Die linke Misere - das Kind mit dem Bade ausschütten...

und raus kommt eine langweilige sendung mit hoher quote *arg*

Das alles ist normal und nicht weiter Verwunderlich. Politisches Desinteresse des Bürgersund Medienübermacht der besitzenden Klasse erzeugt nun mal ein Klima in dem originäres"linkes" Gedankengut schlecht gedeihen kann.

Man verwechselt hierzulande und auchhier im Forum gerne "links" mit Stalinismus und SED. Auch das ist der Indooktrinationgeschuldet - aber eben nicht nur - wenn ich hier im Forum die Beiträge einiger jungersich als "links" verstehender User lese, so sehe ich dass es selbst unter jungen "Linken"abenteuerliche Vorstellungen darüber gibt, was "links" ist.

"Links" ist weder dasparanoide Machtstreben eines Stalin, noch die bieder-brutale Parteibürokratie desehemaligen Staatsapparats der SED. Das sind Verwerfungen und Fehlentwicklungen, derspeziellen Situation geschuldet, in der die Vertreter der "Linkern" sich in diesen Zeitenbefanden.

Die Lehren, die ein Lenin aus den Erfahrungen der Pariser Kommune zoghaben weniger mit "linker Denke" zu tun als mit einem Programm der "Machtergreifung" und"Machterhaltung".

So konnte Lenin unbedenklich den "Generalwirtschaftsplan" einesgrosskapitalistischen deutschen Unternehmers den dieser für den Krieg seines Kaisers undReichs ausgearbeitet hatte, in vergleichbarer Situation einsetzen und das Ganze"Kriegskommunismus" nennen. ...

Es hatte dies aber mit "Kommunismus" nichts zutun - dafür umso mehr mit Planwirtschaft zur Kriegsführung und damitMachterhaltung.

Die Planwirtschaft - eine "Erfindung" des kriegführendenKapitalisten (Walter Rathenau!) als kriegsentscheidende Waffe des bolschewistischenRussland im Bürgerkrieg!

Linkes Gedankengut? Eher Sachzwang!

Link: de.wikipedia.org (extern)

Die Pariser Kommune....

<"Die Pariser Kommune des belagerten Paris markiertesozialgeschichtlich den Beginn einer neuer Epoche. Nach Sebastian Haffner ging es dabei"zum ersten Mal um Dinge, um die heute in aller Welt gerungen wird: Demokratie oderDiktatur, Rätesystem oder Parlamentarismus, Sozialismus oder Wohlfahrtskapitalismus,Säkularisierung, Volksbewaffnung, sogar Frauenemanzipation - alles das stand in diesenTagen plötzlich auf der Tagesordnung." Aus diesen Gründen wird die Zeit der PariserKommune verschiedentlich auch als ein Manifestationspunkt der Modernebezeichnet.">



SO gefährlich schien dem preussischen Generalstab dieEntwicklung in Paris, dass sie die gerade eben gefangengesetzten 100.000 Soldaten derfranzösisch-kaiserlichen Armee den französischen Generälen zur Niederschlagung dessozialistischen Experiments ausliehen, das, anders als das bolschewistische - 46 Jahrespäter - sich durch demokratische Strukturen auszeichnete - geradezu radikal-demokratischgenannt werden kann.

Die 100.000 Mann unter dem Befehl der gerade durch Preussenbesiegten Generale sorgten dann in der "Blutwoche" dafür dass dem Versuch den Umsturz mitdemokratischen Mitteln zu erreichen ein überaus blutiges Ende bereitet wordenist.

Der Versuch Verbesserungen der europaweit überaus schlechten Lebensbedingungen für dieBauern und Arbeiter zu erreichen war "links" und wurde seitens der herrschenden Klassenstets auch mit polizeilichen und militärischen Mitteln bekämpft.

Versuche dieLebensbedingungen der unterdrückten und ausgebeuteten Massen zu verbessern wurden inallen Ländern und vielfach versucht. Fast immer endeten diese Versuchetragisch.

Paradebeispiel in Deutschland für einen spontanen selbstorganisiertenVersuch ist der Aufstand der schlesischen Weber, nach dessen brutaler Niederwerfungdurch preussisches Militär ist Heinrich Heines Gedicht entstanden...

