@0815DenkerDie Aussicht, daß Europa und Asien zunehmend unabhängiger werdenbeunruhigt die Planer in den USA seit dem zweiten Weltkrieg. Die Besorgnis ist nurstärker geworden seit sich die "tripolare [Welt-]Ordnung" - Europa, Nordamerika und Asien- weiterentwickelt hat.
Und mit jedem weiteren Tag wird auch Lateinamerikaunabhängiger. Nun verstärken Asien und Lateinamerika ihre Zusammenarbeit während sich dieherrschene Supermachte - die seltsame Gestalt dort drüben - mit mißglückten Abenteuern imNahen Osten beschäftigt.
Regionale Integration in Asien und Lateinamerika ist eineentscheidende und zunehmend wichtige Sache, welche aus der Perspektive Washingtons eineabtrünnige Welt ankündigt, die außer Kontrolle geraten ist. Natürlich bleibt Energie derentscheidende Faktor - sie ist überall das Objekt der Begierde.
China weigert sich imUnterschied zu Europa sich von Washington einschüchtern zu lassen, was ein Hauptgrund fürdie Angst der US-Planer vor China ist; diese stellt sie vor ein Dilemma: Ansätze zurKonfrontation werden durch die Abhängigkeit von US-Konzernen von China alsExportplattform und wachsender Markt abgewürgt, und auch durch die Finanzreserven Chinas,welche angeblich die Größenordnung der Japanischen erreichen.
Im Jänner besuchteKönig Abdullah von Saudi Arabien Peking, wovon man erwartet, daß es zu einerEinverständniserklärung zwischen China und Saudi-Arabien führen wird, welches sich für"vermehrte Kooperation und Investitionen zwischen den beiden Ländern ausspricht; in denBereichen Öl und Erdgas.", wie das Wall Street Journal berichtete.
Schon heute fließtein großer Teilstrom des Iranischen Öls nach China, und China versorgt den Iran mitWaffen, welche beide Staaten wohl als Abschreckung für die Pläne der USA betrachten. AuchIndien hat verschiedene Optionen offen. Indien könnte sich dafür entscheiden einUS-Klient zu sein, oder es könnte es bevorzugen sich dem gerade formenden unabhängigerenAsiatischen Block anzuschließen, welcher immer engere Beziehungen mit Ölproduzenten imNahen Osten hat. Siddharth Varadarjan, der Mitherausgeber des Hindu bemerkt, daß "wenndas 21. Jahrhundert ein 'Asiatisches Jahrhundert' werden soll, die AsiatischeAbhängigkeit im Energiebereich enden muß".
Der Schlüssel ist die Kooperation zwischenIndien und China. Im Jänner "machte [eine in Peking unterschriebene Vereinbarung] den Wegfür Indien und China frei, nicht nur im Technologiebereich sondern auch bei derExploration und Förderung von fossilen Brennstoffen zusammenzuarbeiten, einePartnerschaft welche [, wie Varadarjan hervorstreicht,] die Gleichungen im weltweiten Öl-Erdgasmarkt drastisch verschieben könnte."
Ein weiterer Schritt an den man bereitsdenkt, ist ein Asiatischer Ölmarkt, der in Euros notiert. Die Auswirkungen auf dasinternationale Finanzsystem und die weltweiten Kräfteverhältnisse könnten bedeutsam sein.Es sollte nicht überraschen, daß Präsident Bush mit einer kürzlichen Reise nach Indienversuchte, es auf Linie zu halten, und mit Kooperaation im Nuklearbereich undInvestitionen lockte.
Inzwischen setzten sich in Lateinamerika von Venezuela bis nachArgentinien Regierungen links der Mitte durch. Die indigenen Bevölkerungen sind vielaktiver und einflußreicher geworden, besonders in Bolivien und Ecuador, wo sie Öl und Gasunter inländischer Kontrolle sehen wollen, oder, in einigen Fällen, deren Förderung anund für sich ablehenen.
Viele Indigene sehen offenbar keinen Grund dafür, warum ihreLeben, Gesellschaften und Kulturen ver- oder zerstört werden sollten, damit New Yorker inihren Geländewagen im Stau stehen können.
