"Geht doch heim ins Reich"
22.02.2007 um 23:18Schweizer in Angst: Die Deutschen kommen
Düsseldorf (RPO). Immer mehrDeutsche
arbeiten und leben in der Schweiz. Für die Schweizer Boulevard-Zeitung"Blick" ein Grund
für die Kampagne "Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?" DieDeutschen als Ausländer,
als Störenfriede? Unsere Leser sind überrascht bis amüsiert.Wir dokumentieren die
Reaktionen.
Die Fakten: Im Jahr 2006 wanderten24.700 Deutsche in die
Schweiz ein, meldete das Fernsehen im Februar. EineSteigerungsrate von 21 Prozent. Die
Deutschen sind mit mittlerweile 170.000Einwanderern die am schnellsten wachsende
Ausländergruppe. Schon 2005 schrieben dieZeitungen von der „Neuen Deutschen Welle“. Die
deutschen Gastarbeiter sind in derRegel bereit, Jobs für geringere Entlohnung
anzunehmen. Sozial-Dumping durch deutscheArbeiter – in der Schweiz gibt es das
tatsächlich. Hinzu kommt: Bei vielen Eidgenossensind die Deutschen seit jeher keine
echten Sympathieträger.
DieKampagne: Am Montag flimmerte erstmals ein
entsprechender TV-Spot über die SchweizerBildschirme. Zu dem weißen Kreuz auf rotem
Grund erklingt die SchweizerNationalhymne. Die Kamera fährt zurück - und ein schwarzer
und ein gelber Balkenschieben sich ins Bild. Das Schweizer Kreuz ist nur noch eine
kleine Marke inmittenvon Schwarz-Rot-Gold. Aus dem Off erklingt die polarisierende
Frage: „Wie vieleDeutsche verträgt die Schweiz?“
Die Vorurteile:Im
Blick-Online-Auftritt heißt es: „Die Invasion aus dem großen Kanton im Norden –billige
Arbeitskräfte, arrogante Sprüche, unangenehmes Selbstbewusstsein.“ VieleEidgenossen
fühlen sich bedroht. „Überfremdung“ – ein in Deutschland geprägter Begrifffindet nun in
der Schweiz Anwendung. „Sie sind überall“, schreibt ein Blick-Redakteurund zählt als
Beispiele Chefetagen, den Bund, Krankenhäuser, Universitäten undBaustellen auf.
Die Erfahrungen: Fast alle Schweizer haben schon ihreErfahrungen mit den
Deutschen gemacht. Einige davon melden sich im „Blick“ zu Wort.„Ich habe vorwiegend
schlechte Erfahrungen mit Deutschen gemacht. Sie kamen mirmeistens unfreundlich vor und
zeigten sich wenig hilfsbereit“, erzählt eine 24-JährigeVisagistin. Eine 20-jährige
Malerin beklagt sich: „In meinem beruflichen Umfeld gibtes immer mehr Deutsche. Ich kann
mich kaum noch mit jemandem auf Schweizerdeutschunterhalten.“
Das sagen
Schweizer über Deutsche
Reaktionen: ImOnline-Forum der Schweizer Boulevard-Zeitung
geht es hoch her. Sowohl Schweizer alsauch Deutsche melden sich zu Wort. Das
Stimmungsbild: differenziert. Einige beklagensich ebenfalls über arrogante Deutsche,
andere weisen auf die großen Gemeinsamkeitenhin und zeigen sich erschrocken über die
nationalistischen Töne. Oft findet sich derHinweis, die Deutschen könnten mehr
Lockerheit gebrauchen.
Der jüngsteBeitrag zur Debatte passt da in seiner
Ironie wie die Faust aufs Auge: Der in Zürichlebende Kunsthistoriker Andreas Vogel hat
ein T-Shirt entworfen, mit dem er und anderesich als Deutsche outen können. Der
Schriftzug „Achtung Deutsch“ prangt als weißesKreuz auf rotem Grund.
