Israel - wohin führt der Weg?
26.05.2013 um 20:36@JPhys2
Etwas offtopic, aber ich kann nicht anders. Bezugnehmend auf diesen Beitrag von dir:
Dwww.allmystery.de/themen/pr28907-1409#id9954253
Nein, denn wir schreiben nicht mit einem arabischen Zahlensystem, sondern mit einen indischen Zahlensystem, auch wenn es sich hartnäckig so hält, als sei es umgekehrt. Wie Einstein schon sagte, ist es sehr schwer ein Vorurteil zu zertrümmern und eben Überzeugungen, die sich wie auch immer irgendwie eingebürgert haben. So stammt etwa Vieles diesbezüglich aus einer Zeit, als man versuchte, die Kirche sowohl mit der römischen und griechischen Antike als auch mit dem Orient, der damals großteils arabisiert und islamisiert wurde, auszuspielen. Und machen wir uns nichts vor, viele "Aufklärer" haben auch teilweise zu unlauteren Mitteln gegen die Kirche gegriffen und waren sehr polemisch und haben viel sogar schlicht erfunden. Das alte Rom mag damals angehimmelt und romantisiert worden sein, dabei ging es dort immer wieder ziemlich grausam zu.
Wie dem auch sei. Wir schreiben mit indischen Zahlen bzw. wurden unsere europäischen Ziffern daher genauso abgeleitet wie die arabischen und außerdem waren auch diese indischen Zahlen schon vor er Arabisierung des vorderen Orients durch den arabischen Imperialismus bekannt, da etwa in der persischen Akademie von Gondishapur ein reger Austausch zwischen Byzanz und deren Wissen, Armenien, Persien und eben Indien angeregt wurde. Diese Akademie und deren Elite waren auch Vorbild für das spätere Haus der Weisheit der dann sehr liberalen islamischen Herrscher, die dort abschnittsweise herrschten und dadurch das einleiteten, was wir hier islamische Blütezeit nennen.
Apropos: Warum nennen wir es nicht christliche Blütezeit sondern etwa Rennaisance oder der Art, obwohl es christliche Herrscher waren, unter deren Ägide ein wissenschaftsorienterer Humanismus etabliert wurde? Und warum nennen wir die Wissenschaft dahinter nicht christliche Wissenschaft, wo es doch damals Gesellschaften waren, die stark vom christlichen Glauben durchdrungen wurden sowie von Herrschaften, die nach einem gottgegeben "Gnadenrecht" herrschten? Und auch diese waren oft liberal und haben Unterschlupf, etwa einem Descartes gewährt; der übrigens gläubiger Christ war.
Schau, genau das macht man seltsamerweise beim vorderen Orient. Da redet man von islamischer Wissenschaft und islamischer Blüte und arabischen Wissenschaftlern. Descartes sehen wir hier als Franzosen, obwohl wir er seine Werke in Latein schrieb, wie die meisten Gelehrten seiner Zeit. Es war seiner Zeit in Europa eben genau die Lingua Franca wie im vorderen Orient das Arabische. Fakt ist, dass zu jener Zeit, die wir hier islamische Blüte nennen, Freidenker im vorderen Orient ihre Blüte hatten und man alles das gar nicht von dem kulturellen und religiösen Schmelztiegel Persien wegdenken kann, welcher Persien damals und gerade auch in der unmittelbaren vorislamischen Zeit nun mal war. Ich habe ein Problem damit, wenn etwa unter islamische Philosophen in Wikipedie ein Al-Razi oder Ibn-al Warraq sowie ein Ibn Al-Rawandi stehen, die allesamt als Islamkritiker zugegen gewesen waren, ihn also ablehnten. Das ist so, als würde man einen Nietzsche unter christliche Philosophen heften. Außerdem kommen die meisten Gelehrten auch des Islam selbst aus Persien. Den Islam wie wir ihn heute kennen, wie er ausformuliert wurde, entstammt eigentlich von hier. Sunna wie Schia. Und auch gute Teile des Sufismus. Ich sage es so: Der Islam wurde in Persien vergeistigt.
Viele Inder jedenfalls sehen sich beraubt und gedemütigt, dass man hier nicht recht zur Kenntnis zu nehmen scheint, zu welchen Teilen sie eigentlich zum heutigen Zahlensystem, sowie zur Mathematik beigetragen haben. Ebenso zur Astronomie und Astrologie.
Siehe hier:
Wikipedia: Indische Zahlschrift
Und auch hier:
http://www.esamskriti.com/essay-chapters/A-brief-history-of-Indian-Mathematics-1.aspx (Archiv-Version vom 01.07.2013)
Was das Thema hier angeht: Ich bin heute nicht mehr so auf Israels Seite wie noch abermals, auch wenn es natürlich durchaus so ist, dass man ihnen vieles unterschiebt und es eigentlich ein Affront ist, dass man überhaupt über das Daseinsrecht dieses Staates debattiert. Die Siedlungspolitik jedenfalls ist nicht förderlich. Da mag ich meine Meinung geändert haben.
