@trustno1:
"Alles halb so schlimm. Pol Pot hat damals in Vietnam alle Leuteerschiessen lassen die lesen konnten."
Pol Pot? In Vietnam? - War das nicht Ho TschiMinh in Kamputchea? Oder Fidel Tse Tung in Korea? Wladimir Ilitsch Ceaucescu in der DDR?
Oh PISA!
Wir merken uns: Pol Pot regierte als Chef der Khmer Rouge inKambodscha, das sich damals Kamputchea nannte. Nach dem Verständnis des angestrebten"Urkommunismus" galt in der Tat jeder Intellektuelle, d.h. jemand der lesen konnte, alsgefährlicher Volksfeind.
Vermutlich haben die USA davon gelernt, hieß ja früherin der DDR auch:
Von der Sowjetunion lernen heißt Siegen lernen.
DieseZensur-Aktionen sind in der Geschichte der USA, aber auch Deutschlands, Frankreichs undanderer Länder mit z.Tl. zweifelhaftem Demokratieverständnis immer wieder auf derTagesordnung gewesen.
Eine Zensur fand eben immer dann statt, wenn sichAberglaubensvereinigungen oder Staatsschützer in ihrem Weltbild gefährdet sahen.
Gerade religiöser Fanatismus ist nicht unbedingt ein Privileg des Muselmans.
Dass auch politischer Fundalismus seine Blüten treibt, wenn er, wie notwendigerweiseüblich, mit Dämlichkeit gepaart ist, zeigten Aktionen in den USA nach dem Einmarsch derUdSSR, als bestimmte Organisationen russischen Wodka, bzw. was sie dafür hielten, aus denLäden holten und vernichteten. Ein schönes Fernsehbild, das mir noch immer präsent ist,zeigte flaschenweise "Finlandia Vodka". (Vermutlich aus Vietnam, wie der Name schon nahelegt).
Während des McCarthyismus wurden reihenweise Bücher "kommunistischer"Schriftsteller verbrannt: Tolstoi, Gogol, Dostojewski etc. - weil "der Russe" eben schonimmer ein kulturloser Bolschewist war!
In Frankreich waren bis in die Siebziger JahreFilme verboten, die sich kritisch mit dem 1. und 2. WK auseinandersetzten, das Ideal desgeschlossenen Widerstandes gegen Deutschland untergruben, oder "unpatriotisch" waren,weil sie sich z.B. mit den Greueln der Kolonialkriege befassten.
Da konnte manhierzulande in den Fünfzigern und Sechzigern nur froh sein, dass der Volkswartbund undvergleichbare Organisationen nur gegen "Schmutz und Schund" Bücherverbrennungen von Comicund Groschenheften organisierten, bzw. öffentliche Bibliotheken "reinigten".