Urteil in Leipzig
Richter zementieren GEZ-Pflicht für ComputerFür internetfähige PC und Handys muss Rundfunkgebühr bezahlt werden - das hat nun das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig höchstinstanzlich bestätigt. Gegen die GEZ-Pflicht für "neuartige Rundfunkgeräte", die seit 2007 gilt, hatte es eine Flut von Klagen gegeben. "Rundfunkgebührenstaatsvertrags. Für die Gebührenpflicht komme es nach dessen Regelungen lediglich darauf an, ob die Geräte zum Empfang bereitgehalten werden, nicht aber darauf, ob der Inhaber tatsächlich Radio- beziehungsweise Fernsehsendungen mit dem Rechner empfange. Ebenso sei es unerheblich, ob der PC mit dem Internet verbunden ist, wenn er technisch überhaupt dazu in der Lage sei.
...Sie verlangt heute 5,76 Euro Gebühr für "neuartige Rundfunkempfangsgeräte", wenn nicht bereits für herkömmliche bezahlt wird. Was sich hinter dem kryptischen Begriff verbirgt, erklärt die GEZ auf ihrer Web-Seite:
"Als neuartige Rundfunkempfangsgeräte werden solche Geräte angesehen, die Hörfunk- oder Fernsehprogramme über konvergente Plattformen ohne Rundfunkempfangsteil wiedergeben können, wie z. B. das Internet (www) oder die UMTS-Technologie. Neuartige Rundfunkgeräte sind z. B.:
- PCs und Notebooks, die Radio- und Fernsehprogramme ausschließlich über das Internet empfangen.
- PDAs und MDAs/Smartphones, die Rundfunk ausschließlich über das Internet oder UMTS empfangen.
- Server, wenn sie ohne besonderen technischen Aufwand an das Internet angeschlossen werden können.
- UMTS- und WLAN-Handys, die Radio- und Fernsehprogramme ausschließlich über UMTS oder das Internet empfangen."
"Im März 2010 erntete die Steakhaus-Kette Maredo solidarische Lacher, als sie gegen die Gebührenforderungen wegen ihrer Computerkassen klagte: Auch in denen entdeckt die GEZ neuartige Rundfunkempfangsgeräte, weil sie prinzipiell technisch dazu in der Lage wären, ihre Bediener in den Genuss von ARD- und ZDF-Angeboten kommen zu lassen - wenn die das denn dürften.
Es ist gängige GEZ-Philosophie, auch für Fernseher zu kassieren, die nachweislich ARD und ZDF gar nicht empfangen können. Maßgeblich aus Sicht der GEZ ist, dass sie es prinzipiell könnten."
Aber jetzt kommt der Hammer:
"Am Ende aber gewinnt so oder so die GEZ, respektive ARD und ZDF. Denn sollte die bereits beschlossene Haushaltsabgabe, die ab 2013 die GEZ-Gebühr ersetzen soll, nicht noch an rechtlichen Hürden scheitern, würde aus Sicht der Öffentlich-Rechtlichen alles noch viel besser: Weil ab dann jeder zahlt, jeder Haushalt und jeder Betrieb, flössen zusätzliche Milliarden in die Grundversorgungstaschen. Zahlen würde jedermann - auch, wenn er noch nicht einmal ein Gerät besitzt, mit dem sich die Angebote der Anstalten auch nur prinzipiell empfangen ließen. Dem Steakhaus Maredo würde dann noch nicht einmal mehr die Abschaffung der Kassen helfen."Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,725554,00.html (Archiv-Version vom 28.10.2010)Wie findet ihr, dass man in Zukunft für etwas bezahlen soll, was man selber ganr nicht in Anspruch nimmt ?