Falscher Glaube?
14.01.2004 um 13:32@ AcidU
Wenn er diesen Brief einzig und allein an dieses Mädchen geschrieben hätte, würde ich Dir vielleicht Recht geben. Aber er hat diesen Artikel an alle Leser der Zeitung geschrieben und wenn so etwas in der Form macht, dann sieht das für mich veil zu sehr nach rührseliger Werbung aus. Und Chefredakteure von Zeitungen zeichnen sich im Allgemeinen nicht durch Märchengläubigkeit und Rührseligkeit aus (damit kommt man nicht auf so einen Posten) sondern (unter anderem) durch sprachliches Geschick, Gespür für das, was die Leute hören wollen und knallhartes Gewinndenken. Und das sind für mich wesentlich eher die Hintergründe so eines öffentlichen Schreibens.
Was mich übrigens auch stört:
Wenn er es ehrlich gemeint hätte, hätte er zuerst einmal dem Mädchen widersprechen müssen, dass die Sun immer Recht hat. Niemand hat immer Recht. Und er hätte deutlich machen müssen, dass es sich beim Glauben an den Weihnachtsmann um einen Glauben handelt, etwas nicht beweisbares also, dass es sein kann, dass es ihn gibt und dass es sein kann, dass es ihn nicht gibt. Zu behaupten, dass es ihn natürlich gäbe, ist eine glatte Lüge, denn man kann nicht nur davon ausgehen, dass der Herr Chefredakteur nicht an den weihnachtsmann glaubt, sondern auch davon, dass er es für sicher hält, dass es ihn nicht gibt.
Und das Argument: "Den Weihnachtsmann muss es geben, weil die Welt sonst fürchterlich dunkel wäre" ist völlig idiotisch. Mit dem gleichen Argument kann ich beweisen, dass jeder ne Million auf seinem Konto hat. Weil, wie düster wäre die welt, wenn es nicht so wäre? Ein Beweis, der sagt, es muss etwas geben, weil es schrecklich wäre, wenn es das nicht gibt, ist nun mal leider kein Beweis, sondern Populismus.
Und zu behaupten, ohne Weihnachtsmann müsse das Licht der Kindheit verlöschen ist einfach nur vermessen, weil dieser Satz aussagt, dass das Licht der Kindheit nur für christliche Kinder strahlt, weil es ja für die anderen Kinder keinen weihnachtsmann gibt.
Nein, ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich finde das nicht in Ordnung.
He, Who breaks a thing to find out what it is like, has left the path of wisdom
Wenn er diesen Brief einzig und allein an dieses Mädchen geschrieben hätte, würde ich Dir vielleicht Recht geben. Aber er hat diesen Artikel an alle Leser der Zeitung geschrieben und wenn so etwas in der Form macht, dann sieht das für mich veil zu sehr nach rührseliger Werbung aus. Und Chefredakteure von Zeitungen zeichnen sich im Allgemeinen nicht durch Märchengläubigkeit und Rührseligkeit aus (damit kommt man nicht auf so einen Posten) sondern (unter anderem) durch sprachliches Geschick, Gespür für das, was die Leute hören wollen und knallhartes Gewinndenken. Und das sind für mich wesentlich eher die Hintergründe so eines öffentlichen Schreibens.
Was mich übrigens auch stört:
Wenn er es ehrlich gemeint hätte, hätte er zuerst einmal dem Mädchen widersprechen müssen, dass die Sun immer Recht hat. Niemand hat immer Recht. Und er hätte deutlich machen müssen, dass es sich beim Glauben an den Weihnachtsmann um einen Glauben handelt, etwas nicht beweisbares also, dass es sein kann, dass es ihn gibt und dass es sein kann, dass es ihn nicht gibt. Zu behaupten, dass es ihn natürlich gäbe, ist eine glatte Lüge, denn man kann nicht nur davon ausgehen, dass der Herr Chefredakteur nicht an den weihnachtsmann glaubt, sondern auch davon, dass er es für sicher hält, dass es ihn nicht gibt.
Und das Argument: "Den Weihnachtsmann muss es geben, weil die Welt sonst fürchterlich dunkel wäre" ist völlig idiotisch. Mit dem gleichen Argument kann ich beweisen, dass jeder ne Million auf seinem Konto hat. Weil, wie düster wäre die welt, wenn es nicht so wäre? Ein Beweis, der sagt, es muss etwas geben, weil es schrecklich wäre, wenn es das nicht gibt, ist nun mal leider kein Beweis, sondern Populismus.
Und zu behaupten, ohne Weihnachtsmann müsse das Licht der Kindheit verlöschen ist einfach nur vermessen, weil dieser Satz aussagt, dass das Licht der Kindheit nur für christliche Kinder strahlt, weil es ja für die anderen Kinder keinen weihnachtsmann gibt.
Nein, ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich finde das nicht in Ordnung.
He, Who breaks a thing to find out what it is like, has left the path of wisdom