Etwas offtopic, aber ich kann nicht anders. Bezugnehmend auf diesen Beitrag von dir:
Dwww.allmystery.de/themen/pr28907-1409#id9954253
Nein, denn wir schreiben nicht mit einem arabischen Zahlensystem, sondern mit einen indischen Zahlensystem, auch wenn es sich hartnäckig so hält, als sei es umgekehrt. Wie Einstein schon sagte, ist es sehr schwer ein Vorurteil zu zertrümmern und eben Überzeugungen, die sich wie auch immer irgendwie eingebürgert haben. So stammt etwa Vieles diesbezüglich aus einer Zeit, als man versuchte, die Kirche sowohl mit der römischen und griechischen Antike als auch mit dem Orient, der damals großteils arabisiert und islamisiert wurde, auszuspielen. Und machen wir uns nichts vor, viele "Aufklärer" haben auch teilweise zu unlauteren Mitteln gegen die Kirche gegriffen und waren sehr polemisch und haben viel sogar schlicht erfunden. Das alte Rom mag damals angehimmelt und romantisiert worden sein, dabei ging es dort immer wieder ziemlich grausam zu.
Wie dem auch sei. Wir schreiben mit indischen Zahlen bzw. wurden unsere europäischen Ziffern daher genauso abgeleitet wie die arabischen und außerdem waren auch diese indischen Zahlen schon vor er Arabisierung des vorderen Orients durch den arabischen Imperialismus bekannt, da etwa in der persischen Akademie von Gondishapur ein reger Austausch zwischen Byzanz und deren Wissen, Armenien, Persien und eben Indien angeregt wurde. Diese Akademie und deren Elite waren auch Vorbild für das spätere Haus der Weisheit der dann sehr liberalen islamischen Herrscher, die dort abschnittsweise herrschten und dadurch das einleiteten, was wir hier islamische Blütezeit nennen.
Apropos: Warum nennen wir es nicht christliche Blütezeit sondern etwa Rennaisance oder der Art, obwohl es christliche Herrscher waren, unter deren Ägide ein wissenschaftsorienterer Humanismus etabliert wurde? Und warum nennen wir die Wissenschaft dahinter nicht christliche Wissenschaft, wo es doch damals Gesellschaften waren, die stark vom christlichen Glauben durchdrungen wurden sowie von Herrschaften, die nach einem gottgegeben "Gnadenrecht" herrschten? Und auch diese waren oft liberal und haben Unterschlupf, etwa einem Descartes gewährt; der übrigens gläubiger Christ war.
Schau, genau das macht man seltsamerweise beim vorderen Orient. Da redet man von islamischer Wissenschaft und islamischer Blüte und arabischen Wissenschaftlern. Descartes sehen wir hier als Franzosen, obwohl wir er seine Werke in Latein schrieb, wie die meisten Gelehrten seiner Zeit. Es war seiner Zeit in Europa eben genau die Lingua Franca wie im vorderen Orient das Arabische. Fakt ist, dass zu jener Zeit, die wir hier islamische Blüte nennen, Freidenker im vorderen Orient ihre Blüte hatten und man alles das gar nicht von dem kulturellen und religiösen Schmelztiegel Persien wegdenken kann, welcher Persien damals und gerade auch in der unmittelbaren vorislamischen Zeit nun mal war. Ich habe ein Problem damit, wenn etwa unter islamische Philosophen in Wikipedie ein Al-Razi oder Ibn-al Warraq sowie ein Ibn Al-Rawandi stehen, die allesamt als Islamkritiker zugegen gewesen waren, ihn also ablehnten. Das ist so, als würde man einen Nietzsche unter christliche Philosophen heften. Außerdem kommen die meisten Gelehrten auch des Islam selbst aus Persien. Den Islam wie wir ihn heute kennen, wie er ausformuliert wurde, entstammt eigentlich von hier. Sunna wie Schia. Und auch gute Teile des Sufismus. Ich sage es so: Der Islam wurde in Persien vergeistigt.
Viele Inder jedenfalls sehen sich beraubt und gedemütigt, dass man hier nicht recht zur Kenntnis zu nehmen scheint, zu welchen Teilen sie eigentlich zum heutigen Zahlensystem, sowie zur Mathematik beigetragen haben. Ebenso zur Astronomie und Astrologie.
Siehe hier:
Wikipedia: Indische Zahlschrift
Und auch hier:
http://www.esamskriti.com/essay-chapters/A-brief-history-of-Indian-Mathematics-1.aspx (Archiv-Version vom 01.07.2013)
Was das Thema hier angeht: Ich bin heute nicht mehr so auf Israels Seite wie noch abermals, auch wenn es natürlich durchaus so ist, dass man ihnen vieles unterschiebt und es eigentlich ein Affront ist, dass man überhaupt über das Daseinsrecht dieses Staates debattiert. Die Siedlungspolitik jedenfalls ist nicht förderlich. Da mag ich meine Meinung geändert haben.