@Chiliast Selbst den Begriff der "Deutschenfeindlichkeit" muss man erstmal definieren. Ich meine es gibt "Deutschenfeindlichkeit", aber nicht unbedingt aus Spaß an der Freude. Wenn du manche Migranten und ihre kinder frägst, die in Deutschland geboren und/oder aufgewachsen sind, dann können die dir eine lange Story von Diskriminierung und Rassismus von der Wiege bis zur Bahre erzählen. Ich hab einen Kumpel, der ist kurdischer Abstimmung und der sagt mir auch, dass er keine Deutschen mag. Aber das aus einer Frustration heraus, weil er das Gefühl hat er ist nur der "scheiss Ausländer".
Ich kann dir auch mit Sicherheit sagen, dass es nicht nur Deutsche sind auf die los gegangen wird. Minderheiten gehen auch auf Minderheiten los. Glaub nicht, dass ein Schwarzer oder ein Jude aus Israel neben einem Deutschen unter Umständen nichts zu befürchten haben. Ich persönlich sehe fremdländisch aus und hab dadurch auch nicht unbedingt Vorteile. In der Schule und in meiner Wohngegend hatte ich vor allem meine Kämpfe mit türkischstämmigen Mitschülern.
Und noch eine Sache: Warum Deutsche häufig "einfacher" sind zum angreifen liegt auch eher daran, dass die Deutschen durch ihren Wohlstand, ihren Reichtum und Frieden im Land gemütlich, locker und friedlich sind. Es gibt keine großen Probleme in diesem Land und deswegen ist man Probleme auch nicht gewöhnt und selbst die Kinder wissen nicht, wie sie mit Problemen umgehen sollen. Eltern aus dem Libanon zum Beispiel und ihre Kinder, saugen Probleme mit der Muttermilch auf und sind dementsprechend abgehärtet. Der Libanon ist zum leben eins der härtesten Länder Welt, oder? Ein anderes Beispiel ist Pakistan, hast schon mal gelesen oder gesehen, wie die Menschen da leben? Ist zum Teil echt die Hölle.
Schau dir Länder wie den Libanon, oder beispielsweise Pakistan oder auch Kongo an. Wer aus solchen Ländern nach Deutschland kommt, ist häufig seelisch und mental auf "Überleben" mit evtl. Gewalt getrimmt. Und legt es im friedlichen wohlorganisierten Deutschen auch nicht einfach so unter Umständen ab. Wenn man Einwanderung hat, dann muss schon verstehen lernen, wo Menschen so herkommen, und wie es den Menschen in dem Land geht. Kann man nicht einfach gleich "Assimilation" schreien und aus allen Deutschen machen wollen.
Und was man einfach noch bedenken muss, ich hab das Gefühl du spielst auch darauf an, im Islam gibt es ja diese rigide Trennung zwischen Mann und Frau und dazugehöriger Rollenvorstellung von Mann und Frau. Ein Mann ist eben in seiner Rolle nach "Chef". Und ein "Chef" übt in gewisserweise auch Gewalt an, wenn er sie für nötig hält, um sich in seiner Rolle zu behaupten. Wenn ein Deutscher etc. sich nicht schlagen will, dann wird er eben geschlagen.
Und naja, man sollte nicht drüber reden, aber es gibt halt auch nur einen Koran, auch wenn er von unterschiedlichen Strömungen unterschiedlich interpretiert wird. Da stehen (anscheinend nachweislich) unschöne Sachen drin, wie mit "Ungläubigen" verfahren werden soll. Lassen wir den Extremfall der "Tötungsverse" gegen Ungläubigen bzw. Nichtmuslimen einmal weg. Aber auf jeden Fall ist in Einzelfällen die Antipathie allgemein gegen Menschen aus dem Westen groß. Da bin ich mir selbst unsicher, auch inwieweit diese Aspekte zum Beispiel Muslime in ihrem Verhalten beeinflussen.
Mein kurdischer Kumpel ist zum Beispiel nicht ungebildet, studiert BWL. Aber wenn ich mit ihm spreche, dann hat er auch seine eigene Auffassung von Gewalt. Hat mir auch schon gesagt, was die Deutschen da immer haben, eine "Ohrfeige für eine Frau muss doch mal drin sein".
Aber ich bin so deutsch, dass ich auch eher die Einstellung teile, dass Europäer sich zwischen Ethnozentrismus und Kulturrelativismus üben müssen. Und vielleicht hat die deutsche Linke da auch recht, es geht uns auch nichts an. Koran, seine Lehren, muslimische Länder geht uns einfach nichts an, ist Sache der Muslime, in die wir uns nicht einmischen (sollten). Ist halt dann eigenartig, wie mann dann doch im Alltag damit umgehen soll. Ein Dialog müsste man darüber schon führen.