Vereinigte Staaten von Europa

@Fipse Auch möglich, sofern diese Parteien, zumindest in Deutschland, gegründet werden.

Opportunity schrieb:Alle müssten an einem Strang ziehen.

Ja das ist die Grundvoraussetzung und da hab ich meine Zweifel.
Ich mein ..schau Dir mal die Lebenskultur und die Bedürfnisse an... auch wenn es sich n bisserl angeglichen hat... die unterscheidet sich doch immernoch sehr.
Das ganze ist n bisserl wie ne Zwangshochzeit... man heiratet und hofft darauf, dass man sich mit der Zeit lieben lernt.
Ich finde einfach es wäre besser, wir würden mal zuerst Freunde und falls wir uns eines Tages heiss und innig lieben, können wir dann ja immernoch heiraten ;)

@Glünggi
Ja das stimmt, das sieht man ja ganz deutlich schon an den Vorschlägen zur Eurorettung. Die einen sagen ne wir machen einfach unendlich viele Rettungsschirme bis ganz Europa pleite ist, die anderen sagen wir brauchen europäische Steuern und wieder andere wollen Eurobonds, aber jeder hält den anderen Vorschlag für schlecht, weil es einfach für den eigenen Staat nicht die optimale Lösung wäre.
Wir haben hier so viele verschiedene Mentalitäten, Meinungen und Wirtschaftsleistung auf engstem Raum und keiner ist bereit ein Kompromiss zu schließen.

ich frage mich immer:
für was soll es gut sein ??
vereinigte Staaten von Europa,,,
klingt für mich immer nur nach planwirtschaft ,abzocke und vorbei regieren am bürger..
ich glaube,man kann 500 milionen menschen nicht zentral regieren,und vor allen bei so vielen nationalitaeten...

@GrandOldParty

In anderen Ländern ist dem ja schon längst. Und man muss sich nur mal anschauen was für ein Aufwand die Lissaboner Verträge waren dank all den Volksabstimmungen. Eine wirkliche Zentralregierung schaffen ist in den nächsten 20 jahren unmöglich.

@farkas1
Naja es gäbe da schon ein paar Vorteile. Z.B. eine militärische Macht und eine stärkere Verteidigung, eine enorme Wirtschaftsleistung und mehr Gewicht im Weltgeschehen bekommen.
Die Nachteile hast du gerade aufgezählt. Die Politiker nehmen ja gerne USA als Beispiel, wie super das klappen würde, aber da waren es eben ganz andere Vorraussetzungen, wie @Glünggi schon schrieb

@Opportunity

das militaerische wird total überbewertet und ist glaube ich auch nicht mehr erforderlich,
denn die welt kann sich keine großen kriege mehr leisten.
und wirtschaftlich--naja.man muß nicht immer die nr.1 sein
weniger macht mehr glückliche menschen und würde das krankenkassensystem enorm entlasten ...
von der lebensqualitaet mal ganz abgesehen,,wir wissen doch alle,es gibt kein stetiges wachstum ,,,,

@farkas1

Mit dem militärisch, wäre ich mir nicht ganz so sicher. Dahinter steckt nämlich meist eine riesen große Lobby. Und Konfliktherde gibt es im Nahen Osten noch genug.

farkas1 schrieb:weniger macht mehr glückliche menschen

Da hast du eigentlich schon recht mit, allerdings kommt es auch auf die Regierenden an. Ein Land kann praktisch wenig Macht haben, aber den Bürgern geht es trotzdem schlecht, weil die Regierenden was anderes mit dem Geld machen oder vielleicht sogar nach Macht streben, z.B. Deutschland wir sind jetzt keine Supermacht oder so und trotzdem schmeißen wir mit Geld um uns und die Bürger machen sich sorgen, naja okay uns geht es vergleichsweise aber eigentlich gut :). Andererseits kann ein solcher Staat besser auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen.

Immer mehr Politiker fordern die USE. In der Hinsicht stimme ich denen als Antinationalist zu. Patriot könnte man immer noch sein, die USE wäre ohnehin ein föderaler Bundesstaat. Natürlich müsste eine neue Wirtschaftspolitik her und ne Währungsreform.
Ich sehe mich als Europäer, nicht als Deutschen

GrandOldParty schrieb:Die derzeitge EU funktioniert doch nicht mal, da werden die USE auch nicht gehen.

Weil das EU Konstrukt auch nicht demokratisch ist. Es ist nix anderes als ein parlamentarisches Kommissionsgebilde, dahinter die private Finanz- und Wirtschaftselite.
Und was die verschiedenen Mentalitäten der Europäer betrifft... Es reicht schon, wenn du nen Friesen mit nem Bayern vergleichst! Außerdem sind Mentalitäten nicht erblicher Natur, sondern werden so suggeriert und anerzogen. Ich kenne auch Saudis, die hier geboren wurden und in liberalen Verhältnissen aufwuchsen, die verhalten sich für mich genauso Deutsch wie die echten, religiös sind sie auch nicht oder nur wenig.

@collectivist

collectivist schrieb:Immer mehr Politiker fordern die USE

Könntest du mir bitte ein paar andere nennen, ich weiß nämlich nicht wer das noch gefordert hat.
Wäre nett zu wissen, danke ;)

Ich bin im Grunde auch für ein geeintes Europa, allerdings würde ich doch gerne die wählen, die wichtige Entscheidungen für uns treffen und generell sollte das Volk vorher gefragt werden, weil ich das Gefühl habe, dass viele so einen Staat nicht wollen. Was vielleicht darin begründet liegt, dass viele an dem "alten" klammern und Angst vor neuem haben.
Im Augenblick ist die USE, allerdings reine Utopie, wenn man mich fragt, denn viele Politiker beharren eben auf das jetzige System

@collectivist Ach, solche Relativierungen und Erklärungen höre ich immer wieder. Sie machen die Sache aber nicht richtiger. Der Friese und der Bayer sind beides Deutsche. Spanier und Deutsche nicht, Polen und Briten nicht, Franzosen und Italiener nicht.

