Ja, ich rieche hier auch Fundamentalismus und zwar den der sich auf das bezieht, was uns so vorgekaut wird. Wer glaubt, das das bestehende System nicht verbesserungswürdig ist...
Die wiederholte Fragestellungen sind mir bekannt: z.B.
»Denn selbst wenn wir wissen, daß Mädchen in gemeinsamen Unterricht mit Jungen benachteiligt sind, wäre noch zu klären, ob dies an der Koedukation selber liegt, oder eher an unserem Umgang damit.«
Oder:
»Reine Mädchenschulen– und das sind insbesondere christlich gebundene –rekrutieren demnach ihre Schülerinnen
aus anderen sozialen Schichten als gemischtgeschlechtliche Schulen. Weil sie eine Elite anziehen, ist diese Elite später auch besser in den naturwissenschaftlich/mathematischen Studiengängen vertreten. Der Zusammenhang scheint nicht nur für Deutschland, sondern international zu gelten.«
Oder:
»Die meisten Schulen in Neuseeland sind „co-ed“, d.h. für Schülerinnen und Schüler gemeinsam. Zurzeit erfreuen sich die „single-gender-schools“ (reine Mädchen- oder Jungenschulen) wachsender Beliebtheit. Über die Vorzüge des einen und des anderen Modells gibt es völlig gegensätzliche Ansichten und Überzeugungen. Gerade weil wir in Deutschland diese Wahl nicht haben, herrschen hierzulande oft bizarre Vorstellungen über getrennt-geschlechtliche Schulen.«
Ich favorisiere einen bewussteren Umgang mit der Geschlechtertrennung als mögliche Alternative im Sozialleben, aber nicht dogmatisch. bzw. religiös-fundamental.
Für mich ist vor allem wichtig, daß jeder die Möglichkeit hat, sich auch eine Lebensweise erschliessen zu können, die auf eine generelle Vermischung der Geschlechter als dogmatisches Muß verzichten kann.
Es ist nicht richtig, daß in Deutschland nicht darüber nachgedacht wird, denn es soll sogar hier zu Lande Leute geben, die sich über einmal getroffene, politisch gewollte Entscheidungen nachzudenken trauen.