@al-chidr:
Die Frage ist wie wir "Mitschuldig" definieren.
Ich sehe das so,dass auf allen Seiten negative Entwicklungen zu sehen waren, welche die Lage sehrangespannt und destabilisiert haben. Aus dem Grund sehe ich ALLE Parteien alsgleichschlimm an. Das ist meine Meinung. Das es im Verlauf des Krieges vollkommen egalwar wer der Schlimmste ist und wer nicht, ist auch klar, denn da hat jeder jedenumgebracht. Eine Sache muss man aber bedenken. Das Millitär war zur Zeit Jugoslawiens inserbien zentralisiert, ergo konnten die Serben auch die meisten Waffen an sich reißen alsdie Lage eskalierte. Dass dann größere Opfer auf der "anderen" Seite zu beklagen waren,ist so hart es auch klingt, eine logische Entwicklung. Die Serben hatten millitärischgesehen nun mal die Übermacht. Das klingt jetzt zwar auch hart und skrupellos, aber ichhabe viele Verwandte und bekannte dort unten, sehr viele, und ich bin "froh" darüber,dass die Sache nicht umgekehrt gelaufen ist...Und jetzt merke ich wieder wie shwer es istüber ein solchen Thema zu "reden", denn mir tun die Opfer auf der anderen Seite sehrleid,jedoch steht im Kontrast dazu die eigene Familie.
Wenn die TudjmanRegierung im Vorfeld andeutet, sich mit
allen Mitteln und mit
Gewalt loslösen zu wollen, dann ist das durchaus ein Grund zur Sorge,NICHT wegen den umstrittenen Plänen Milosevic's ein "Großserbien" zu schaffen, sondernwegen dem recht hohen Anteil der Serben in Kroatien. So weit ich weiss ~30%, hab jetztaber keine Zahlen im Kopf.
Was mir gerade einfällt... wie kommt man eigentlich dazudie berühmte "Amselfeld-Rede" als "Großserbische" Machtansprüche zu deuten? Hab jetztnicht dich gemeint, ist mir grad nur durch den Kopf geschossen, auch weil weiter obenjemand das Thema erwähnt hat.
Ich habe extra versucht mich klar auszudrücken,nämlich dass ich nicht das islamische Volk meinte, sondern die Regierung Bosniens.
Mir fällt daraufhin etwas interesssantes ein. Ich fange mal chronologisch geshen mitden jüngsten Ereignissen an.
Ihr erinnert euch ja an die Wahlen vor ein paar Monatenzur Unabhämgigkeit Montenegros. Die EU hatte ja lustigerweise aus ihren Fehlern gelerntund eine absolute Mehrheit von mindestens 55% gefordert. Dafür waren ,so weit ich weiss~55,5% .
Hier eine kleine Statistik vom Wikipedia Artikel über Montenegro:
#Montenegriner: 267.669 (43,16 %)
# Serben: 198.414 (32,00 %)
# Bosniaken: 48.184(7,77 %)
# Albaner: 31.163 (5,03%)
# Slawische Muslime: 24.625 (3,97 %)
#Kroaten: 6.811 (1,10 %)
# Roma und Sinti: 2.601 (0,42 %)
Es hat KAUM einSerbe dafür gestimmt, jedoch fast alle Montenegriner, den Rest der Stimmen machten dieanderen Bevölkerungsgruppen aus. Findet ihr nicht auch, dass so eine Wahl nicht inOrdnung ist? Die geforderte Mehrheit von 55% ist viel zu wenig und lächerlich...
Ähnlich ging es damals in Bosnien zu;
Hier ein Auszug aus einem Wiki-Artikel überBosnien:
"Volksgruppen: 2.160.000 (48 %) Bosniaken (bosnische Muslime) ,1.670.000 (37,1 %) Serben , 645.000 (13,1 %) Kroaten , Minderheiten 0,6 %(Bosnisch-Herzegowinische Roma, Juden) (seit 1991 fand keine Volkszählung statt, dieDaten stammen aus dem CIA World Factbook für das Jahr 2006[1])."
"Die meistenEinwohner von Bosnien und Herzegowina sind Muslime (43,7 %; Volkszählung 1991),Serbisch-Orthodoxe (31,4 %), und Katholiken (ca. 17,3 %). Minderheiten sind Juden undGläubige sonstiger Religionen (7,6 %)"
Sind jedoch aktuelle Zahlen, Anfang der90er sollte es aber wahrscheinlich ähnlich gewesen sein, also bitte dies berücksichtigen.
Weltoffenheit und Toleranz hin oder her, ich als Serbe(in Bosnien) würde mich
ziemlich schlecht fühlen, wenn die Regierung in Bosnien aus lauter Deppen besteht und"das Volk" mit knapper Mehrheit von etwas über 50% sich für eine Unabhängigkeit Bosniensentscheidet. Immerhin ~30% Serben lebten zu der Zeit in Bosnien, unter einer Regierungdie Serbien feindlich gesinnt war(umgekehrt auch). Die Serben haben natürlich nicht fürdie Unabhängigkeit gestimmt, jedoch die meisten Bosnischen Muslime und noch ein paarProzent anderer Gruppen. Damit hatten sie sie Mehrheit...Ist so eine Abstimmung inOrdnung!?!
Wenn man sich die letzten paar hundert Jahre betrachtet, dann ist dieseSorge gerechtfertigt, auf beiden Seiten. Es wäre eine Illusion zu behapten, dieseGeschehenise gehören der Vergangenheit an. Die Menschen ändern sich nie, sie ändern nurdie Art und Weise wie sie ihre Konflikte behaupten...
Ich bin erstmalfertig...keine Lust mehr