@queens:
Deine Rechnung in allen Ehren, aber ihr fehlt ein Gegenüberstellen derKosten von Arbeitslosigkeit gegen das BIP. Einzig dadurch könntest Du begründen, dassALG-Empfänger eine Schuld am Zusammenbruch des Systems hätten.
Hier ein PaarZahlen für 2003 (Quelle: Statistisches Bundesamt):
BIP: 2.163 Milliarden Euro
Sozialleistungen des Staates insgesamt: 685 Milliarden (ca. 32 % des BIP)
Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit 57 Milliarden (ca. 2,6 % des BIP)
Rentenversicherung: 238 Milliarden (ca. 11 % des BIP)
Krankenversicherung: 143Milliarden (ca. 6,61 % des BIP)
Die Sozialtransfers sind hoch, keine Frage! Dasist aber auch gut so, denn damit versorgt die Gesellschaft neben den Arbeitslosen auchihre Alten, Kranken und Kinder. Warum sollte eine Gesellschaft ihren Wohlstand nichtangemessen auf ihre Mitglieder verteilen? Das würde ich wirklich gerne mal von Dirwissen!
Wie Du aber siehst, ist der Anteil des BIPs, der den Arbeitslosenzukommt, ziemlich gering. Er macht außerdem noch nicht einmal ein Zehntel der gesamtenSozialleistungen aus. Zumal hier auch noch die Ausgaben für die entsprechendenBeschäftigten im öffentlichen Dienst abzuziehen sind, glaube ich. Aber auch wenn es nichtso ist, kannst Du Deine Schimpftirade gegen ALG-Empfänger wirklich nicht auf Faktenaufbauen, lieber Queens.
Worin ich Dir völlig recht gebe, ist, dass unser(kapitalistisches) System auf einen Zusammenbruch zusteuert. Die Verschuldung wirdunkontrollierbar und lässt sich durch die kleinen Stellschrauben, die unsere Regierung imJahr 2007 drehen will, nicht aufhalten. Und ich begrüße es, weil es dann durch ein neuesSystem abgelöst wird. Hoffentlich eines, das dem Begriff Nachhaltigkeit wieder Wertschenkt. Dadurch, dass unsere Politiker nicht bereit sind, diesen Schritt zu gehen, siehtman auch, wem sie wahrscheinlich dienen: Den Profiteuren des geltenden Systems! DassArbeitnehmer wie Arbeitslose, in der Regel NICHT zu den Profiteuren sondern zu denLeidtragenden gehören, ist ihnen bloß nicht bekannt. Deswegen gehen sie auch aufeinanderlos, anstatt sich zusammen zu tun.
Tja, da müssen wir jetzt durch - jeschneller, desto besser. Ich meine, die Sozialleistungen zu kürzen oder Leute zur Arbeitzu zwingen, macht den Wechsel nur etwas zäher, kann ihn aber nicht aufhalten.
Queens, Du bist doch ein rational denkender Mensch, warum machst Du eine kleineInstanz innerhalb des Systems dafür verantwortlich, dass der gesamte Mechanismus nichtfunktioniert? Wo ist Deine Systemkritik?