HeinrichHeine

Die schlesischen Weber

Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen amWebstuhl und fletschen die Zähne:
"Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wirweben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch demGötzen, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebensgehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft, gefoppt und genarrt -
Wir weben, wirweben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnteerweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie Hunde erschießenläßt -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nurgedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder denWurm erquickt -
Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhlkracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht -
Altdeutschland, wir weben deinLeichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wirweben!"

(1844)

"Links sein" bedeutet für Politiker, auf Kosten anderer großzügig zu sein.

@Hansi

Der war gut.

Schau dir mal die Verteilung desBruttonationaleinkommen an.

"meinst du das die ddr perversion war ?"

das is doch jetz nich wahr, oder? es gibtdochs chon nen thread voll mit der scheiße, muss das jetz in jedem polit-threadkommen?

@jafrael jetz weiß ich warum du so viele beiträgehast^^

"Allerdings! Als ich Sabine Christiansen nach fast 2 Jahren Abwesenheitwieder einmal "bestaunen" durfte"

die sendung tust du dir an?

@jafrael
wow,Respekt, dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen.
Ich würde "links"allerdings nicht nach dem politischen Lager sondern eher nach den Vorstellungen undTaten, die auf eine positive Veränderung der Lebensumstände für die Masse der Bevölkerungabzielen, zuordnen.
Stalin , die DDR-Nomenklatura und andere "sozialistische"Diktaturen waren alles, nur nicht links. Lenin, Mao und Fidel waren es nur bis zu einemgewissen Punkt ihrer Karriere.

@Liciachris

"Ich meine, wir sollten der Gerechtigkeit nochmal eine Chance geben,aber dazu müssen wir uns besser bemühen, zu verstehen, wer was will undwarum."

Endlich hast du erkannt was ich schon immer sagen wollte......*freu*

@ JAfrael

Bewundere Dich für dein Interesse an Heinrich heine...zunal ihc dasGEdicht auswendig kann...

(Heinrich Heine 1797-1956)



Diegescheiterte Revolution

Doch als die schwarz-rot-goldene Fahn,
Deraltgermanische Plunder,
Aufs neue erschien, da schwand mein Wahn
Und diesüßen Märchenwunder.

Ich kannte die Farben in diesem Panier
Und ihreVorbedeutung:
Von deutscher Freiheit brachten sie mir
Die schlimmsteHiobszeitung.

Schon sah ich den Arndt, den Vater Jahn
Die Helden ausanderen Zeiten
Aus ihren Gräbern wieder nahn
Und für den Kaiserstreiten.

Die Burschenschaftler allesamt
Aus meinenJünglingsjahren,
Die für den Kaiser sich entflammt,
Wenn sie betrunkenwaren.

Ich sah das sündenergraute Geschlecht
Der Diplomaten undPfaffen,
Die alten Knappen vom römischen Recht,
Am Einheitstempel schaffen-(…)


Wenns wieder mal schief geht werde ich mich an das Gedichterinnern....

"Links sein" bedeutet für Politiker, auf Kosten anderer großzügig zu sein.">Diesentypischen "Hansi" wollte ich doch noch mal zitieren, weil er so schön die Unbildung dermeisten "rechtslastigen" User demonstriert. Billigstes, polemisches Stammtischniveau, demdann natürlich die üblichen Verdächtigen Beifall zollen. Aber nun lieber wieder zu etwasgehaltvollerem -

Zu "zaphodB":

<"Ich würde "links" allerdings nicht nachdem politischen Lager sondern eher nach den Vorstellungen und Taten, die auf einepositive Veränderung der Lebensumstände für die Masse der Bevölkerung abzielen,zuordnen.">

Dem möchte ich mich anschliessen. Genau DAS ist - konsequent zu Endegedacht, DAS was Sozialismus bedeutete und bedeuten sollte - eben jener Sozialismus, dender sog. "reale" weder verstanden hatte noch repräsentierte. Es ist aber sinnvoll hiererst mal zu erläutern WIE der Begriff "links" zustande gekommen ist.


<"Stalin, die DDR-Nomenklatura und andere "sozialistische" Diktaturen waren alles, nur nichtlinks. Lenin, Mao und Fidel waren es nur bis zu einem gewissen Punkt ihrerKarriere.">

Auch hier meine Zustimmung. Man kann das gar nicht oft genugschreiben, wenngleich die "Hansis" des Forums es weiterhin nicht zur Kenntnis nehmen undmit ihrer billigen Hetze gegen alles was "links" ist fortfahren werden.

