nachdem sie dem sicheren todesurteil entronnen waren welches oma und opa über sie verhängten, litt die mehrheit von ihnen unter symptomen die man mitlerweile unter der begrifflichkeit der posttraumatischen belastungsstörungen zusammenfasst. viele von ihnen waren die einzigen überlebenden ihrer familien. sie hatten eltern, kinder, brüder und schwestern, freunde verloren. sie kamen zudem in eine welt zurück die ihnen völlig fremd war und ihnen mit ablehnung und unverständnis begegnete.
im ersten jahrzehnt nach der shoah wurden viele kinder von überlebenden geboren, teilweise nach ankunft in den einwanderungsländern, sehr häufig sogar noch in den lagern für displaced persons. sie wurden für ihre eltern - deren zentrale lebenserfahrung der holocaust geworden war - zum symbol für das eigene überleben und an das leben vor der shoah anzuknüpfen und sich eine zukunft vorzustellen.
dadurch wurden die kinder vor eine enorme belastung gestellt: es kam in vielen fällen zu einem regelrechten rollentausch - in dem die kinder an die rolle der eltern traten - da sie ihre traumatisierten eltern als sehr schutzbedürftig und verletzlich erlebten.
die meisten überlebenden führten nach außen hin ein geordnetes leben, sogar ein ziemlich erfolgreiches. doch ihre kinder waren in den familien ständig mit den nachwirkungen des holocaust konfrontiert. sei es durch die nächtlichen schreie der von alpträumen gequälten eltern oder durch die allgegenwärtigkeit von überlebensstrategien aus der zeit der verfolgung. egal ob in der familie nun ein "pakt des schweigens" herrschte oder unentwegt von der shoah gesprochen wurde - die leerstellen in den erzählungen genau wie die immer wiederkehrenden andeutungen, gesten oder gesprächsabbrüche wurden von den kindern zwangsläufig mit den erfahrungen der shoah in verbindung gebracht und gleichzeitig mit eigenen ängsten und phantasien angefüllt. es konnten sich auch viele angehörige der zweiten generation, die an den auswirkungen der psychischen wunden ihrer eltern litten nicht eingestehen dass sie auch negative gefühle gegen ihre eltern entwickelten. noch schwieriger war es jene gefühle zu äußern und zu kanalisieren. die eltern hatten ja schon genug gelitten - das verhältnis der kinder zu ihren eltern war auf diese weise mit schuldgefühlen behaftet.
die vielmals beschriebene "überbehütung" macht es den kindern zugleich unmöglich sich abzunabeln. ilan kogan, ein psychoanalytiker der zahlreiche arbeiten zur zweiten generation veröffentlichte, hat auf die daraus resultierenden probleme in der identitätsbildung und der herausbildung des selbstwertgefühles hingewiesen.
in sehr vielen familien waren die kinder oftmals auch ein ersatz für ein in der shoah von den deutschen ermordetes kind. in anderen fällen wurden die kinder oft nach den ermordeten eltern oder geschwistern benannt und so zu lebenden "gedenkkerzen" gemacht. dina wardi, ihres zeichens psychotherapeutin, behandelt seit jahren kinder von holocaust überlebenden. sie beschreibt den fall der 1946 geborenen dvorah.
nach dvorah´s geburt verfiel ihre mutter in depressionen. für den vater - dessen gesamte familie im holocaust umkam und der seiner tochter den namen seiner schwester gab - stellt dvorah den inbegriff der kontinuität dar. "mein vater hat nie über den holocaust gesprochen. kein wort. über keinen einzigen seiner familie. aber er warf mir oft einen langen blick zu, voller trauer und sehnsucht, und sagte: 'du siehst wie meine schwester dvorah aus, nur nicht so hübsch wie sie.'" (1)
anhand dieses falles beschreibt wardi die ambivalente stellung, die die kinder im bewusstsein ihrer eltern einnehmen. "gegen die bilder der umgekommenen, nach ihrem tod idealisierten objekte haben die 'gedenkkerzen' keine chance und werden in dieser ganz und gar unfairen gegenüberstellung dtets das nachsehen haben."
anahand analytischer und familientherapeutischer ansätze geht wardi davon aus das in den familien mit mehreren kindern eines die rolle der "gedenkkerze" übernimmt und somit die emotionale belastung von den geschwistern nimmt. aber auch wardi geht davon aus das die übergroße mehrheit der zweiten generation ihr leben zwar mit einer weitergabe des elterlichen traumas aber ohne psychische probleme leben bzw. konfrontiert sind.
natan kellermann von amcha gibt ebenfalls an das es nur eine minderheit ist die an akuten psychischen problemen leidet. er stellt jedoch heraus das die betroffenen ein spezifisches, psychologisches profil aufweisen, das vom trauma des holocaust geprägt ist. derzeit sind zehn prozent der von amcha behandelten klienten angehörige der zweiten generation.
die reaktionen hier sind aber nicht überraschend. vor allem das man den finanziellen aspekt so in den vordergrund stellt zeigt was sie hinter der klage vermuten: den juden, der geldgeil war, ist und bleibt und soviel geld wie möglich raffen will - und sei es mit dem eigenem erfahrenen leid, das man geschickt in geld umzusetzen weiß, an das man immer noch am leichtesten kommt wenn man deutschland erpresst. statt den blick auf die symbolkraft eines urteils zu richten der den seelisch geschundenen - und als ausgansgpunkt für dieses ganze leid ist der holocasust auszumachen, der nunmal von deutschland verschuldet wurde - endlich genugtuung verschafft (und dann natürlich auch in finanzieller hinsicht) bestätigt sich der allmy-mob lieber selber - indem er sich vergewissert das sie nur "unser" geld wollen.
was ich amüsant fand war das sich hansi, der große freund israels, der dieses spiel endlich beenden will und der ungebildete förderschüler vicaversa, dem bei den wörtern israel, zionisten, friedmann, knobloch, zentralrat und jüdisch natürlich sofort tausend schlechte dinge einfallen, endlich mal einig waren. die kraft der volksgemeinschaft ist zu vielen imstande.
"Der "antisemitische Pöbel" ist aber nicht Deutschland. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat dieses Land sich seiner Vergangenheit letztlich doch gestellt und sie, wie ich finde in bemerkenswerter Weise aufgearbeitet."
soweit die meinung des obersten gutmenschen im forum, die ein stückweit wahrheit in sich trägt. der staatliche antisemitismus ist nicht mehr extrem oder gar eliminatorisch.
aber: 18% der deutschen glauben die juden würden auf kosten der deutschen nutznießen aus ihrer vergangenheit, 19% halten die religiöse komponente des antisemitischen ressentiment noch für relevant, 20% halten sie nach wie vor für egoisitsch, 21% finden sie intolerant, 36% meinen sie hätten zu viel einfluss in der welt. 17% halten juden für misstrauisch, 14% aus deutschland - einig antifa - meinen die juden seien selber schuld das man sie nicht leiden könne und sie verfolge.(2)
der gesellschaftliche asntisemitismus ist im land mit der geläuterten vergangenheit immer noch virulent. 20% haben ein festes antisemitisches weltbild - ganze 50% kokettieren mit antisemitischen stereotypen. da nützt die ganze betroffenheit von alt-68ern, linken studenten, die ohne ihr schickes pali-tuch keinen fußbreit vor die tür setzen, und überforderten pädagogen nichts.
(1) aus dina wardi - "siegel der erinnerung - das trauma des holocaust. psychotherapie mit den kindern der überlebenden"
(2) aus wolfgang benz - "was ist antisemitismus?"