Es gibt keine "europäische Identität" und die wird es auch nie geben. Dazu sind die Kulturen viel zu unterschiedlich. Viel zu unterschiedlich. Mal abgesehen von den Sprachen.

Am Ende des Tages ist ein Italiener ein Italiener und ein Deutscher ein Deutscher.


Ich möchte nicht, dass ein Franzose, ein Italiener, ein Pole oder sonst wer über Deutschland entscheidet. Wir können in Frieden, Freiheit und Freundschaft miteinander leben. Ich will in Italien Urlaub machen können und die Italiener können hierher kommen. Wir können handeln, Schüleraustausche machen, gemeinsame Kulturzentren einrichten usw.

Alles kein Problem.

Aber am Ende des Tages soll bitte ein Deutscher die Geschicke Deutschlands lenken und deutsches Steuergeld soll in Deutschland verwendet werden. Und ich bin mir ziemlich sicher, ein Italiener denkt genauso.

Frieden? Ja.
Freundschaft? Ja.
Handel? Ja.
Austausch? Ja.

Politische Union? Nein.

@collectivist
Ich hab auch mit Italienern Häuser in der Schweiz gebaut. Die machten ihre Arbeit auch nicht schlechter als dies ein Schweizer getan hätte.
Aber geh mal nach Italien und bau da ein Haus.
Tugenden wie Pünktlichkeit und genaues Arbeiten, haben dort einfach noch nicht den selben Stellenwert wie bspw. in Deutschland oder der Schweiz.
Sie sehens halt n bisserl lockerer. Ist doch egal wenn der Wasserspeicher nen Monat zu spät geliefert wird oder der Boden etwas schief ist.
Von Korruption müssen wir gar nicht erst anfangen zu reden.
Also ich hab genug Storys von Italienern gehört die in ihrer alten Heimat verzweifelt sind beim bau ihres Hauses.
Weil sie sich einfach etwas anderes gewohnt sind von der jahrelangen Arbeit bei uns.
In Italien nennt man sie Schweizer, weil sie so pingelig sind und dauernd rumstressen.
Sicher.. Ausnahmen bestätigen die Regel... und es hat sich auch shcon etwas angeglichen.. aber das braucht noch.
Ich mein da werden sich die Deutschen noch grün und blau ärgern... und werden dabei auf Unverständniss stossen.
Einfach weil in den verschiedenen Ländern ein unterschiedlicher Way of Life gelebt wird.

@GrandOldParty

Man muss ja nicht zwanghaft eine politische Union im Stile der USA bauen. Aber eine gemeinsam koordinierte Wirtschts-und Außenpolitik würde jedem Land zugute kommen. Intern kann man weiterhin Gesetze und Politik gestalten.

Fipse schrieb:Aber eine gemeinsam koordinierte Wirtschts-und Außenpolitik würde jedem Land zugute kommen.

Nein, das geht aber nicht und genau das wussten ja die sog. "Väter der EU". Wirtschaftliche Integration führt zwangsläufig zu politischer Integration, haben sie richtigerweise erkannt. Das will ich nicht.

Ich bin für eine Freihandelszone, mehr nicht.

@GrandOldParty

GrandOldParty schrieb:Ich bin für eine Freihandelszone, mehr nicht.

ich bin für geschlossene grenzen und hohe zollabgaben.

@Opportunity
In der Linkspartei jeder dritte, bei den Grünen gibt es auch die ein oder anderen Befürworter, Joschka Fischer war damals sogar der Ansicht, eine europäische Nation sei eine gute Idee. In Brüssel gibt es auch viele Protegierer, insbesondere Barroso und van Rompuy, dessen Gegner der britische EU Parlamentarier Nigel Farage ist, ein isolationistischer, radikalföderalistischer Nationalist
@GrandOldParty
Denkst du, Mentalitäten sind genetisch vererbt? Das glaube ich kaum. Es sind halt soziologische Umwelteinflüsse, aber im Kern ist der Mensch stark formbar.
@Glünggi
Ja den Way of Life sehen Südländer etwas gelassener. Es ist schwerer, sie mit dem Raubtierkapitalismus beherrschen zu können. Sie LEBEN sprichwörtlich, während die Deutschen absolut Obrigkeithörig und opportun sind, viel zu stressig und fordernd.

@collectivist Natürlich ist der Mensch formbar, aber es gibt gewisse Einflüsse, die lassen sich nur schwer umkehren. Ich lebe z.B. in Deutschland und auch meine Freizeit verbringe ich hier. Natürlich verlasse ich dieses Land häufiger als meine Eltern. Aber dennoch nicht so häufig, dass ich mich mit meinen Nachbarländern irgendwie sentimental verbunden fühle.

Verstehst du? Im Alltag bleiben wir Deutsche, Italiener, Spanier usw.

@GrandOldParty
Warum sehe ich mich als einen Europäer? So schwer kann es doch nun wirklich nicht sein. Ich spalte nicht, indem ich differenziere, ich erkenne die Gemeinsamkeiten. Historisch gesehen haben die meisten Europäer die selben indoeuropäischen Vorfahren.

@collectivist
Ja... wobei eben, die Eingewanderten, haben eigentlich kein Problem sich umzustellen.
Aber irgendwie scheint sich dieser way of life nicht exportieren zu lassen.
Naja.. aber im Laufe der Klimaerwärmung kanns ja noch was werden mit dem "dolce vita" in Deutschland ;)