Jugendgewalt. Was tun?

Der Mann weiss, scheints, was er sagt.

Ich widerspreche ihm lediglich in einem Punkt :

„Allerdings entladen sie sich nur selten in solcher Brutalität wie im Fall Kassandra.“

Ich denke nicht, dass wir es nur mit Einzelfällen zu tun haben.

ich denke, wir werden auch aus sogenannten Expertenkreisen demnächst häufiger Stimmen hören, die eine härtere Gangart vertreten.
Soetwas darf nicht sein..und schon gar nicht zum Volkssport werden.

Brutalität ist eine miese Trendsportart.

@niurick

niurick schrieb:2 meiner Geschwister und ich sind gute Beispiele dafür, dass das wunderbar klappen kann.
Dazu muss ich allerdings sagen, dass wir uns nicht deshalb selbst erzogen haben, weil unser Elternhaus kaputt gewesen wäre. Eher war es so, dass wir unseren Eltern nahegelegt haben, sich aus unserer Erziehung rauszuhalten. Da könnte ich nun Intelligenz, Selbstständigkeit und Neugier reininterpretieren, ich lasse es aber.

Du sprichts von selbsterziehen ..
Geschwister sind ja immer altersmässig mehr oder weniger weit auseinander.
Was mich dabei jetzt interessieren würde ist, ob nicht statt der Eltern dann die ältesten Geschwister zeitweise/situationsweise für die jüngeren stellvertretend Erziehung übernommen haben irgendwie,
für einige Bereiche zumindest ???

Jugendgewalt was tun ?

Gewaltprävention muss so früh wie möglich einsetzen, und wenn es im Elternhaus nicht vorgelbt wird, kann KG und Schule eine wichtige Alternative sein, oder Ergänzung im besten Fall.
Das Thema immer wieder in den Unterricht einplanen, und darüber diskutieren mit den kids, ist wichtig.

Das Aufzeigen von Alternativen, wie man mit Frust im Alltag umgehen kann, ohne gewalttätig zu werden, ist vorrangig dabei.

Denn es ist oft der Frust, der sich so Ausbruch verschafft bei den Schlägern.
Dem gilt es zu begegnen.

Gut wäre es natürlich, wenn dafür geschultes Personal in die Schulen kommen würde, da ich befürchte, dass einige Lehrpersonen doch damit überfordert wären.

Ich bin dafür das in den Schulen Chill-Out Räume eingeführt werden, wo man sich einfach treiben lassen kann, ähnlich einem snoozelen raum...Time-Out Zimmer, Rückzugspunkte schaffen wenn man einfach mal für den Unterricht keinen Nerv hat.
Außerdem sollten in diesen Räumen auch Ansprechpartner sein, damit man bei möglichen Problemen auch jemanden hat bei dem man sich einfach mal Luft verschafft...Boxsäcke wären auch nicht übel... Ich denke man könnte da einiges zu wege bringen, doch vielen fehlt die Kreativität. Entwicklung ändert sich und man muss sich den Zeiten anpassen, starre Normen sollten tabu sein!!!

Jugendgewalt war schon immer da, vielelicht nicht in so krassen dimensionen wie heute, doch mit härteren Gesetzen ist keinem geholfen!!!
Wenn diese Jugendlichen nach iregndwelchen Haftstrafen wieder rauskommen, dann stehen sie an dem gleichen Punkt wie beim reinfahren!!! Plus dem Vorurteil welchem sie ausgesetzt sind!!! Kein leichtes Unterfangen doch ohne Perspektiven verenden viele in der verwahrlosung!!!

Bei vielen gewalttätigen Jugendlichen würden vielleicht schon Medikament ein wenig helfen, ihre gewalttätigen Impulse zu unterdrücken. Ich kenne einen Jugendlichen, bei dem erblichbedingter Serotoninmangel festgestellt wurde, der ist unterwegs wie der junge Michael Myers in "Rob Zombie's Halloween". In solchen Fällen sollte man es wirklich mit starken Medikamenten versuchen. Und wenn diese Medikamente nur die Stimmung aufhellen, hauptsache die Betroffenen kommen besser drauf. Dann werden sie, denke ich, auch weniger Gewalt ausüben.

MedikamentE

Es gibt da auch gewisse Triebhemmungsmittel z.B. Androcur, das wäre auch eine Möglichkeit, doch wie viele Kinder kriegen schon Medis alla Ritalin und es hilf auch nur den wenigsten, doch grundsätzlich sollte man es auch mit diesem Potenzial arbeiten, allerdings nicht als All-Heilmittel!!!

@Mystera
Ritalin hat der Jugendliche, den ich erwähnt hab auch bekommen. Hat aber offenbar nichts gebracht.

So sieht es aus, das was unterdrückt wird, ist ja nicht weg oder behoben, es bricht halt andersweitig irgendwo als Energiestrom wieder hinaus....Es ist ein Rattenschwanz...