Venezuela, der führende Ölexporteur derHemisphäre hat von allen Ländern Lateinamerikas vermutlich die engsten Beziehungen mitChina, und es plant einen steigenden Anteil ihres Öls an China zu verkaufen - als Teilihrer Bemühungen ihre Abhängigkeit von der ganz und gar feindlich gesinnten US-Regierungzu reduzieren.
Venezuela ist Mercosur, der Südamerikanischen Zollunion beigetreten -ein Schritte welcher von Nestor Kirchner, dem Präsidenten Argentiniens, als "einMeilenstein" in der Entwicklung dieses Handelsbündnisses beschrieben wird, und vomBrasilianischen Präsidenten Lui Inacio Lula da Silva als ein "neuer Abschnitt unsererIntegration" begrüßt wurde.
Venezuela versorgt Argentinien nicht nur mit Öl, eskaufte 2005 auch beinahe ein Drittel derer Staatsschuld auf; ein Teil der in der ganzenRegion stattfindenen Bemühung, sich nach zwei Jahrzehnten disaströser Konfromität mit derUS-dominierten Finanzinstitution von den Kontrollen des IWFs zu lösen.
Die Aussichtenauf die eine stärke Zusammenarbeit der Länder des Südkegels (die südlichen StaatenLateinamerikas) verbesserten sich im Dezember mit der Wahl von Evo Morales in Bolivien -er ist der erste indigene Präsident des Landes. Morales gewann in rascher Folge einigeEnergieabkommen mit Venezuela. Die Financial Times berichtete, daß diese "die kommendenradikalen Reformen der Wirtschaft und der Energiewirtschaft Boliviens ermöglichensollen"; die riesigen Gasereserven Boliviens werden in Südamerika nur von jenenVenezuelas überboten.
Die Kubanisch-Venezuelanischen Beziehungen werden enger, undjeder stützt sich auf seinen komparativen Vorteil. Venezuela bietet günstiges Öl, währendKuba Alphabetisierungs- und Gesundheitsprogramme organisiert - es sendet tausendehochqualifizierte Experten, LehrerInnen und ÄrztInnen, die dort in den ärmsten undvernachlässigsten Gegenden arbeiten, wie sie es vielerorts in der Dritten Welt tun.
Die medizinische Unterstützung Kubas wird auch anderswo willkommen geheißen. Eine derfurchtbarsten Katastrophen der letzten Jahre war das Erdbeben in Pakistan letztenOktober. Abgesehen von der riesigen Anzahl von Toten standen eine unbekannte Zahl anÜberlebenden vor einem brutalen Winter und desssen Wetterverhältnissen, mit wenig Schutz,Nahrung und medizinischer Versorgung.
"Kuba hat das größte Kontingent an ÄrztInnenund PflegerInnen nach Pakistan geschickt", und alle Kosten bezahlt (möglicherweise mitFinanzierung durch Venezuela), schreibt John Cherian im Indischen Magazin Frontline,wobei er aus Dawn zitiert, eine der führenden Tageszeitungen Pakistans.
DerPakistanische Präsident Musharraf drückte Fidel Castro seine "ehrlichste Dankbarkeit"aus, für die "Beherzung und das Mitgefühl" der kubanischen Medizinteams - welche nachBerichten um die 1000 ausgebildete Personen, 44% von diesen Frauen, umfassten; dieseblieben in entlegenen Bergdörfern bei der Arbeit, "bei frierendem Wetter und in einerfremden Kultur in Zelten hausend", nachdem Hilfsteams aus dem Westen zurückgezogen wordenwaren.
Die wachsenden Popularbewegungen, bewsonders im Süden aber mit wachsenderBeteiligung in den reichen Industrieländern, dienen als Fundament für viele dieserEntwicklungen zu mehr Unabhängigkeit und verstärkter Priorität für die des Großteils derBevölkerung.
http://www.anonym.to/?http://www.zmag.de/artikel.php?id=1757vielleicht hilft es dir jetzt...nach deiner Meinung ist ja Deutschland sogarSchosshund von der USA...