Schweizer Großbanken geben amerikanischem Druck nach
19.06.2007 um 23:41Grossbanken ziehen aus Iran ab
Zürich. Credit Suisse und UBS haben innert Jahresfrist ihre Verpflichtungen gegenüber Iran und Syrien um über 95 Prozent abgebaut – ganz nach dem Gusto der USA.
Balz Bruppacher/AP
Der mit Wirtschaftlichkeits- und Risikoüberlegungen begründete Bruch der Schweizer Grossbanken mit Ländern, die von den USA als «Schurkenstaaten» angeprangert wurden, hatte Anfang 2006 weltweites Aufsehen erregt. Nun zeigt sich der Schritt auch in der Bankenstatistik 2006 der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Im Fall Iran sind die Verpflichtungen von Credit Suisse (CS) und UBS – oder umgekehrt betrachtet die iranischen Guthaben – gegenüber 2005 um 1,34 Mrd. Fr. oder 96% auf 61 Mio. Fr. geschmolzen. Nicht ganz so rasch geht der Abbau der Guthaben der Grossbanken in Iran. Sie haben sich innert Jahresfrist von 1,13 Mrd. Fr. auf 543 Mio. Fr. gut halbiert. Noch umfangreicher gestaltete sich der Rückzug aus dem Geschäft mit Syrien, das die Grossbanken bis 2003 noch massiv ausgebaut hatten. Die syrischen Guthaben bei CS und UBS sackten innerhalb eines Jahres um 4,9 Mrd. Fr. oder 98% auf 118 Mio. Franken. Auf dem Höhepunkt des Syrien-Geschäfts hatten die Grossbanken Ende 2003 Verpflichtungen von 13,47 Mrd. Fr. gegenüber Syrien. Schon bisher unbedeutend gewesen waren dagegen die Guthaben der Grossbanken in Syrien; sie werden in der SNB-Statistik Ende Jahr noch auf 8 Mio. Fr. beziffert.
Die gesamten iranischen Guthaben bei allen 104 erfassten Banken in der Schweiz sanken 2006 um 764 Mio. Fr. oder 46% auf 911 Mio. Franken. Im Fall Syriens verliessen 6,31 Mrd. Fr. oder 67% der Gesamtsumme den Finanzplatz Schweiz. Die syrischen Guthaben machen noch 3,07 Mrd. Fr. aus. Das ist der tiefste Stand seit der ersten Hälfte der 90er-Jahre.
Umgekehrt wuchsen etwa die Guthaben aus Saudi-Arabien bei Banken in der Schweiz innert Jahresfrist um gut ein Fünftel auf rekordhohe 10,31 Mrd. Franken.
So sieht die Realität der freien Weltwirtschaft aus.
Wie seht ihr das, abgesehen davon dass es gegen "Schurken" geht -
Ist es hinnehmbar, dass die Banken fast offiziell erpresst werden können, bestimmte Länder auszuhungern.
Andererseits ist es vlt sogar ein Vorteil, wenn ein "Schurke" nicht mehr vom Großkapital solcher Banken abhängig ist? Könnte man das vlt auch als Chance sehen?
Zürich. Credit Suisse und UBS haben innert Jahresfrist ihre Verpflichtungen gegenüber Iran und Syrien um über 95 Prozent abgebaut – ganz nach dem Gusto der USA.
Balz Bruppacher/AP
Der mit Wirtschaftlichkeits- und Risikoüberlegungen begründete Bruch der Schweizer Grossbanken mit Ländern, die von den USA als «Schurkenstaaten» angeprangert wurden, hatte Anfang 2006 weltweites Aufsehen erregt. Nun zeigt sich der Schritt auch in der Bankenstatistik 2006 der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Im Fall Iran sind die Verpflichtungen von Credit Suisse (CS) und UBS – oder umgekehrt betrachtet die iranischen Guthaben – gegenüber 2005 um 1,34 Mrd. Fr. oder 96% auf 61 Mio. Fr. geschmolzen. Nicht ganz so rasch geht der Abbau der Guthaben der Grossbanken in Iran. Sie haben sich innert Jahresfrist von 1,13 Mrd. Fr. auf 543 Mio. Fr. gut halbiert. Noch umfangreicher gestaltete sich der Rückzug aus dem Geschäft mit Syrien, das die Grossbanken bis 2003 noch massiv ausgebaut hatten. Die syrischen Guthaben bei CS und UBS sackten innerhalb eines Jahres um 4,9 Mrd. Fr. oder 98% auf 118 Mio. Franken. Auf dem Höhepunkt des Syrien-Geschäfts hatten die Grossbanken Ende 2003 Verpflichtungen von 13,47 Mrd. Fr. gegenüber Syrien. Schon bisher unbedeutend gewesen waren dagegen die Guthaben der Grossbanken in Syrien; sie werden in der SNB-Statistik Ende Jahr noch auf 8 Mio. Fr. beziffert.
Die gesamten iranischen Guthaben bei allen 104 erfassten Banken in der Schweiz sanken 2006 um 764 Mio. Fr. oder 46% auf 911 Mio. Franken. Im Fall Syriens verliessen 6,31 Mrd. Fr. oder 67% der Gesamtsumme den Finanzplatz Schweiz. Die syrischen Guthaben machen noch 3,07 Mrd. Fr. aus. Das ist der tiefste Stand seit der ersten Hälfte der 90er-Jahre.
Umgekehrt wuchsen etwa die Guthaben aus Saudi-Arabien bei Banken in der Schweiz innert Jahresfrist um gut ein Fünftel auf rekordhohe 10,31 Mrd. Franken.
So sieht die Realität der freien Weltwirtschaft aus.
Wie seht ihr das, abgesehen davon dass es gegen "Schurken" geht -
Ist es hinnehmbar, dass die Banken fast offiziell erpresst werden können, bestimmte Länder auszuhungern.
Andererseits ist es vlt sogar ein Vorteil, wenn ein "Schurke" nicht mehr vom Großkapital solcher Banken abhängig ist? Könnte man das vlt auch als Chance sehen?