Zumindest sollte ernsthaft über eine Herabsetzung der Strafmündigkeit nachgedacht werden.

Eine Verschärfung der Gesetze sehe ich nicht als zwingend notwendig, die Richter müssen die Strafrahmen nur ausschöpfen, wo es angebracht ist. Bei solchen Gewalt-Orgiasten z.B.

Ab wann ist man strafmündig? Ab 14? Wie jung sind die Täter denn?

@x-ray-2

Die Täter in den besprochenen Fällen sind 14 und 13.

Strafmündigkeit beginnt mit dem 14.Lebensjahr


http://www.rechtslexikon-online.de/Strafmuendigkeit.html (Archiv-Version vom 25.01.2010)


Wikipedia: Strafmündigkeit

Vielleicht sollte man solche Täter eher behandeln als bestrafen. Schon aus dem Grunde, weil man mit Strafen eh keine Besserung erreicht. Wären die Täter entsprechend medikamentiert, würden sie vielleicht gar kein Bedürfniss mehr nach Gewalt haben. Irgendetwas Stimmungsaufhellendes und zugleich Ruhigstellendes, vielleicht Morphium oder sowas. Hauptsache es geht nicht mehr so eine Gefahr von diesen Jugendlichen aus.

@x-ray-2

Das wäre eine Möglichkeit. Inwiefern realisierber, weiss ich nicht.

Aus prügelnden Urmenschen medikamentengesteuerte Zombies machen.


Bei Gabe derartiger Medikamente müsste ja auch eine rundumdieuhr- Kontrolle stattfinden, da kann man doch direkt Aufsicht als Pflicht für Eltern und Gesellschaft einsetzen.


Wie im Vorfeld schon erwähnt, meine ich, dass man die Eltern mehr in die Pflicht nehmen sollte.

Ich könnte mir vorstellen, dass hohe Bussgelder ein adäquates Mittel sind, gewisse Leute in ihre Aufsichtspflicht zu zwingen.
Zudem Streichung von Kindergeld etc. Die meisten Leute werden doch erst wach wenn es ihnen an das liebe Geld geht.

Warum überhaupt haben Schmerzensgeldklagen in solchen Fällen so wenig Aussicht auf Erfolg ?

Wenn ein Kind ein fremdes KFZ verkratzt müssen die Eltern auch Regress leisten, warum nicht, wenn ihre Sprösslinge fremde Kinder und Leute schädigen ?

Also es gibt Medikamente sogenannte Depotspriten, die alle paar Monate dann wieder aufgefrischt werden müssen eben für solche Menschen die nicht zuverlässig ihre Medis nehmen können!!!

@Mystera

Das wäre eine Möglichkeit die Verabreichung konntrolliert vorzunehmen, ja.

Aber Aufsicht /Kontrolle bleibt mE unausweichlich.

Allein aus dem Grund, Wechselwirkung mit anderen Drogen. Was ist, wenn die Kids zu den Medikamenten noch Drogen von der Strasse konsumieren oder die Wechselwirkung mit Alkohol herausfordern ?

Da schlägt so manches Medikament um in gegenteilige/ unerwünschte Wirkweise.

So ist es, aber eine permanente Kontrolle um gewisse Dinge auszuschliesen ist in meinen Augen menschenunwürdig vorallem wenn es um Kinder und Jugendliche geht, dann kann man ihnen ja gleich nen Chip verpassen mit gewissen Meßdaten und wenn der Proband auf Hochtouren läuft, setzt eine Lähmung ein, doch dann wären wir bei der absoluten Überwachung und dafür bin ich nicht zu haben. Medikamente sollten immer das letzte Mittel sein. Was mich immer so wundert, wenn man sich mit Jugendlichen Intensivstraftätern unterhält ist ihre Freude an Gewalt und Schlägereien, Provokationen. Ich frage mcih woher kommt die Lust am quälen, vielleicht alles kleine Sadisten...;)
Schwierig scgwierig!!!

@Mystera

Menschenunwürdig, ja, das stimmt.

Das führt mich zurück zu meinem Gedanken, ob solche Gewaltorgiasten nicht Kandidaten für elektronische Fesseln wären.

Denn es ist auch menschenunwürdig, von solchen verwirrten Geistern (fast) zu Tode geprügelt zu werden.

Wenn wir beachten, in dem anonymen Fall von MiYu zB, wurde das Kind weit über eine Stunde geprügelt und getreten (bei Kassandra gibt es noch keine Infos zum Zeitfaktor ).

Das zeigt uns, dass wir es nicht einfach "nur" mit Kindern zu tun haben, sondern mit Menschen, die ein bestialisches Potenzial in sich tragen.

Und Einzelfääle sind das schon lange nicht mehr.

Sogar das TV ist voll von Formaten über völlig entgleiste Teenies und Kinder.

Aber da steht scheinbar der Unterhaltungswert im Vordergrund, weniger die Lösung des gesellschaftlichen Problems dahinter.