"Das zentrale Ergebnis der Studie „Vom Rand zur Mitte“ (2006), dass sich
verfestigte rechtsextreme Einstellungen nicht nur am Rand der Gesell-
schaft, sondern auch in deren „Mitte“ finden, fand seither vielfach Ein-
gang in mediale und gesellschaftspolitische Debatten.
Mittlerweile ist es allgemeiner Konsens, dass Rechtsextremismus eben kein „Randproblem
unter Jugendlichen im Osten Deutschlands“ ist. Das Problem „Rechts-
extremismus“ betrifft vielmehr alle Bevölkerungsschichten, Generatio-
nen und Regionen und erfordert das entschiedene Engagement aller
gesellschaftspolitischen Kräfte.
Als Hauptursachen hoher Zustimmungswerte für rechtsextreme Aussagen identifizierten unsere bisherigen Studien neben wirtschaftlicher und sozialer Deprivation insbesondere die
Unzufriedenheit mit dem Privatleben und ein Gefühl politischer Einflusslosigkeit.
Heute, im Jahr 2010 und zwei Jahre nach dem Beginn der Finanz- und
Wirtschaftskrise, fragen wir in einer neuen Studie erneut danach, wie es
um unsere Demokratie bestellt ist. Welche Entwicklungen lassen sich an-
gesichts aktueller gesellschaftspolitischer Herausforderungen mit Blick
auf den Rechtsextremismus feststellen?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Finanz- und Wirtschaftskrise und rechtsextremen Einstellun-
gen? Befindet sich die „Mitte“ in der Krise und bedeutet dies etwa eine
Krise der Demokratie? Und was heißt das für Politik und Gesellschaft?"
http://library.fes.de/pdf-files/do/07504.pdf