"Links" das war immer auch und vor allem Gegner des übersteigerten Nationalismus und dermit dieser politischen Krankheit immer auch einhergehenden Ausbeutung undUnterdrückung.


Heine und die "Nationalen":

1820 schrieb Heinrich Heinezu diesen Vorgängen
auf
dem Wartburgfest:

„Das war ein Vorspiel nur, dort woman Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende Menschen.“

Und weiter:

„Auf derWartburg hingegen herrschte jener unbeschränkte Teutomanismus, der viel von Liebe undGlaube greinte, dessen Liebe aber nichts anderes war als
Hass des Fremden und dessenGlaube nur in der Unvernunft bestand, und der in seiner Unwissenheit nichts Besseres zuerfinden wusste, als Bücher zu verbrennen!“
(H. Heine, Werke
Band 4, Frankfurt/Main1968, S. 415)

Heinrich Heine analysierte, dass unter der unzweifelhaft richtigenLosung „Für die Einheit Deutschlands“, eben jene Deutschtümler, die es zum Fremdenhass,zum Rassismus, zur Bücherverbrennung, zu Mord und Totschlag kommen lassen werden, diewirklichen Demokraten überfluten werden, denn ihnen stehen „jene mächtigen Formel zuGebote, womit man den rohen Pöbel
beschwört, die Worte „Vaterland, Deutschland,Glauben der Väter“ usw. elektrisieren die unklaren Volksmassen noch immer weit sichererals die Worte: ‚Menschheit, Weltbürgertum, Vernunft der Söhne, Wahr-
heit’...“ (Ebd.,S. 417)

Heinrich
Heine beschreibt sehr anschaulich, welcher aggressiveNationalismus von vornherein in bestimmten Kreisen steckte, die mit Enthusiasmus dieerste Strophe des Deutschlandliedes als ihr Leitmotiv betrachteten:

Deutschland,Deutschland über alles, über alles in der Welt.

In „Ludwig Börne, eineDenkschrift“, schildert Heine bereits erschreckend genau, was die Wartburg’schenDeutsch-Nationalen, die „Altdeutschen“, die
zackigen Burschenschaftler zu tungedenken, wenn „Deutschland über alles in der Welt“ Geltung habe:

„Im Bierkellerzu Göttingen musste ich einst bewundern, mit welcher Gründlichkeit meine altdeutschenFreunde die Proskriptionslisten anfertigten, für den Tag, wo sie zur Herrschaft gelangenwürden. Wer nur im 7. Glied von
einem Franzosen, Juden oder Slawen abstammte , wardzum Exil verurteilt. Wer nur im mindesten etwas gegen Jahn oder überhaupt gegenaltdeutsche Lächerlichkeiten geschrieben hatte, konnte sich auf den Tod gefasstma-
chen...“
(Ebd. S. 415,
416)


DAS war AUCH die Position der alten"Linken" im Hin blick auf die "Nationalen", die immer der "Rechten" zuzuordnen waren -von Beginn an vertrat die "Rechte" die Partei der Herrschenden, des Adels, des Militärsund des grossen Geldes...

Hansis Kommentar war mal neoliberaler Mist -.-

"Dem möchte ich mich anschliessen.Genau DAS ist - konsequent zu Ende gedacht, DAS was Sozialismus bedeutete und bedeutensollte - eben jener Sozialismus, den der sog. "reale" weder verstanden hatte nochrepräsentierte."

Exakt, mit dem Zusatz -nicht verstehen wollte. Man kann dieseRegime Ausnahmslos als Faschistisch bezeichnen.

@sicarius

Mir behagt die Vermengung "relaler Sozialismus" mit Faschismus nicht. Der politischen Hygiene wegen.

Faschismus ist Faschismus und "rotlackierter"Faschismus ist eben KEIN Faschismus, sondern die Perversion des Sozialismus!

Wenndann noch die Gleichsetzung in den Köpfen heisst: Faschismus ist glleich Nazis, DANNhaben wir die Relativierung an der es der NEUEN Rechten" so gelegen ist - wonach sie sichsehnen. Zumal bei vielen jungen Menschen die inflationäre Verwendung des"Faschismus-Vorwurfs" ohnhin für Abwertung und Einebnung des "realen" Faschismussorgt!

