@ilantipaticoIch schrieb es am Anfang, ich schreibe es jetzt noch einmal.
Verkappten Antisemitismus an die Deutschen oder an mich zu adressieren, ist inakzeptabel.
Übrigens brauchst Du mir keine Nachhilfestunden in Geschichte zu geben. Der Begriff Faschismus wurde zwar in Italien erstmalig politisch "beworben", jedoch ist die dazugehörende politische Haltung mit Sicherheit und mehr oder weniger keine Erfindung der Moderne. Wieso ausgerechnet ein, von einem Rutenbündel umschlossenes Beil (lat. fasces) der Liktoren, entstanden in der republikanischen Zeit des römischen Imperiums Namensgeber einer solchen politischen Haltung den Namen gab, erschließt sich indes nicht.
Das monotone Herunterbeten der Ist-Situation (wobei ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob Du es selbst geschrieben hast oder aus unbekannter Quelle postest) ist aus meiner Sicht rhetorische Schwafelei, die so zu nichts führen kann.
Wir sprechen hier übrigens in erster Linie über einen Konflikt zwischen Semiten, den ich ganz nüchtern in beide Richtungen betrachte. Weder Deine noch Varians Betonkopfsicht, kann auf Dauer den Frieden zwischen Israel und Palästina sichern, noch den Frieden mit den angrenzenden arabischen Staaten. Die aktuelle Situation als Frieden zu bezeichnen, wäre auch der blanke, zynische Hohn.
Als damals ausnahmslos alle angrenzenden arabischen Staaten die Existenz Israels gefährdeten, mag die Schaffung von Pufferzonen durch Gebietseroberung legitim gewesen sein. In Ägypten und Jordanien hat jedoch Israel bereits zwei direkte und wichtige arabische Nachbarn gefunden, welche die Existenz und Souveränität des israelischen Staates nicht mehr in Frage stellen. Die Haltung gegenüber Israel von Seiten des Libanon beginnt sich (bis auf einige politische Blöcke) zusehend zu entspannen, seit Syrien sich allmählich zurückziehen musste. Ja, selbst Syrien hat die militärische Überlegenheit Israels erkannt und ist auch vor dem Hintergrund türkischer Investitionen im eigenen Land offenbar an einer langsamen Ingangsetzung diplomatischen Austauschs hin zu einem Friedensprozeß interessiert.
Nur: wer nicht erkennt, dass er mittlerweile mehr und mehr als eigenständig akzeptiert wird und weiterhin nur auf Säbelrasseln setzt, steht am Ende ohne alles da.
Es ist nicht allzu lange her, da wurden von israelischer Seite Truppen anderer souveräner Staaten beschossen, die im internationalen Auftrag eine weitere Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern.
Zeit also, sich allmählich auf die ursprünglich vereinbarten Territorialgrenzen zurückzuziehen und neuen, positiven Entwicklungen in Richtung Frieden freie Bahn zu schaffen. Oder eben eine neue einvernehmliche Regelung zu treffen, welche den größten Teil beider Völker zufriedenstellen kann.
Garant für das Stillhalten anderer, noch immer feindlich gesinnter arabischer Staaten sind mit Sicherheit die Nato als auch Russland und die Türkei. Noch dazu ist Israel nicht gerade wehrlos, sondern unterhält die wohl schlagkräftigste Armee im gesamten Nahen Osten und ist zudem eine Atommacht. Dummes nationalsozialistisches Säbelgerassel des iranischen Präsidenten schockt wohl niemanden wirklich (selbst das eigene Volk ist nach dem langen Krieg gegen den Irak des Schlachtens müde und wird sich auch der Mullahs spätestens in einigen Jahrzehnten entledigen). Wer also wird es wagen, Israel offen militärisch anzugreifen? Diese Staaten würden sehr bald nicht mehr existieren.
Betreibt Israel jedoch weiterhin seine Politik der Verweigerungshaltung und sorgt für keinen fairen Interessenausgleich, so verliert es mehr und mehr Sympathien und wird in ein, zwei Jahrzehnten schlußendlich tatsächlich isoliert dastehen.
Die übrige Weltgemeinschaft ist nämlich nicht blöd und erkennt die Finten der vergangenen Jahre sehr wohl.
Wer auf Totalitarismus und nicht auf echten interessenausgleichenden Dialog setzt, wird am Ende mehr verlieren, wenn nicht gar alles.