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/ausland/409469
Düsseldorf (RPO). Immer mehrDeutsche
arbeiten und leben in der Schweiz. Für die Schweizer Boulevard-Zeitung"Blick" ein Grund
für die Kampagne "Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?" DieDeutschen als Ausländer,
als Störenfriede? Unsere Leser sind überrascht bis amüsiert.Wir dokumentieren die
Reaktionen.
Die Fakten: Im Jahr 2006 wanderten24.700 Deutsche in die
Schweiz ein, meldete das Fernsehen im Februar. EineSteigerungsrate von 21 Prozent. Die
Deutschen sind mit mittlerweile 170.000Einwanderern die am schnellsten wachsende
Ausländergruppe. Schon 2005 schrieben dieZeitungen von der „Neuen Deutschen Welle“. Die
deutschen Gastarbeiter sind in derRegel bereit, Jobs für geringere Entlohnung
anzunehmen. Sozial-Dumping durch deutscheArbeiter – in der Schweiz gibt es das
tatsächlich. Hinzu kommt: Bei vielen Eidgenossensind die Deutschen seit jeher keine
echten Sympathieträger.
DieKampagne: Am Montag flimmerte erstmals ein
entsprechender TV-Spot über die SchweizerBildschirme. Zu dem weißen Kreuz auf rotem
Grund erklingt die SchweizerNationalhymne. Die Kamera fährt zurück - und ein schwarzer
und ein gelber Balkenschieben sich ins Bild. Das Schweizer Kreuz ist nur noch eine
kleine Marke inmittenvon Schwarz-Rot-Gold. Aus dem Off erklingt die polarisierende
Frage: „Wie vieleDeutsche verträgt die Schweiz?“
Die Vorurteile:Im
Blick-Online-Auftritt heißt es: „Die Invasion aus dem großen Kanton im Norden –billige
Arbeitskräfte, arrogante Sprüche, unangenehmes Selbstbewusstsein.“ VieleEidgenossen
fühlen sich bedroht. „Überfremdung“ – ein in Deutschland geprägter Begrifffindet nun in
der Schweiz Anwendung. „Sie sind überall“, schreibt ein Blick-Redakteurund zählt als
Beispiele Chefetagen, den Bund, Krankenhäuser, Universitäten undBaustellen auf.
Die Erfahrungen: Fast alle Schweizer haben schon ihreErfahrungen mit den
Deutschen gemacht. Einige davon melden sich im „Blick“ zu Wort.„Ich habe vorwiegend
schlechte Erfahrungen mit Deutschen gemacht. Sie kamen mirmeistens unfreundlich vor und
zeigten sich wenig hilfsbereit“, erzählt eine 24-JährigeVisagistin. Eine 20-jährige
Malerin beklagt sich: „In meinem beruflichen Umfeld gibtes immer mehr Deutsche. Ich kann
mich kaum noch mit jemandem auf Schweizerdeutschunterhalten.“
Das sagen
Schweizer über Deutsche
Reaktionen: ImOnline-Forum der Schweizer Boulevard-Zeitung
geht es hoch her. Sowohl Schweizer alsauch Deutsche melden sich zu Wort. Das
Stimmungsbild: differenziert. Einige beklagensich ebenfalls über arrogante Deutsche,
andere weisen auf die großen Gemeinsamkeitenhin und zeigen sich erschrocken über die
nationalistischen Töne. Oft findet sich derHinweis, die Deutschen könnten mehr
Lockerheit gebrauchen.
Der jüngsteBeitrag zur Debatte passt da in seiner
Ironie wie die Faust aufs Auge: Der in Zürichlebende Kunsthistoriker Andreas Vogel hat
ein T-Shirt entworfen, mit dem er und anderesich als Deutsche outen können. Der
Schriftzug „Achtung Deutsch“ prangt als weißesKreuz auf rotem Grund.
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/ausland/409469