Ich hoffe Du verstehst meine Bedenken.

"Mir behagt die Vermengung "realer Sozialismus" mit Faschismus nicht. Der politischenHygiene wegen."
Hatte das Gefühl auch, aber wollte eher daraufhin weisen das diesePerversionen nich einfach aus dem (eben Humanistischen) Sozialismus entwachsen können.Alleine schon da diese 'Kommunistischen' Regime meist als 1 Mann Regierungen beginnensagt doch schon alles über die Ernsthaftigkeit ihrer sozialen Absichtenaus.
Warscheinlich is es einem Kim jong, Hitler, Stalin oder Mao(den späten) egal wasfür ein Regime sie führen, Hauptsache sie besitzen diese Machtfunktion und haben ihreebenfalls völlig unpolitischen Feudalherren an ihrer Seite. Ob diese Apparate rot oderbraun gefärbt sind dürfte mehr mit ihrer Geschichte und der des Staates zu tun haben alsmit ihrem politischen Interesse.
Das mal als Versuch einer Psychoanalytischenherangehensweise.

Nur eine kleine Richtigstellung am Rande

"meinst du das die ddr perversion war?"

das is doch jetz nich wahr, oder? es gibt dochs chon nen thread voll mit derscheiße, muss das jetz in jedem polit-thread kommen?

@jafrael jetz weiß ich warumdu so viele beiträge hast^^

@al-chidr
"Allerdings! Als ich SabineChristiansen nach fast 2 Jahren Abwesenheit wieder einmal "bestaunen" durfte"

diesendung tust du dir an?

@ Jafrael

Ich stimme dir fast lückenlos zu (Ich habe jedoch eine andere Meinungvon Fidel Castro. In einigen Punkten ein Abweichler, aber im großen und ganzen eingroßartiger Kämpfer gegen das kapitalistische Hegemonial- und Gleichschaltungsbestrebenund für eine gerechte Sache.). Ich finde es schade, dass sich so wenig rechtsorientierteUser oder fanatische Kapitalisten hier zu Wort melden. Hat es ihnen die Spracheverschlagen bei so viel Wahrheit und Sinn für Gerechtigkeit, mit dem die ursprünglichenIdeen nun einmal behaftet sind ?

Zu deinen Zitaten aus dem kommunistischenManifest: Genau das erste Kapitel fand ich auch sehr bemerkenswert und auch eindrucksvollzu sehen, wie sehr seine Aussagen selbst mit den heutigen Umständen harmonieren. Marxsprach dort vor mehr als hundert Jahren Worte aus, die mir heute bei der Betrachtungunserer Welt in den Sinn kamen (zumindest vom Kern der Aussage her;-) ).

@Hansi

Hansi schrieb am 15.04.2007:"Links sein" bedeutet für Politiker, auf Kosten anderer großzügig zusein.

...und "Mitte-rechts sein" bedeutet für Politiker (=Vertreter derIndustrie), auf Kosten anderer gewinnsüchtig zu sein.

Was ist uns lieber? ;)

links sein ist ja immer so eine schöne Sache, das Problem ist doch nur wer dann wirklichbereitwillig die Kosten der sozialen Umverteilung trägt...
übrigens fällt mir in demZusammenhang immer auf, dass sozialistische Systeme allgemein hin zu Totalitarismusneigen (eigentlich kein Wunder denn wer würde schon jemanden wählen der Kostenbringt)

zum Thema linke in TV-schows werd ich wohl nie die Abschlussszene einerSendung über Erbschaftssteuer vergessen als zum Schluss jeder Politiker einen angefangenSatz bekam und den dann zu Ende bringen sollte...
Satz für die Frau von derLinks-partei: An Paris Hilton bewundere ich.....

-dahak- schrieb:übrigens fällt mir in dem Zusammenhang immer auf, dass sozialistische Systemeallgemein hin zu Totalitarismus neigen

.

Na, sie sind ja auch nie wirklichsozialistisch, darum geht es mir ja hier.
Wo auch immer Sozialismus oder Kommunismuszu verwirklichen versucht wurde, wurde entweder gezielt unterwandert oder vomkapitalistischen Ausland (Bürger-)Krieg angezettelt.